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Ethan

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Ihr Duft hatte mich gefangen genommen. Warum nur hatte ich ihr diesen bescheuerten Cocktail gemixt? Sie war auf mich angesprungen, noch ehe der Alkohol seine Wirkung entfaltet hatte.

Eigentlich hatte ich ihn für den arroganten Arsch Will gemixt, damit er aus dem Verkehr gezogen wäre. Aber als sie in meine Nähe gekommen war, hatte ich jeden Gedanken an William aus meinem Bewusstsein verbannt. Vielleicht würde ich ansonsten diese Frau genau in diesem Moment in den Armen halten und ein Stöhnen aus ihrem Mund hören, während ich meinen Schwanz in ihr versenkte. Doch der Cocktail hatte mir die Tour vermasselt. Ich selbst hatte mir die Tour vermasselt.

Shit!

Ich war dermaßen heiß auf sie.

Abigail hatte mich vom ersten Moment an fasziniert. Ihre gespielte Coolness gefiel mir. Natürlich hatte ich sie sofort durchschaut, denn in ihren Augen erkannte ich Unsicherheit. Sie war es nicht gewohnt unter den großen und gefährlichen Fischen zu schwimmen. Die Party bei Mary war ein Becken voller Piranhas, mit extrem aggressiven Exemplaren dieser Gattung. Ich konnte es ihr nicht verdenken, auch ich wollte endlich aus dieser Gesellschaft entkommen. Mit etwas Glück würde mir das bald gelingen.

»Wohin jetzt, Sir?«, fragte mich der Taxifahrer und riss mich aus meinen Überlegungen.

»Wieder zurück«, wies ich den älteren Mann mit dem schütteren Haar an. Er nickte mir kurz zu, dann legte er den Gang ein und fuhr los. Mein Kopf ruckte herum, um noch einmal einen letzten Blick auf Abigail zu werfen, doch von ihr war nichts mehr zu sehen. Das Gefühl, das ich dabei empfand, gefiel mir ganz und gar nicht. Sie war süß, heiß und löste in mir etwas aus, das mich unruhig werden ließ. Mein Körper war in einem Ausnahmezustand und das schon seit dem Zeitpunkt, da sie an die Bar getreten war.

Meine Gedanken schwirrten um Abigail herum wie Motten um einen einzelnen Lichtschein in der dunklen Nacht. Wer war sie? Und was hatte sie auf der Party von Mary zu suchen gehabt? Geheimnis? Ich würde es gleich herausfinden. Mary kannte sie und Abby lag ihr am Herzen, das war eindeutig zu erkennen gewesen. Das wiederum stachelte meine Neugier noch mehr an. Sorge hatte sich auf Marys Gesicht ausgebreitet, als sie erkannte, in welchem Zustand Abby gewesen war. Was verband die beiden Frauen? Bisher hatte ich noch nie von einer Abigail gehört. Mary hatte sie bisher vor mir verborgen.

Das Gefühl, sie schlafend im Arm zu halten, hatte mir gefallen. Sie gehen zu lassen viel weniger.

Frustration breitete sich in meinem Körper aus und floss ätzend durch meine Venen. Ich würde mich auf der Party umschauen und sehen, ob ich einen adäquaten Ersatz für die Nacht finden konnte. Eine Frau, die mich den süßen rotbraunen Haarschopf vergessen ließ. Eine Frau, bei der ich mir das Hirn herausvögeln konnte, ohne auf Gefühle Rücksicht zu nehmen. Eine, die ich nach belanglosem Sex verlassen konnte, ohne dass ich mir Sorgen machen musste, dass sie danach an mir hing wie eine Klette. Wobei auch das scheißegal war, schließlich war ich ab nächster Woche weit weg von Chicago.

Nachdem ich den Taxifahrer bezahlt hatte, marschierte ich schnurstracks auf Mary zu, die mir irritiert entgegensah.

»Ist etwas mit Abigail?«, wollte sie sofort wissen.

Ich schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich habe sie nach Hause gebracht. Entschuldige noch mal. Die Sache mit diesem Cocktail ist blöd gelaufen. Er war für jemand anderen bestimmt.«

Mary verengte ihre Augen zu Schlitzen und sah mich an, doch ich wollte ihr nicht erklären für wen und warum. Das war eine Sache, die sie nicht interessieren musste.

»Ich nehme deine Entschuldigung an, aber ich meine es verdammt ernst damit, dass ich nicht noch einmal dieses Teufelszeug auf einem meiner Feste haben möchte.«

»Es wird nicht noch einmal vorkommen, versprochen.« Ich zwinkerte ihr frech zu.

»Gut, dann sind wir uns einig. Ich werde mich wieder ein wenig unter die Gäste mischen.« Mary war schon im Begriff sich umzudrehen, doch ich wollte unbedingt meine Neugier befriedigen.

»Wer ist diese Abigail?«, fragte ich deshalb.

Mary drehte sich halb zu mir um und antwortete mit einem warnenden Unterton in der Stimme: »Eine junge, unverdorbene Frau, die mich an mich selbst erinnert. Tu dir, ihr und auch mir den Gefallen und lass sie in Ruhe.« Mit diesen Worten rauschte sie davon und ließ mich stehen wie einen Idioten, der nur darauf wartete junge, unbedarfte Frauen zu verführen.

Ob Mary es absichtlich getan hatte, wusste ich nicht, aber nun war meine Neugier um ein Hundertfaches gewachsen. Ein innerer Drang veranlasste mich, unbedingt mehr über Abigail zu erfahren. Was faszinierte Mary so sehr an der Frau? Zudem wollte ich mich selbst verstehen.

»Hey, Ethan«, hauchte in diesem Moment Natascha in mein Ohr. Natürlich hatte ich ihre Stimme sofort erkannt und mein Schwanz reagierte augenblicklich auf ihre rauchigen Worte. Wir hatten in den letzten Jahren hin und wieder die Nächte zusammen verbracht und als ich mich umdrehte, ging ich davon aus, dass wir uns auch an diesem Abend ein Bett teilen würden. Allerdings nicht, um darin zu schlafen.

Love Rules - Geheimnisse

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