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Hassan lebt!

Aachen

Der kleine Hassan und seine Mutter besuchen heute ihre Verwandten in der Gemeinschaftsunterkunft in unserem Viertel. Alle freuen sich über die gemeinsame Zeit. Und das ist nicht zu überhören! Es wird zusammen gekocht, gelacht, gegessen, getrunken und viel erzählt. Die kleineren Kinder tollen im Schlafzimmer herum. Auf einmal ein furchtbarer Schrei!

Der vierjährige Hassan ist im zweiten Stock aus dem Fenster gefallen und fünf Meter tief auf die darunterliegende Veranda gestürzt. Der kleine Bub liegt jetzt unten auf den betonierten Stufen, regungslos, blutverschmiert. Er ist mit seiner Stirn auf dem Beton aufgeschlagen. Alle sind geschockt. Die jungen Eltern stürzen voller Entsetzen zu ihrem Jungen, einem kleinen schwarzhaarigen Strahlemann, den sie sehr lieben. Wie könnten sie auch nur ahnen, dass der allmächtige Gott bereits die Regie des Geschehens übernimmt.

Es gibt eine orthopädische Klinik, die zur Uniklinik gehört. Ein Mitbewohner ihrer Flüchtlingsunterkunft ist ein paar Tage zuvor in dieser Klinik behandelt worden. Er rennt aus dem Haus und sieht das blutende Kind am Boden. Umgehend nimmt er den Jungen auf den Arm und rennt gemeinsam mit den Eltern an die Straße. Sie halten das nächstbeste Auto an und bitten den Fahrer, sie sofort in die Klinik zu bringen. Als der Fahrer den blutverschmierten Jungen sieht, fackelt er nicht lange, sondern fährt sie hin. Es vergehen nur Minuten, die den Eltern wie lange Stunden vorkommen müssen. Aber dann ist der kleinen Hassan in der Klinik und wird professionell versorgt. Die Ärzte stabilisieren den Jungen und überweisen ihn anschließend an die Kinderklinik, wo er die nächsten fünf Tage auf der pädiatrischen Intensivstation im künstlichen Koma gehalten wird. Zum Erstaunen aller hat Hassan sich absolut nichts gebrochen. Unfassbar nach diesem Sturz!

Als wir Helfer von dem schrecklichen Unfall erfahren, sind wir ebenfalls entsetzt. Wird der kleine Hassan überleben? Was tun, falls sein Unfall Spätfolgen nach sich zieht und er behindert bliebe? Wer wird alles bezahlen? Die Fragen und Unsicherheit drücken uns nieder. Sofort benachrichtigen wir per E-Mail unseren großen christlichen Freundeskreis. Viele Freunde beten für Hassan. Der Unfall war so schwerwiegend, dass wirklich nur ein Wunder Heilung schenken kann, davon sind wir überzeugt. In den Stunden der Ungewissheit erinnert Gott uns an die Geschichte von Eutychus (Apostelgeschichte 20,9-12), der, als Paulus einmal bis weit nach Mitternacht gepredigt hatte, eingeschlafen ist und aus einem Fenster im dritten Stock stürzte. Eutychus lag schon tot am Boden, doch Gott hat eingegriffen und ihm sein Leben wiedergeschenkt. Von Gottes Wort ermutigt, beten auch wir um nichts weniger als ein Wunder.

Am fünften Tag versuchen die Ärzte, Hassan wieder aus dem Koma aufzuwecken. Die dicke Beule auf seiner Stirn wird schon kleiner. Hassans schwangere Mutter ist all die Tage in der Klinik nicht von seiner Seite gewichen. Sie telefoniert gerade mit ihrem Mann, als Hassan die Augen aufschlägt und die vertraute Stimme seines Vaters aus dem Telefon hört. Sofort beginnt er, seinem Papa zu antworten. Er kann sprechen, ohne Einschränkungen. Es dauert nur wenige Tage und der Junge ist wieder so fit, dass er aufstehen kann. Erst zeigt er auf einer Körperhälfte noch Anzeichen einer Behinderung, doch die werden mit jedem Tag geringer. Ein Aufenthalt in einer Kinder-Rehaklinik bringt vollständige Genesung.

Heute hüpft und springt Hassan wieder herum, als wäre nie etwas geschehen. Er hat keine Spätfolgen des Sturzes erleiden müssen. Gott hat ein Wunder gewirkt – direkt vor unseren Augen. Wir danken unserem Vater im Himmel, denn er tut auch heute noch Wunder und er hört auch heute noch unsere Gebete. Hassans Eltern wissen, dass viele Christen zu Jesus um Heilung für ihren Sohn gebetet haben. Als wir mit ihnen darüber reden, strahlen sie übers ganze Gesicht. Unser Bekenntnis, dass Isa (Jesus) ihrem Sohn geholfen hat, lassen sie gerne gelten. Voller Dankbarkeit, dass wir in dieser schwierigen Situation für sie da waren, lädt die Familie uns zu einem üppigen Abendessen ein: Jetzt können alle wieder ausgelassen lachen, essen, erzählen und herumtollen, bis spät in die Nacht hinein.

Schließlich schlief er fest ein, verlor das Gleichgewicht und stürzte drei Stockwerke tief. Als man ihn aufhob, war er tot. Paulus lief hinunter, beugte sich über ihn und nahm ihn in die Arme. »Habt keine Angst«, sagte er, »er lebt!«

Apostelgeschichte 20,9-10

Die leise Erweckung

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