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K: Vergnügt gingen wir nach Hause.

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Helm Hops Vergnügt gingen wir nach Hause. Libell Libell und ich. Am kleinen Tischchen in meiner kleinen Wohnung spielten wir dann noch ein paar Runden „Mau – Mau“. Und sie übernachtete dann auch bei mir. Auf meiner Couch natürlich, was sie sowieso öfters tut – und ich muss zugegeben, dass Libell Libell, meine gute, alte Freundin wie ein Brummbär schlief. Das konnte ich allerdings von mir weniger behaupten, obwohl auch ich ziemlich übermüdet war. Hauptursache für meine Schlaflosigkeit war ein lautes Krächzen von draußen, dass eindeutig von der dicken, fetten Amsel stammte. Und obwohl ich etliche mal nach draußen rief, sie möge doch endlich Ruhe geben, krächzte sie unvermindert weiter. Ja, und es dauerte, bis sie dann doch irgendwann verstummte, und es dauerte noch länger, bis auch ich endlich einschlafen konnte.

Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen stellte ich fest, dass Libell Libell die Couch bereits verlassen hatte. Übernächtigt ging auch ich nach draußen, und konnte sogleich feststellen, dass sie noch nicht abgefahren war. Indes befand sie sich direkt unter der Bank, wo die Amsel auf den Boden lag.

Helm Hops Libell Libell, was ist – was ist mit ihr?

Libell Libell Weiß nicht. Glaube, sie stirbt.

Uhrenkuckuck Tick Tack, Amsel kaputt.

Helm Hops Libell Libell vergoss sogar ein paar Tränen, und auch ich wurde traurig. Na ja, richtig leiden konnte die fette Amsel von uns eigentlich keiner – die fette Amsel, die nie was sagte, und uns allen nur als etwas Gefräßiges erschien. Doch sie jetzt so leiden zu sehen, oder gar am Sterben, das wollte keiner von uns, und niemand hätte ihr dies gewünscht; dafür war sie dann doch zu sehr ein Teil von uns, doch dann sollte Rettung nahen.

Des Weges – des Schotterweges - kam nämlich kein Geringerer wie Heribert von Klinkhoven mit seinem kleinen, weißen Malertransporter angefahren.

Heribert von Klinkhoven Hallo, ihr Beiden – will schnell nur noch meinen Leiterwagen abholen.

Helm Hops Ach ja, stimmt ja – seine Utensilien wurden ja gestern für den Abtransport auf den grünen Waldtransporter geladen, so dass der Leiterwagen hierfür nicht benötigt wurde und hier an unserer Bank zurückgelassen worden war.

Heribert von Klinkhoven Na, und es gibt wirklich keinen Grund mehr, Trübsal zu blasen. Ich tu euch auch wirklich nichts mehr – versprochen. Und eurer Bank gleich dreimal nicht.

Helm Hops Es ist nicht wegen der Bank.

Libell Libell Unsere Amsel.

Heribert von Klinkhoven Amsel – was ist mit eurer Amsel.

Helm Hops Sie stirbt.

Libell Libell Ich bin so traurig.

Heribert betrachtete die am Boden dahinsiechende Amsel.

Heribert von Klinkhoven Tja, dazu kann ich gar nichts sagen. Ehrlich gesagt, ich kann nicht sagen, was sie hat. Wisst ihr, ich bin Handwerker und kein Arzt,

Helm Hops Heribert entnahm seinem weißen Malertransporter einen kleinen, leeren Eimer, staffierte ihn mit einer Wolldecke von seinem Rücksitz aus und legte die Amsel vorsichtig hinein – ganz vorsichtig und ganz behutsam und ganz sanft. Libell Libell und ich fanden Platz auf seinem Armaturenbrett und gemeinsam fuhren wir dann zu Tierarzt Doktor Hunger in die Stadt, der rasch herausfand, worunter die Amsel litt.

Doktor Hunger Tja, das Tier hat einen Holzsplitter verschluckt. Der ihm förmlich im Hals stecken geblieben.

Helm Hops Können Sie ihm helfen?

Doktor Hunger Wie ihr wisst, bin ich Arzt.

Helm Hops Und kein Handwerker, nicht wahr?

Libell Libell Bitte retten Sie sie,

Heribert von Klinkhoven Oh je – ich glaube, an allem habe nur ich Schuld.

Helm Hops Doktor Hunger leitete eine Notoperation ein, die er selber durchführte, und bei welcher er den Holzsplitter entfernen konnte. Allerdings wollte er sie zur Beobachtung für einige Tage noch bei sich behalten. Wir durften noch einmal kurz ins Krankenzimmer schauen, wo die Amsel mit einem dicken Halsverband in einem Bettchen lag und fest schlief.

Heribert von Klinkhoven Traurig.

Libell Libell Ach so traurig.

Doktor Hunger Nur nicht zu viel Sorgen machen. Und ich, denke, das Schlimmste hat sie überstanden. Sie können beruhigt nach Hause gehen.

Helm Hops Diesmal war ich es, der Libell Libell vorschlug, in den Zirkus zu gehen. Und auch Heribert von Klinkhoven, der ja auch ziemlich geknickt war, nahmen wir mit.

Hugo Bauklotz - Ein Zaun

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