Читать книгу Auswirkungen des Spendensystems der DDR auf das Spendenverhalten in Ostdeutschland heute - - Susanne Tharun - Страница 4

1.1 Deutschland zwischen Kapitulation und Staatengründung

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Die Siegermächte, USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion, teilten nach Kriegsende am 8. Mai 1945 das besetzte Gebiet in vier Zonen auf. USA, Großbritannien und Frankreich übernahmen den westlichen Teil, die spätere Bundesrepublik Deutschland. Der Ostteil, die künftige Deutsche Demokratische Republik, ging an die Sowjetunion. Auch Berlin als ehemalige Hauptstadt wurde in vier Sektoren, unter Herrschaft der Alliierten, aufgeteilt (vgl. Sontheimer/Bleek 1997: 17 ff). Folglich standen sich, abhängig von der Gesinnung der jeweilig besetzenden Siegermacht, Demokratie und Diktatur gegenüber. Ein wirtschaftlicher Strukturwandel nach 1945 war die Folge (vgl. Hüttmann 2012: 7 ff).


Auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 beschlossen die großen Siegermächte, außer Frankreich, die weiteren Geschicke Deutschlands. Man war sich einig, dass Deutschland an der Entfachung eines weiteren Krieges gehindert werden und die entstandenen Kriegsschäden wieder gut machen muss (vgl. Pötzsch 1998: 39 ff). Die durch den in Potsdam gebildet- en Kontrollrat vereinbarten Reparationen und Demontagen sollten die Wirtschaft derart schwächen, dass der Stand von 1932, also dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, wieder erreicht wird. Die westlichen Alliierten nahmen sich jedoch nur ein Drittel der vereinbarten Produktionsmittel. Anders sah es in der SBZ aus. Einige Industriezweige mussten Demontagen bis zu 80 Prozent hinnehmen. Hunderte Großbetriebe wurden in SAG umgewandelt und produzierten somit ausschließlich für die Sowjetunion. Pötzsch fasst die Situation zusammen: „Die Bevölkerung des sowjetisch besetzten Teils Deutschlands hat damit pro Kopf ein Vielfaches dessen aufbringen müssen, was die Bevölkerung der drei Westzonen an Reparationen geleistet hat.“ (1998: 40 f).


In den Westzonen wurden die Grundlagen für den deutschen Föderalismus geschaffen. Fortan wurde für die drei Westzonen der demokratische Aufbau vorangetrieben und eine Verfassung ausgearbeitet (vgl. Sontheimer/Bleek 1997: 24 ff).


Im Gegenteil zu der Schaffung einer bürgerlich-liberalen Demokratie im kapitalistischen Wirtschaftssystem des Westens, wurden grundlegende Änderungen in der SBZ angestrebt. Die soziale und wirtschaftliche Entwicklung nach sowjetischen Vorstellungen, inklusive Enteignungen von Grund und Betrieben, ging einher mit der Erstarkung der Kommunisten. Im April 1946 wurde die sozialistische Einheitspartei SED, eine kommunistische Partei nach sowjetischem Muster, gegründet.

Die in Ost und West sichtbar grundlegend verschiedenen Interessen machten die Gründung zweier deutscher Staaten unabdingbar. Sontheimer und Bleek führen weiter aus, dass die deutsch-deutsche Teilung das Produkt des Kalten Krieges (1949 bis 1989/90), zwischen den Besatzungsmächten, war. (1997: 24)


Dieser kurze geschichtliche Überblick zeigt die Bedingtheit der unterschiedlichen Entwicklungen der Zonen nach der Kapitulation in direkter Abhängigkeit zu den Besatzern auf.


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