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Der Konflikt

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„Konflikt“ definieren wir als einen individuellen Zustand, der eine Priorisierung verlangt zwischen mindestens zwei aktuell als gleichwertig empfundenen Zielen, die verschiedenen Bedürfnissen (z. B. einem angenehmen Gefühl und einer rationalen Zielsetzung) gerecht werden. Die Befriedigung eines Bedürfnisses muss – zumindest zunächst – aufgegeben werden.

Während bei der Entscheidung „Fleisch oder Fisch“ mein Bedürfnis nach Essen in jedem Fall befriedigt wird, habe ich einen Konflikt, wenn mein Geld nur reicht, um entweder Essen oder ein Getränk zu kaufen. Ein Bedürfnis bleibt dann zunächst unbefriedigt. Der Vorgang ist nicht mehr „auswählen“, sondern „priorisieren“. Diese Situation wird in der Literatur oft als „Individualkonflikt“ bezeichnet, da ich solche Konflikte nur mit mir selbst habe. Wir folgen bewusst nicht der Alltagssprache, die unter Konflikt auch zwischenmenschliche Interessengegensätze versteht, sodass im Folgenden immer Individualkonflikte gemeint sind, wenn von Konflikten die Rede ist.

30 Minuten An Krisen und Konflikten wachsen

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