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3. Kapitel: Grandy und die Polizisten

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Als der lange Sam durch das halbgeöffnete Fenster etwas von Whisky gehört hatte, machte er heftig abwehrende Bewegungen und deutete mit seinem langen Daumen immer wieder zur Tür hin, hinter der seine Frau verschwunden war. Anscheinend hatte er heftige Bedenken, ob sie den Alkoholverbrauch zu so früher Stunde gutheißen würde.

Ich aber musste ausnahmsweise Jimmy recht geben. Nach dem Flug und der seltsamen Unterhaltung drüben in der Villa des Filmproduzenten hatte ich den Eindruck, dass wir uns einen kleinen Whisky ehrlich verdient hatten. Deshalb sah ich den heftig gestikulierenden Sam Priston verständnislos an, so als könne ich beim besten Willen nicht kapieren, was er mir eigentlich sagen wolle. Und bevor er seinen Notizblock genommen hatte, um mir irgendeine Warnung daraufzuschreiben, hatte ich die Tür schon geöffnet und Pristons Frau höflich angelächelt.

„Wir müssen nachdenken, Mistress. Schwer nachdenken. Wie wär‘s, wenn wir nach dem Kaffee noch ‘n Schluck Whisky trinken könnten? Ihr Mann kann leider nicht sprechen, und vielleicht traut er sich auch nicht, uns dazu einzuladen. Ist es sehr unhöflich, wenn, wir ...“

„Aber nein“, gurrte sie, und trotzdem spürte ich, mit welcher Abneigung sie das Wort Whisky in ihren Ohren fand. Der lange Sam säuft nämlich ziemlich. Solche Menschen soll es geben. Sie war wahrscheinlich froh, dass sie ihn eine Zeitlang ein bisschen knapp halten konnte.

„Ich bring‘s Ihnen rein“, sagte sie und schob mich wieder ins Wohnzimmer zurück.

Einen Augenblick später kam sie. Sie brachte drei große Gläser. Zwei waren mit herrlich goldgelbem Whisky bis zum Rand gefüllt – und das dritte mit Milch. Sie steckte ihrem Ehegemahl einen Strohalm zwischen die Lippen und drückte ihm das Milchglas in die Hand.

„Bitte bedienen Sie sich“, sagte sie und deutete auf die Whiskygläser. Dann ging sie wieder.

Sam Priston machte so traurige Augen, wie ich sie mir bestenfalls bei einem kleinen unschuldigen Kälbchen vorstellen kann, das peinlicherweise das männliche Geschlecht geerbt hat und demzufolge schneller sterben muss als seine Schwester. Ich konnte diesen herzzerreißenden Anblick nicht ansehen. Deshalb nahm ich Sam das Milchglas aus der Hand und hielt ihm das Whiskyglas zum Schlürfen hin. Er nuckelte emsig und erinnerte immer noch an ein Kälbchen.

„Nun ist gut“, sagte ich, als er mein Whiskyglas halb geleert hatte. „Nun saufe ich weiter. Prost Jimmy.“

Aber da war nichts mehr zu prosten. Er hatte sein Whiskyglas schon leer.

„Es geht doch nichts über so eine eheliche Zucht und Sitte“, sagte Jimmy lobend und grinste Sam Priston schadenfroh an.

Priston machte heftige Bewegungen und schüttelte seinen verbundenen Kopf.

„Ja, du hast natürlich auch recht“, sagte Jimmy zu ihm, obwohl er gewiss keine Ahnung hatte, was Sam nun eigentlich sagen wollte.

Jimmy nahm mir mein Glas aus der Hand und goss den schäbigen kleinen Rest auf den Teppich.

„Ich glaube, du bist nicht ganz normal, Kleiner. Du kannst doch nicht von meinem doppelstöckigen Whisky schon blau sein.“

„Sei schön brav, Langer. Pass mal gut auf“, sagte er verheißungsvoll und ging zur Tür.

„Oh, Madam, uns ist etwas Schreckliches geschehen. Pat hat sein Glas ausgekippt. Er ist immer so tolpatschig. Gießen Sie es ihm noch mal ein?“

„Na gut“, sagte sie gnädig. „Ist ‘n Fleck auf der Tischdecke?“

„Nur auf dem Teppich, aber das ist nicht weiter tragisch. Das hinterlässt kaum Spuren.“

„Gott sei Dank“, sagte die Frau. Sie hatte die Whiskyflasche in der Hand.

„Ob ich mein Glas auch noch mal vollkriegen darf?“, fragte Jimmy bescheiden.

Die Frau war gnädig gestimmt. Jimmy kam mit zwei vollen Whiskygläsern zurück.

„Na“, sagte er, „wie hab ich das gemacht?“

Zur Abwechslung trank Sam jetzt von Jimmy das halbe Glas leer. Seine Augen leuchteten. Er erinnerte nicht mehr an das Kalb.

„So“, sagte ich, „jetzt ist es genug. Du hast recht gehabt, Sam, da drüben scheint irgendwas nicht zu stimmen. Wir haben ‘nen komischen Fleck gesehen. So als hätte dort jemand ‘ne Blutlache weggewaschen. Wir haben ein frisch gemachtes Bett gesehen. Das andere war abgezogen. So als wäre dort auch irgendwas passiert. Wir haben eine leere Stelle gesehen, wo vorher ‘ne Wäschetruhe gestanden hat. So als hätte man darin eine Leiche wegtransportiert. Wir haben die Polizei drauf gehetzt, damit sie eine chemische Untersuchung machen. Vielleicht können die noch irgendwelche Blutspuren in den Dielen feststellen. Das muss ja möglich sein.“

Sam Priston nickte eifrig und nahm seinen Notizblock.

„Haltet euch an Oberinspektor Grandy“, schrieb er darauf, und in Klammern fügte er noch hinzu: „Freund von mir. Säuft am liebsten guten Rum.“

„Wenn man wüsste, ob er drüben dabei ist“, sagte Jimmy zweifelnd. „Aber ich glaube, irgendeiner sagte zu irgendeinem Oberinspektor. Vielleicht war das dein Rum-Grandy.“

„Ich wundere mich ja überhaupt, Kleiner, dass du‘s so schnell hingekriegt hast. Dass die gleich mit zwei Wagen angerauscht kommen und dich abziehen lassen und sich das Haus unter die Lupe nehmen. Hoffentlich hat der blonde Vamp drüben ihnen keine unnötigen Schwierigkeiten gemacht.“

Jimmy sah durchs Fenster. Die beiden Polizei wagen standen noch immer dort.

„Ich habe ihnen gleich gesagt, worauf es ankommt“, erwiderte er. Dann stand er zögernd auf und zog sich die Hose hoch. „Pat, hauen wir jetzt ab hier. Zu trinken gibt‘s ja doch nichts. Noch mal wage ich diesen Trick nicht.“

„Wir fahren nach Santa Monica, Sam“, sagte ich. „Wir kümmern uns so lange um die Sache, bis wir die Wäschetruhe gesehen haben. Wenn die astrein ist und wenn auch die chemische Untersuchung der Polizei nichts ergab, dann war‘s ‘ne Ente.“

„Aber in Santa Monica ist es sehr schön“, sagte Jimmy. „Es ist also kein Risiko. Das Risiko steckt nur bei dir, Sam. Wenn hinter dem Ding nichts steckt, wirst du unsere Flugkarten bezahlen.“

Sam Priston machte heftige Bewegungen, und sein mullverbundener Kopf schüttelte sich erregend.

„Ja, ganz recht“, sagte Jimmy. „Genau das war auch meine Meinung. Also auf Wiedersehen, Sam.“

Wir gaben ihm freundschaftlich aufmunternd die Hand, stellten ihm noch das Milchglas in Griffnähe und rauschten ab.

Aber vorher bedankten wir uns noch so artig wie wir nur konnten bei Frau Priston für den Whisky.

Als wir schon draußen waren, sahen wir den langen Sam am Fenster.

„Erkundige dich nach seinem Bekanntenkreis, Sam. Wenn wir wiederkommen, wollen wir fertiges Adressenmaterial haben. Deine Alte kann für dich ja quatschen. Du kannst wenigstens schreiben.“

Er nickte eifrig und winkte uns zu.

Weit und breit war kein Taxi zu sehen.

„Geh noch mal rein zu Sam, Kleiner“, sagte ich, „und ruf uns eins herbei. Ich geh mal da rüber und spiel den Doofen.“

„Endlich mal ‘ne gute Rolle, die du dir ausgesucht hast“, knurrte Jimmy. „Es ist immer gut, wenn man eine Rolle hat, in der man sich nicht zu verstellen braucht.“

Ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern steuerte auf die Villa des Filmproduzenten zu. Die Tür war einen Spaltbreit geöffnet. Ich schob sie auf und sah ein ziemliches Gewimmel von Polizeibeamten in der Halle. Unglaublich, wie viel Leute in den beiden Polizeischlitten gewesen sein mussten.

Die blonde Frau saß völlig niedergeschlagen auf der Couch vor dem Kamin. Sie sah mich hereinkommen und winkte mir müde zu.

Ich ging zu ihr und blieb dicht vor ihr stehen.

„Was ist denn hier los?“, fragte ich.

„Polizei!“, hauchte sie. Zum Glück kam sie nicht auf die Idee, diesen unerfreulichen Besuch mit uns in Zusammenhang zu bringen. „Nehmen Sie nun die Villa oder nicht? Ich möchte endlich raus hier. Ich habe die Nase voll. In Glendale wartet eine Menge Arbeit auf mich.“

„In Glendale ist das Atelier?“

Sie nickte. Glendale ist einer der vielen Vororte von Los Angeles. Die ganze Stadt besteht ja nur aus einer Aneinanderreihung von Vororten. Und Hollywood, ebenfalls ein Vorort von Los Angeles, ist nicht mal die eigentliche Filmstadt. Dort wohnen eine Menge Filmfritzen, das stimmt, aber in den übrigen Stadtteilen von Los Angeles gibt es auch viele Filmateliers. Paul Short also hatte sein Atelier in Glendale.

„Okay“, murmelte ich, „wenn ich Sie mal besuchen will, wo finde ich Sie?“

Sie sah mich an, und ihre Augen flimmerten ein bisschen. Sie schien gegen meinen Besuch nichts einzuwenden zu haben. Aber vielleicht hatte nur dieser unerfreuliche Polizeibesuch, der so gar nichts Gesellschaftsfähiges an sich hatte, diese Reaktion verursacht.

„Am Brand Boulevard fünfhundertdrei“, sagte sie. „Nehmen Sie die Villa? Wenn Sie wollen, gehe ich bis auf zweihundert im Monat runter. Das ist geschenkt. Sie werden‘s zugeben?“

„Ich geb es zu“, murmelte ich. „Es ist wirklich billig. Ich bin überzeugt, Sie könnten mehr dafür kriegen.“

„Dafür gestatten Sie vielleicht, dass ich mein Zimmer weiter benutze“, sagte sie. „Und das Hausmädchen brauchen Sie auch nicht zu bezahlen.“

„Wie nett“, säuselte ich. „Es ist okay. Erst mal für einen Monat zur Probe. In Ordnung?“

„In Ordnung“, seufzte sie. „Und nun geben Sie mir einen Rat, Mister ... Oh, ich weiß nicht mal Ihren Namen.“

„Browning“, sagte ich. „Pat Browning.“

„Pat“, sagte sie, „also Patrick?“

„So steht‘s in meiner Geburtsurkunde, aber sonst kenne ich den Namen überhaupt nicht.“

„Dabei finde ich doch, dass Patrick so ein wunderbarer Name ist. Darf ich Patrick sagen?“

„Es tut ein bisschen weh“, erwiderte ich, „aber wenn Sie‘s gern mögen.“

„Patrick“, hauchte sie, „geben Sie mir einen Rat, wie ich diese grässlichen Leute hier loswerde.“

„Was wollen die denn eigentlich?“, fragte ich unschuldig.

„Sie schnüffeln im Zimmer herum. Sie sagen, hier wäre was verloren gegangen. Vielleicht irgendeiner von der Party. Ich habe keine Ahnung.“

„Ich kümmere mich drum“, sagte ich. „Bleiben Sie hier, Mistress Lane.“

„Ich heiße Gloria“, hauchte sie.

„Okay. Bleib sitzen, Gloria.“ Ich wandte mich an den nächsten Polizisten und fragte. „Wer von euch ist der Boss?“

„Oberinspektor Grandy. Er ist oben im Schlafzimmer.“

„Okay“, sagte ich. Ich ging zur Treppe und wedelte unterwegs Gloria mit zwei Fingern freundlich zu.

Oben im Schlafzimmer waren drei Leute damit beschäftigt, die Dielen eingehend zu untersuchen. Neben ihnen stand ein grauhaariger Mann, groß, breit und stattlich. Als ich hereinkam, funkelten seine Augen hinter der großen Hornbrille mich an.

„Was sind Sie denn für einer? Wie kommen Sie hierher?“

„Ich gehöre zu dem Mann, der Sie alarmiert hat, Oberinspektor Grandy“, sagte ich.

„Sie kennen meinen Namen? Wie kommt das? Ich kenne Sie doch nicht. Ich kenne ‘ne Menge Ganoven in Hollywood.“

„Vielen Dank, dass Sie mich gleich richtig einstufen.“ Ich ging zu ihm und stieß ihn freundschaftlich gegen die Schulter.

„Was fällt Ihnen ein?“, fragte er empört.

„Was fällt Ihnen ein, mich einen Ganoven zu nennen. Schönen Gruß von Sam Priston. Er hat mir erzählt, dass Sie gern Rum saufen. Genügt das?“

„Das genügt. Das ist natürlich was anderes. Und wer sind Sie nun wirklich?“

Ich verriet ihm, dass ich Pat Browning heiße und Privatdetektiv bin.

„Ach Gott, ach Gott!“, seufzte er. „Noch so einer. Na, schön, und wie sind Sie drauf gekommen?“

„Sam hatte ‘ne unruhige Nacht. Ihm haben sie die Zähne geklaut, und er hat Fieber. Nachts sah er, dass irgendwas hier in dem Zimmer passierte. Ein Mann und eine Frau kämpften. Jedenfalls taten sie irgend etwas Unerfreuliches miteinander. Plötzlich sackte die Frau weg. Das war alles, was Sam sah. Und Sie sehen ja hier den Fleck. Da das Bett und da die fehlende Betttruhe. Das alles deutet darauf hin, dass hier tatsächlich ne Schweinerei passiert ist. Es kann genauso gut aber auch anders sein.“

„Das meine ich auch“, sagte er. Er wandte sich einem der Leute zu, die über dem seltsamen Fleck auf dem Fußboden knieten.

„Na, wie steht‘s Doc?“

„Ich bin ziemlich sicher, dass es Blut ist“, erwiderte einer der Männer und richtete sich kurz auf. „Ich habe keine Lust, das hier weiter unter die Lupe zu nehmen. Können wir nicht eines der Bretter mitnehmen?“

„Okay, sorgen Sie dafür!“ Oberinspektor Grandy wandte sich ab und nahm mich beim Arm.

„Hören Sie gut zu, Browning. Wir haben es hier in Los Angeles nicht gern, wenn private Leute in unsere Dinge ‘reinpfuschen. Es ist nett, dass Sie uns alarmiert haben, und nun kümmern wir uns selbst weiter drum.“

„Wie Sie meinen, Grandy“, sagte ich. „Schade, ich dachte, ein Dienst wäre den anderen wert.“

„Was wollen Sie eigentlich?“

„Mich würde das Ergebnis Ihrer Untersuchung interessieren. Wenn es nichts ist, dann reise ich beruhigt wieder ab.“

„Und wenn es doch was ist, dann pfuschen Sie uns da mit rein?“

„Das nicht, aber sehen Sie mal, Grandy, wir sind heute morgen schon sehr früh aufgestanden. Extra wegen dieser Sache. Nun wollen wir nachträglich natürlich gern wissen, ob es sich gelohnt hat. Aus rein statistischen Gründen schon.“

„Aha! Aus statistischen Gründen.“ Er grinste mich ironisch an und grunzte dann: „Na, es ist gut. Sie rufen mich an, okay?“

„Ja“, sagte ich und wandte mich zur Treppe. Dann drehte ich mich noch einmal um und sagte: „Ach, Grandy, was ich noch sagen wollte: Wäre ganz gut, wenn Sie dem blonden Girl unten nichts von uns verraten würden. Wir haben hier die Villa nämlich gemietet. Aber nur für einen Monat.“

Oberinspektor Grandy sah mir wortlos nach, als ich freundlich lächelnd die Treppe hinunterging.

„Na, was ist?“, fragte Gloria Lane, als ich wieder vor ihr stand.

„Die schnüffeln ‘rum. Die denken tatsächlich, hier wäre was passiert. Irgendeiner hat ‘ne anonyme Anzeige gemacht und ihnen was vorgeflunkert von ‘nem Mord oder so. Halten Sie so was für denkbar?“

„Ein Mord? Das ist doch Wahnsinn. Wie kommen die bloß darauf?“

„Das wissen sie selber nicht. Irgend ‘ne anonyme Anzeige. Gab‘s denn Krach bei der Party?“

„Krach?“, fragte sie zögernd. „Nein.“ Sie sagte es sehr langsam, und ich wusste im gleichen Augenblick, dass sie log.

„Vielleicht denken Sie ‘n bisschen genauer nach, Gloria“, sagte ich eindringlich. „Die Polizei wird Sie bestimmt bald danach fragen. Also wie ist es?“

„Mieten Sie das Haus, Patrick?“

„Ja“, sagte ich ungeduldig, nahm meine Brieftasche und packte ihr zwei Hundertdollarscheine hin. „Das hat nichts mit meiner Frage zu tun. Wer hatte also Krach auf der Party?“

„Es gab gleich zwei Leute, die Krach hatten“, sagte sie. „Mister Short und seine Frau und Mister Mablianikow.“

„Mablianikow? Netter Name. Wer ist ‘n das?“

„Ein russischer Emigrant. Ob der Name echt ist, weiß ich nicht. Echt ist aber auf jeden Fall das Geld, das er gerettet hat. Er gehört nicht zu den armen Russen, sondern zu den reichen. Er finanziert oft Filmunternehmungen.“

„Und mit wem hatte der Krach?“

„Auch mit seiner Frau.“

„Und wie kam das?“

„Eifersüchteleien. Eine Cocktailparty. Sie müssen sich das richtig vorstellen. Die Leute sind ‘n bisschen übertrieben hemmungslos, und dann passiert schon mal manches, was bei nüchternen Leuten nicht passiert. Und dann gibt‘s eben Ehekrach.“ Sie machte eine Pause und starrte mich an. „Das hat natürlich gar nichts zu sagen“, fügte sie hinzu. „Sie glauben doch nicht etwa, dass Short oder Mablianikow in irgendeiner Weise ...“

„Ich glaube nichts, Gloria“, sagte ich. „Mich geht das auch gar nichts an. Ich miete hier die Villa, ob hier ‘n Ehekrach vorgekommen ist oder nicht. Das ist mir ganz egal. Ich bin nämlich Junggeselle.“

„Oh“, hauchte sie und hielt mir ein Schlüsselbund hin.

Ich nahm es und ging zur Tür. Dabei sah ich mich noch einmal nach ihr um.

Sie klapperte zustimmend mit den Augenlidern und lächelte hold.

Sie war ein männermordender Vamp. Sie hatte eine aufreizende Figur. Sie konnte jeden Mann um den Finger wickeln.

Jeden Mann. Bis auf einen, der ihre kalten berechnenden Augen sah.

Schwarze Nacht und rote Haare

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