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Kapitel 6

Ein Leben in Selbstliebe

Sich über Kleinigkeiten freuen

Wenn man berühmt wird, dann, so denken die Leute, reist man überall in der Weltgeschichte herum, verdient Millionen und lässt sich von vorne bis hinten bedienen. Es fällt ihnen schwer, diese berühmte Person als Mensch wie sie selbst zu sehen. Manchmal muss ich echt lachen, wenn ich daran denke, wie die Leute reagieren würden, könnten sie sehen, wie ich in Wirklichkeit lebe. Ich mache meinen Sohn für die Schule fertig – wie alle anderen auch. Ich dusche und rasiere mir die Beine. Ich stolpere zuweilen, wenn ich die Treppe hinuntergehe. Und ich erfreue mich an all den Kleinigkeiten, beispielsweise Seifenblasen, in denen sich alle möglichen Farben spiegeln, oder am Gefühl von ungekochtem Reis in meiner Hand.

In meiner Kindheit und Jugend lebte mein nächster Nachbar im Sommer über 25 Kilometer weit weg. Ich war isoliert und konnte zu nichts und niemandem eine Beziehung aufbauen, außer zu meinen Pferden. Jetzt ist durch den Weg der Selbstliebe für mich eine Gemeinschaft von Menschen entstanden. Wir sind Freunde, die zu einer Familie geworden sind. Wenn ich in meinem kleinen Zimmer schlafe, spüre ich ihre Präsenz im ganzen Haus, welches so bewohnt und abgenutzt ist. Ich male meine Frequenzbilder auf der Staffelei im Zimmer meines Sohnes. Ich sitze im Schneidersitz auf meinem Bett und halte meine neuesten Einsichten und Erkenntnisse in meinem Notebook fest.

Das meiste Vergnügen bereiten mir nicht die außergewöhnlichen Aspekte meines Lebens, sondern die Tatsache, dass in meinem Leben die Sonne aufgegangen ist. Vor vielen Jahren, als mein Leben im Schatten verhüllt war, konnte ich das Licht am Ende des Tunnels nicht sehen. Nichts bereitete mir Freude. Das, was andere Menschen genossen, beispielsweise Sonnenuntergänge oder Partys oder Ferien, verursachte mir Schmerzen. Ich lebte sozusagen in einem Glasgefängnis. Ich konnte hinausschauen, aber die anderen konnten nicht hereinblicken. Ich konnte die Freude nicht berühren, so wie sie das konnten.

Hier höre ich also Bigband Jazz, fülle grüne Paprika in der Küche, es weht eine Brise durch den Raum, und im Ofen duftet der Rhabarberkuchen. Ich höre das Lachen meiner Familie, die hinten auf der Veranda am Spielen ist, und denke: Das ist Freude. Endlich weiß ich, wie sie sich anfühlt.

Dennoch ist mein Leben keineswegs perfekt. Zu behaupten, alles sei jetzt wunderbar, wäre eine Lüge. Ich habe immer noch mit den Nachwirkungen meines Traumas zu kämpfen, mit den Leuten, die mich für eine Betrügerin halten, die sich diese Geschichte ausgedacht hat, um damit Geld zu machen. Ich bekomme sogar Drohungen per Mail von Menschen, die mich und das, was ich mache, hassen.

Als Berühmtheit lebt man sozusagen unter einem Vergrößerungsglas; alle Aspekte des Lebens werden vergrößert, das Gute wie das Schlechte. Natürlich bin ich nicht ständig voller Freude. Die Sonne ist auch in meinem Leben noch nicht ganz aufgegangen. Aber die Morgenröte zieht herauf, und ich fühle ihre Strahlen manchmal auf meiner Wange, schmecke das Versprechen meiner Zukunft.

Ich kann nicht behaupten, ich würde alles noch einmal machen, wenn ich die Möglichkeit hätte, aber eines kann ich sagen: Das Licht dieser neuen Morgendämmerung hat mir die Schönheit des Schattens enthüllt. Wie ich jetzt sehe, waren in der Dunkelheit, die ich erduldete, immense Geschenke verborgen. Ich musste das Licht sehen, um die der Dunkelheit innewohnende Schönheit zu erblicken.

Ein Weg voller Leichtigkeit

Wie Sie aus meiner persönlichen Geschichte wissen, musste ich mir meinen Weg durchs Leben erkämpfen, oft auf Händen und Knien, bis ich schließlich an diesem Ort der Freiheit, Freude und Liebe angekommen bin, an dem ich heute stehe. Bei genauerem Hinsehen gelang mir das nicht, weil ich so stark war und mir meinen Platz erkämpfte, sondern weil ich lernte, zuzulassen.

Die Straße, die vom Selbsthass zur Selbstliebe führt, ist eigentlich leicht zu gehen, aber nur, wenn wir den Mut haben, diese Leichtigkeit zuzulassen.

Für mich war das eine sehr schwierige Lektion, denn die meiste Zeit verhinderte ich selbst ein Weiterkommen auf dem Weg zur Selbstliebe. Wie fast alle Menschen akzeptierte ich die Vorstellung, mein Leben sei ein harter Kampf; wir sind daran gewöhnt, dass alles anstrengend und schwierig ist, und so fällt es uns schwer, dem Gefühl der Leichtigkeit zu vertrauen.

Wenn Sie erst einmal ein paar der nachfolgenden Techniken praktiziert haben, dann akzeptieren und verstehen Sie hoffentlich so wie ich, dass die schmerzhaften Teile unseres Lebens nicht dazu gedacht sind, uns zu quälen und unser Leben zu ruinieren, sondern deshalb Bestandteil unseres Lebens sind, damit wir lernen, uns selbst voller Mitgefühl anzunehmen und geheilt zu werden. Wenn wir gegen Teile von uns selbst ankämpfen, können wir nicht heil werden. Solange wir irgendeinen Teil von uns, auch unsere Schmerzen, von unserer Liebe ausschließen, ist die Liebe immer an Bedingungen geknüpft.

Schmerz wird nicht durch Selbsthass geheilt, sondern nur durch Selbstliebe. Selbsthass ist wie Treibsand: Je mehr man kämpft, desto tiefer versinkt man darin, bis man keine Luft mehr bekommt. Doch wenn wir aufhören zu kämpfen, können wir uns befreien.

Selbstliebe ist also kein Ziel, um das wir kämpfen müssen, sondern vielmehr ein Seinszustand, der uns in jedem neuen Augenblick offensteht. Wir müssen diese Selbstliebe einfach hereinlassen und zulassen. So gelangen Sie schließlich zur Essenz Ihres Seins, und das ist die Liebe. Ihre innere Essenz kann weder verletzt werden noch verloren gehen. Sie können Sie höchstens daran hindern, durch Sie zu fließen, aber selbst das kann durch Selbstliebe verändert werden.

Jeder Moment, in dem wir einen Schritt vorankommen, ist ein brandneuer Moment mit einem brandneuen Ich. Gehen Sie sanft mit sich um. Sie sind etwas Kostbares in dieser Welt. Ohne Sie wäre die Welt nicht vollständig. Sie sind unschätzbar wertvoll, nicht wegen Ihrer Taten, sondern weil Sie existieren. Sie wissen das noch nicht, aber mit der Zeit werden Sie erkennen, dass Sie selbst die Liebe Ihres Lebens sind.

Seinen eigenen erstaunlichen Wandel erkennen

Was für ein Gefühl, zu wissen, dass sich mein eigenes, gebrochenes und verbogenes Leben schlussendlich wie eine Erfolgsgeschichte anhört! Zum ersten Mal kann ich wie bei einem fertig gelegten Puzzle das gesamte Bild meines Lebens sehen. Ich weiß, warum ich als Kind eben die Erfahrungen machte, die ich gemacht habe. Ich fühle meine Aufgabe und weiß nun, wozu ich wirklich hier bin.

Vor einigen Jahren, mit 26, erlebte ich etwas ganz Erstaunliches. Zum ersten Mal in meinem Leben sagte ich zu einem anderen Menschen: »Ich liebe mein Leben.«

Was habe ich also gemacht, um diesen wunderbaren Wandel zu bewirken – den Schritt von Selbstmordgedanken, dem höchsten Akt des Selbsthasses, hin zu dem Punkt, an dem ich mein Leben liebe?

Die Antwort ist ziemlich einfach: Schritt für Schritt habe ich mir beigebracht, mich selbst zu lieben.

Ich habe Folgendes herausgefunden: Egal, welche Kindheit man hatte (außer man wurde von Wölfen aufgezogen) – man hat immer ein Problem mit Selbstliebe.

Wie so oft bei Leiden öffnete sich für mich dadurch die Tür zu einer Erleuchtungserfahrung. Ich schritt durch diese Tür hindurch und bin nun davon überzeugt, dass meine außersinnlichen Fähigkeiten zusammen mit dem tiefen Selbsthass, den ich aufgrund meiner

Kindheitserlebnisse nährte, mich befähigt haben, Menschen vom Selbsthass zur Selbstliebe zu führen. Und so habe ich die Lektionen und Techniken entwickelt, die nun den Rest des Buches füllen: mein »Toolkit der Selbstliebe«.

Befreie dich durch Selbstliebe

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