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Produktion

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Die ca. 35 neuen Tatort-Folgen pro Jahr (siehe auch unten) werden zum Teil im eigenen Produktionsbetrieb der einzelnen Rundfunkanstalten erstellt. Zum größeren Teil erfolgt die Produktion als Auftragsproduktion durch Filmproduktionsgesellschaften für die Rundfunkanstalten, oft sind dies deren eigene Tochtergesellschaften. Das durchschnittliche Produktionsbudget eines Tatorts betrug 2003/2004 noch 1,43 Millionen Euro und sank bis 2011 auf 1,27 Millionen Euro pro Folge; die tatsächlichen Kosten variieren aber stark nach Produktionsart und der jeweiligen Rundfunkanstalt. Die Gagen der Kommissar-Darsteller betragen bei etablierten Schauspielern schätzungsweise zwischen 80.000 und 120.000 € pro Folge. Pro Folge werden 21 bis 30 Drehtage angesetzt, wobei in jüngerer Zeit die Zahl der Drehtage sich deutlich an die untere Begrenzung entwickelt. Die durchschnittliche Zahl der Drehtage sank im Laufe der 2000er-Jahre von 28 auf 23 im Jahr 2011, auch aufwändige Stuntszenen wurden seltener. Die durchschnittlichen Produktionskosten einer Auftragsproduktion verteilen sich nach Angaben der ARD vom Oktober 2013 folgendermaßen: 30 % und damit der größte Anteil entfällt auf die Gagen und Honorare des Stabes, 20 % auf Gagen und Honorare der Darsteller, 12 % auf den Produzentenzuschlag (Gewinn und Handlungskosten des Produzenten), 10 % auf Außenaufnahmen, 10 % auf allgemeine Kosten, 6 % auf die Umsatzsteuer, 5 % auf Ausstattung, 4 % auf Bild-/Tonmaterial und Bearbeitung und 3 % auf Rechte. Vom Rundfunkbeitrag von 17,98 Euro monatlich entfallen rund 15 Cent auf die Produktion der Sonntagskrimis Tatort und Polizeiruf 110.

Unter anderem um Reise- und Übernachtungskosten für die umfangreichen Filmcrews zu sparen, werden viele Szenen nicht an Originalschauplätzen gedreht, sondern an den Standorten der Produktionsfirmen und Sender. So werden beispielsweise für den WDR-Tatort Münster regelmäßig nur Außenszenen in Münster aufgenommen, während die übrigen Szenen in der Regel in Köln und Umgebung entstehen, dem Sitz des WDR und der Produktionsfirma Colonia Media.

Der Südwestrundfunk mit seiner Produktionsfirma Maran Film stellt einen Großteil der Aufnahmen seiner in Konstanz, Ludwigshafen und Stuttgart spielenden Tatorte in Baden-Baden und Umgebung sowie im nahe gelegenen Karlsruhe her. Am Produktionssitz Baden-Baden ließ der Sender zum Jahr 2006 eine ehemalige Schule umbauen und richtete dort die Kulissen aller drei Kommissariate sowie eine gemeinsame Pathologie ein, die mit einem gebrauchten Seziertisch und Leichenkühlschrank ausgestattet ist. Durchschnittlich vier bis fünf von ungefähr 25 Drehtagen eines SWR-Tatorts finden am Originalschauplatz statt.

Wo Handlungs- und Produktionsstandort übereinstimmen, wird häufig auf außerhalb gelegene Filmmotive zurückgegriffen, beispielsweise um eine gehäufte Verwendung der Motive zu vermeiden oder wegen schwierig zu erhaltender Drehgenehmigungen vor Ort. Daraus ergeben sich Brüche der geographischen Gegebenheiten, sodass das im Film präsentierte Bild der Stadt nicht zwangsläufig der Realität entspricht, was beispielsweise Entfernungen, Lage und Beziehungen zwischen Objekten anbelangt.

Die 20 erfolgreichsten Fernsehserien in Deutschland

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