Читать книгу Joshuas zauberhafte Welt - Thomas Karl - Страница 14

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Dadurch konnte Joshua auch nicht das Ende der Bahn erahnen, obwohl Hamurabi recht früh gekonnt zur Seite sprang. Der Junge konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Im hohen Bogen schoss er über das Ende der Rutsche hinaus und wäre fast gegen die Wand geknallt. Doch bevor es dazu kam, stoppte ihn der Zauberer, mit Hilfe eines Spruches, mitten in der Luft. Ungläubig und mit verkniffenen Augen schwebte Joshua nun frei im Raum. Langsam blickte er sich nach Links und Rechts um, ...dann staunend unter sich. Er konnte es nicht glauben. Kurz vor der Mauer, in die er eigentlich hinein gekracht wäre, stoppte einfach sein Flug, und nun hing er unversehrt in der Luft. Hamurabi setzte ihn behutsam ab.

Die Erleichterung in Joshuas Gesicht war nicht zu übersehen. Ihm klopfte das Herz bis zum Hals und sein Puls raste vor Aufregung. Das hätte auch schief gehen können. Erst jetzt bemerkte er den merkwürdigen und stechenden Geruch in seiner Nase. Es stank nach faulen Eiern. „Das ist reinster Schwefel,“, stellte der Zauberer vergnügt fest: „den brauche ich für ganz viele meiner Experimente. Ich weiß, es stinkt ein bisschen, aber bis wir in meinem Labor sind, wirst du davon nichts mehr riechen. Folge mir einfach!“

Mit diesen Worten schritt er in einen dunklen Gang davon. Augenblicklich erhellte sich dieser, als der Zauberer ihn betrat. Joshua wunderte dies schon gar nicht mehr, auch wenn es hier keine Fackeln oder ähnliches gab. Er hatte begriffen, das sich hier die Dinge anders zutrugen, als sie es unter normalen Umständen taten. Er hakte es unter „Zauberei“ ab.

Josh freute sich über das Labor und die Dinge die sich darin verbargen. Vor lauter Spannung und Aufregung lief er eilig voran. Beinahe hätte er sogar Hamurabi verloren, so weit eilte er ab und zu voraus. Doch der Zauberer hatte seine eigene Methode um den Jungen zu stoppen. Immer wenn dieser ihm zu weit voraus lief, ließ er einfach ein Gitter von der Decke herabfallen. So war Joshua der Weg versperrt und er musste warten, bis Hamurabi ihn eingeholt hatte. Zu guter Letzt beugte sich der Junge dem Tempo des alten Mannes. Er hatte verstanden, dass er ohne sein Wohlwollen nicht schneller voran kam. Sie nutzten die Zeit um sich zu unterhalten. Hamurabi wollte alles über das Leben des Jungen wissen. Umgekehrt war es genauso. Dadurch, dass sie redeten und redeten, fiel Joshua gar nicht auf, wie weit der Weg eigentlich war. Und dann erreichten sie endlich ihr Ziel. Der Zauberer klopfte drei Mal mit seinem Stock an eine schwere Holztür.

„Sie wünschen?“, kam prompt eine Antwort. Überrascht spähte Josh zu Hamurabi hoch, doch dieser wirkte gelassen, er war es schließlich gewohnt, dass die Tür mit ihm sprach. „Torwald, du wirst auch nicht jünger, was?“, stellte der Zauberer sichtlich besorgt fest: „Erkennst du mich denn nicht? Ich bin es, Hamurabi, dein Meister! Ich möchte bitte in das Labor. Lass mich rein!“

„Entschuldigen sie bitte, sie sind Kohlrabikleister und haben einen Labrador?“, fragte die Tür verwirrt nach. „Nein, ich bin dein Meister und möchte hinein, habe ich gesagt!“, wiederholte Hamurabi ungeduldig und wurde schon etwas lauter dabei.

„Sie sind ein Leiser und kommen vom Rhein? Was soll denn der Unsinn?“, gab die Tür pampig zur Antwort: „Wenn sie ein Leiser sind, warum brüllen sie dann hier so herum? SO lasse ich sie auf keinen Fall herein. Hier hat nur der große Zauberer Hamurabi Zutritt!“

Wütend und ungläubig biss sich Hamurabi auf die Lippen. Er konnte nicht glauben, was da gerade geschah. Seine eigene Sicherheitstür verweigerte ihm den Zutritt, nur weil diese schwerhörig war?! Joshua lachte innerlich. Er hätte Tränen lachen können, so lustig empfand er die Situation. Doch er hielt es für besser, sich das Lachen zu verkneifen. Schließlich wollte er nicht wieder mit einem verzauberten Mund enden. Also biss er sich ebenfalls auf die Lippen. Das half ihm. Hamurabi indessen verlor die Geduld und weißer Rauch schoss ihm langsam aus den Ohren hervor. Ihm schoss immer Rauch aus den Ohren, wenn er sich aufregte oder sich ärgerte. In ganz schlimmen Fällen, kam er sogar aus den Nasenlöchern heraus. Jeder wusste dann sofort, dass er besser in Deckung zu gehen hatte.

Innerlich aufgebracht fuchtelte er wild mit seinem Wanderstock herum, sprach ein paar Zauberworte und zauberte sich somit eine riesige Flüstertüte hervor. Diese Flüstertüte sah aus wie ein übergroßes Straßenhütchen. Sie hatte an beiden Enden ein Loch. Ein kleines, in das man mit seinem Mund hinein sprechen konnte, und ein großes, damit das Gesprochene am anderen Ende lauter heraus kam. Hamurabi setzte seinem Mund an das kleine Loch und brüllte darauf los: „Ich habe gesagt, ich bin dein Herr und Meister. Lässt du mich jetzt bitte in mein Labooooooooooooor!?“. Der Zauberer schrie durch die Flüstertüte so laut durch den Gang, dass das ganze Gewölbe erzitterte. Joshua musste sich die Ohren zu halten, sonst wäre er taub geworden.

„Ah, sie sind es, Meister Hamurabi.“, stellte die Tür zufrieden fest: „Warum haben sie das denn nicht gleich gesagt, ist doch kein Grund hier so herum zu brüllen. Was diese komischen Spiele immer sollen?“

Ohne jede weitere Bemerkung, öffneten sich die schweren Eisenriegel und die Tür schwang ohne Schwierigkeiten zur Seite. Wütend stapfte Hamurabi in sein Labor: „Ich muss mich dringend daran erinnern, Torwald neue Ohren zu zaubern. Das ist doch kein Zustand und kaum noch auszuhalten.“ Grummelig schritt er die letzten Stufen einer Treppe hinunter. Als er endlich unten ankam, war sein Zorn verflogen und er hatte sich beruhigt.

„Junge? Wo bleibst du denn? Hier, sieh, das ist mein Reich! Mein Labor!“ Mit ausgebreiteten Armen, lud Hamurabi seinen Gast dazu ein, ebenfalls die Treppe herunter zu kommen. Joshua durchschritt die Tür und blickte in das riesige Labor, das vor ihm lag. Der Anblick war unbeschreiblich.

Joshuas zauberhafte Welt

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