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Neues wagen

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Hilf mir, meinen Lebenstraum zu erfüllen“ war und ist für viele meiner Leser und Leserinnen ein Wunschbuch. Ein Buch, das helfen durfte, sich seiner Wünsche und Träume zu erinnern und den Weg zur Erfüllung wieder beginnen und genießen zu können. Unzählige Reaktionen per E-Mail, über Facebook, per Post und auf persönliche Art und Weise erhielt ich seit Erscheinen dieses Buches. Nun gut, es erzählt einiges Biografisches über mich als Autor, meine herausfordernden Irrwege und auch meine Abkürzungen sowie Autobahnen zum Erfolg. Genauso wie funktionale Strategien und Handlungsideen, mit denen ich, beginnend mit dem Jahr 2007, den Rohdiamanten Christoph Strasser zum – wie er medial so oft genannt wurde – „König der Langdistanz“ formen helfen durfte. Auch meine Seminare, Workshops und Vorträge halfen, meine Ideen, Lebensträume zu erfüllen, zu verbreiten. Manche Ideen sind nicht neu, doch anders als andere, manche sind polarisierend und manche benötigen einen sehr langen Atem! Ich als Mensch finde mich ständig an irgendwelchen Grenzen. An die Grenze gehen? Überschreiten? Grenzen verschieben? Neue Grenzen positionieren? In der Nähe von Grenzen braucht man Mut, und genau den haben einige Menschen bewiesen. Indem sie mir aus ihrer Geschichte eine Vielzahl an Geschichten als Reaktion auf mein Buch zukommen ließen. Danke dafür. Nichts ist so lebensbejahend wie ein mutiger Schritt über Grenzen! Viele schrieben mir von ihren Erfolgen, einige schrieben mir von der Unmöglichkeit meiner Wege. Zweitere schrieben mir oft mehrfach, um mir dann – nachdem ich sie ermutigt hatte, sich selbst die Chance zu geben, neue Wege zu gehen – nach einiger Zeit von einem Happy End zu berichten. Die verbindende Klammer bei den vielen Kommentaren und Reaktionen war einheitlich: Das Feedback von so vielen, dass sie das Buch nicht als Buch, sondern wie einen angenehmen Kaffeeplausch, ein zufälliges und inspirierendes Treffen mit einem Seelenverwandten empfunden haben. Danke dafür.

Das Feedback, dass sie durch mich Neues wagen konnten und ihre üblichen Schranken nicht mehr ganz so ernst, sondern mit Humor betrachten durften. Danke.


Thomas Jaklitsch beim Ötztaler

Bei so viel erzeugter Nähe ist ein Du in der Ansprache eigentlich obligatorisch. Im Radsport ohnedies und wenn man nach Tirol in Österreich kommt sowieso. Als ich einen der berühmtesten Radmarathons Europas – den Ötztaler Radmarathon im tirolerischen Sölden – vor mehr als 2.000 Menschen eröffnen durfte, erfuhr ich dies hautnah. Der Saal war bereits bestens gefüllt und ich war mit Laptop und USB-Stick fast 25 Minuten vor dem geplanten Beginn meines Multimedia-Eröffnungsvortrages vor Ort. Eine Riesenbühne, großartige Stimmung und ein tiefenentspannter Tontechniker, der mich mit einem freundlichen „Griaß di!“ empfing. Was soll da noch schief gehen? Eine halbe Minute später sollte ich es wissen. Als ich ihn fragte, ob er meine Multimedia-Präsentation mit Bildern, Musik und kurzen Videos gerne per USB-Stick oder von meinem Laptop abspielen möchte, meinte er, wie es mir lieber sei – aber Beamer habe er keinen, der komme erst in zwei Stunden! Nur mit der Ruhe, waren jetzt leider nicht meine Gedanken! Nach diversem Farbenspiel in meinem Gesicht, beginnender Schnappatmung, Pulsspitzen, die ich in meinem vorgerückten Alter eigentlich schon lange nicht mehr erreichte, konnte ich gerade noch „Kannst du zaubern?“ herauswürgen. Nach kurzer Phase der freundschaftlichen Erklärungen meiner Wünsche und Vorhaben begann mein komplett ruhig und gelassen gebliebener Tontechniker zu telefonieren. Nach einer Minute, wobei ich bei dem Telefonat aufgrund des Tiroler Dialekts null Komma nichts verstand, beendete er das Telefongespräch, grinste mich an und sagte kopfschüttelnd: „Fria guat isch nia guat. (Früh gut ist nie gut – was zu früh gut ausschaut, hat sich oft als nicht so toll herausgestellt.) Wal dar Tuifl schloft nit. (Weil der Teufel schläft nicht.) Is wenn die Zeit’n schlecht wer’n, werd’ a Dicker dünn, a Dünner wird hin. (Sollten schlechte Zeiten kommen, wird ein Dicker nur dünner, ein Dünner wird kaputtgehen.)“ Mein unausgesprochenes, aber gut sichtbares Fragezeichen auf der Stirn – immerhin bin ich ein Dünner mit gerade mal 57 Kilogramm Lebendgewicht – löschte er mit einer fast auf Hochdeutsch formulierten Antwort: „Du, entspann dich, trink was, iss was, in einer halben Stunde kann die Show losgehen!“ Und wieder einmal war es einer der Momente in meinem Leben, wo ich mir dachte: die besten Krisenmanager, die größten und entspanntesten Lehrmeister, die besten Coaches sind oft mitten unter uns. Weit, weit weg von den Bildungsstätten unserer geistigen Elite und oft weit weg von den Hot-Stone-Tempeln der Oberschicht, den Klangschalen und Hildegard-Tees. Die besten Lehrmeister finden wir im Alltag. Sie haben gelernt, selbst ihr bester Coach zu sein. Und sie haben erkannt, dass es Wichtigeres im Leben geben darf, als nur kontinuierlich die Geschwindigkeit und den Druck zu erhöhen. Sie haben erkannt, dass Lebensqualität bedeuten darf, den Luxus der Zeit zu genießen. Oder wie es Giovanni Guareschi, der Erfinder der legendären Filmfiguren Don Camillo und Peppone, ausdrückte: „Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben. Damit haben sie es weiter gebracht als alle anderen.“

Also nachdem ich es eine halbe Stunde zu nichts gebracht hatte, genoss ich die Stimmung und lernte verschiedene Menschen kennen. Mein Eröffnungsvortrag selbst war ein Erfolg. Ich traf auf den noch immer bestens erhaltenen ehemaligen Skiweltmeister im Slalom, Frank Wörndl, den Bad Boy und wegen Doping gesperrten Tour-de-France-Sieger Jan Ulrich und auf Didi Senft, den „El Diablo“ des Radsports höchstpersönlich. Quasi the good, the bad and the ugly!


Radteufel Didi Senft beim Ötztaler 2014 Foto: www.sportcoaching.net

Aber am meisten berührte mich an diesem Abend der Tontechniker, der mir mit seiner Ruhe, seiner Freundlichkeit, in seinem tirolerischen Du quasi die Haut rettete. Dieses Du blieb mir noch lange im Kopf. Und auch die Feedbacks auf mein Buch, die bald von dem gestrengen Sie auf ein joviales Du wechselten. Aufgrund dieser Erfahrung möchte ich die professionelle Distanz, die meinen Worten im ersten Buch Nachdruck verlieh, aufgeben und dafür mehr und mehr der Beziehung und dem Vertrauen Raum schaffen, und Sie im Verlauf dieses Buches duzen. Auch wenn es bei mir Anteile gibt, die sich noch sträuben. Immerhin kennen wir uns vielleicht erst eine Seite lang, haben ziemlich sicher nicht gemeinsam im Sandkasten gespielt und ist ein höfliches Sie ein sehr bestimmendes Werkzeug.


„Das Gute missfällt uns,

wenn wir ihm nicht

gewachsen sind.”

(Friedrich Nietzsche)

Ich denke, das Gute nach Nietzsche, nämlich zu duzen, darf bereits beim Buchtitel beginnen. Und zwar mit dem Ziel, Ihnen mentale Strategien, um im Hier und Jetzt zu leben und nicht gelebt zu werden, vorzustellen. Die Motivation, in die Gänge zu kommen und bisher aufgeschobene Ziele endlich anzupacken, ist möglicherweise erwünschtes oder unerwünschtes Resultat des Lesens dieses Buches. Im Selbstcoachingbuch „Hilf mir, meinen Lebenstraum zu erfüllen“ wurde ein Teil des mentalen Weges von Christoph Strasser, sein Umgang mit Niederlagen und letztlich die Erfüllung seines Lebenstraums, dem Sieg beim Race Across America – 5.000 Kilometer nonstop mit dem Rad durch die USA –, beschrieben. Was aber, wenn das Ziel erreicht und der Traum erfüllt ist? Was sind wir ohne unseren Erfolg noch? Wer sind wir außerhalb unserer möglichen Identität als Sportler/Sportlerin, Ehemann/Ehefrau, Vater/Mutter? Die Frage „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ scheint jedenfalls ein Dauerbrenner zu sein. Antworten darf es auf den folgenden Seiten geben.

Garniert mit Episoden aus dem Leistungssport, neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, Know-how aus Psychologie und Lebensberatung darf ich Sie entführen in eine wenig schillernde, dafür umso buntere Welt des Langstreckenradsports als Metapher fürs Leben – auch wenn, oder eben weil, Sie vielleicht nicht Spitzensportler sind, geschweige denn Extremradsport als liebste Freizeitbeschäftigung angeben. Lesen Sie gerade die Geschichten, die radsportspezifisch zu sein scheinen. Diese sind vermutlich für Ihr Bewusstsein weit weniger „gefährlich“ als die Storys und Erzählungen aus dem Alltag, aus dem Beruf oder der Elternschaft, die Sie ohnehin selbst gut kennen. Diese scheinbar nebensächlichen Ereignisse aus über einem Jahrzehnt Langstreckenradsport können als Metapher, als Geschichte mit sinnvoller Struktur und möglichem Aha-Effekt weit besser aufgenommen werden.

Und ja, dieses Selbstcoachingbuch ist im übertragenen Sinn ein Kochbuch. Ein Kochbuch, welches anregen darf, mehr an Gesundheit, mehr an Freude, mehr an Lebensqualität für sich selbst und damit auch für sein Umfeld zu schaffen. Und ja, manche Informationen stammen aus tendenziösen Quellen und sind gefüllt mit subjektiver Befangenheit und Liebe zum Leben im Allgemeinen und zum Randgruppenphänomen Extremradsport im Besonderen. Ein Buch, das anregen darf, mit Ihren eigenen, individuellen Zutaten verschiedenste Rezeptideen auszuprobieren und zu verfeinern. Und wie bei einem Kochbuch üblich werden Sie beim Ansehen der Gerichtideen nicht satt, sondern vielleicht erst hungrig, aber durch die Beispiele angeregt, sich für etwas entscheiden zu können und zu handeln zu beginnen. Das Gericht sind sie selber, die Zutaten besitzen Sie schon längst, haben Sie nur vermutlich lange nicht mehr benutzt. Die richtige Reihenfolge und Behandlung der Ingredienzien ist das Ziel dieses Lernbuches über sich selbst.

Welche mentalen Wege den 24-Stunden-Weltrekordhalter und Race-Across-America (RAAM)-Sieger Christoph Strasser prägen durften und ihm halfen, selbst sein bester Coach zu sein, kann Ihnen einen phänomenalen Einblick in die menschlichen Möglichkeiten und den Hauch von Grenzenlosigkeit geben. Ein Buch aus dem Leben für das Leben! Illustriert mit großartigen Fotos darf es Lust auf die Coachingarbeit für und mit sich selbst machen! So nach dem Motto: Nein zu den langweiligen Routinen, ja zu den Möglichkeiten! Gerne gehe ich den Weg mit Ihnen. Gerne gehe ich ab nun den Weg mit DIR!

Mit dem Ziel: Coach dich selbst zu deinem besseren Ich!


Thomas Jaklitsch als Verbindung zwischen Humor und Leistung Foto: www.elmas.at

Also: Griaß di!

Coach dich selbst zu deinem besseren Ich!

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