Читать книгу Tamora & Violett - Das Hurenhaus - Thomas Riedel, Susann Smith - Страница 7
ОглавлениеKapitel 4
Als Tamora am nächsten Morgen langsam wach wurde, bemerkte sie, dass sie noch den Strumpfgürtel und die schwarzen Nylons vom Vorabend trug – und sie erinnerte sich an die letzte Nacht. Es war wild zugegangen und sie hatten sich unzählige Male geliebt. Erst auf der Terrasse, dann später auf ihrem heißgeliebten roten Sofa und schließlich … im Bett. Der Gedanke an die zärtlichen, innigen Stunden löste einen wohligen Schauer in ihr aus.
Sie tastete mit ihren Händen hinter sich, suchend nach ihrer geliebten Königin, aber sie griff ins Leere. Och, nein, dabei hätte ich mich noch so gern ein wenig an dich gekuschelt, dachte sie ein wenig traurig. Doch dann erblickte sie Violett, wie sie ihm Türrahmen zum angeschlossenen Badezimmer stand – nackt, wie Gott sie schuf. Sie hatte sich ein Handtuch wegen ihrer nassen Haare um den Kopf geschlungen und lächelte glücklich, als sie mit engelsgleichem Blick auf sie zukam. Ein Blick, der ihr wunderschönes Antlitz strahlen ließ.
»Du bist so schön anzusehen, wenn du schläfst«, sagte Violett leise, und in ihrer Stimme klang all die Liebe mit, die sie für ihre Tammy empfand. »Ich wollte dich nicht wecken, meine Süße.«
»Wie spät ist es, Vio?«, fragte Tamora, noch immer schlaftrunken.
Ein leises Lächeln huschte Violett übers Gesicht. Sie setzte sich zu ihrer Verlobten auf die Bettkante und streichelte ihr sanft durchs Haar. »Spät. Hast du Hunger?«
Tamora nickte und zog sie zu sich heran, um ihr einen Kuss zu geben. »Ich muss dir was sagen, Vio«, flüsterte sie.
»Was denn?«
»Ich liebe dich!«, kam die Antwort mit einem frechen Grinsen.
»Ich dich auch, meine Süße!« Violett hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Courtney hat schon eingedeckt. Zieh' dir deinen Kimono über und dann komm.« Dabei zwinkerte sie ihr vielsagend zu und brachte Tamora direkt wieder die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. »Duschen kannst du nachher immer noch.«
Tamora schob ihre schlanken Beine unter dem Bettzeug hervor und setzte sich auf. Immer noch müde rieb sie sich mit den Händen den Schlaf aus den Augen, ehe sie in den seidenen Kimono schlüpfte, den Violett ihr reichte. Dann nahm sie ihre Hand und folgte ihr nach unten auf die Terrasse aus dunklem Holz hinter der Küche, neben der sich der große Swimmingpool befand, dessen Boden und Seiten mit Millionen winziger Perlmuttkacheln ausgelegt war.
Als Tamora sich umschaute, sah sie, dass die Spuren ihrer gemeinsamen letzten Nacht schon verschwunden waren: Der weiche Teppich, die zahlreichen weichen Kissen und Decken, die Kerzenleuchter … alles war fort – und sie war kurz davor, sich zu fragen, ob sie die heiße Nacht mit ihrer Königin vielleicht wirklich nur geträumt hatte.
Auf der Terrasse hatte Courtney wegen des schönen Wetters, mit dem keine von ihnen um diese Jahreszeit noch gerechnet hatte, ein üppiges Frühstück aufgebaut, und Tamora bemerkte, dass sie nach all den ›sportlichen Leistungen‹, die sie in der letzten Nacht gezeigt hatte, halb verhungert war.
Auf dem Tisch stand alles, was das Herz begehrte. Ein wahres Füllhorn aus in hübsche Formen geschnittenen Früchten, noch dampfender Brioche, frischem Brot, Käse und allen Beilagen, die man sich vorstellen konnte.
Courtney, die mit einigen Yards Abstand darauf wartete, dass die beiden sich setzten, lächelte sie vielsagend an.
»Es ist so perfekt, Courtney«, lächelte Tamora dankend. »Ich bin wirklich beeindruckt. Ist denn heute ein besonderer Tag, den ich vergessen habe?« Fragend sah sie die beiden an.
»Vielleicht?«, schmunzelte Violett. »Ja, vielleicht, wer weiß?«
»Na, ich werde schon noch draufkommen«, lächelte Tamora. »Aber einen wichtigen Termin habe ich nicht verpasst, soviel steht fest … Es muss was anderes sein!« Ihr Magen knurrte, zu laut, um von den anderen nicht gehört zu werden.
»Du solltest dringend etwas essen, meine Süße«, grinste Violett und sah dabei zu, wie Courtney ihr den Stuhl zurechtrückte. »Ein gutes Frühstück kann der Beginn eines schweren Arbeitstages sein, aber auch das Ende einer wundervollen Nacht, nicht wahr?«, fügte sie zwinkernd hinzu.
Tamora blickte ihrer Königin in die vor Glückseligkeit funkelnden meergrünen Augen und lächelte. Dann formten ihre Lippen ein unausgesprochenes, aber dennoch verständliches: »Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.« Dabei strich sie Violett, die ihr gegenüber Platz genommen hatte, sanft mit ihrem Fuß am Unterschenkel entlang und warf ihr einen gehauchten Kuss zu. Dann grinste sie. »Ich weiß, was wir heute tun werden!«
»Und was wollen wir heute machen?«, erkundigte sich Violett überrascht.
»Das, was wir schon längst hätten tun sollen«, gab Tamora verschmitzt zurück. »Wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen!«
Mit offenem Mund starrte Violett sie an und auch Courtney, die sich ans andere Ende des Tisches gesetzt hatte, unterbrach das Belegen ihrer Brotscheibe.
»Wir müssen das tun! Im Ernst! … Schließlich ist die Erde der einzige Planet auf dem es Schokolade gibt«, beharrte Tamora und lachte, während sie sich eines der Schoko-Brötchen aus dem Korb angelte.
»Du kannst ja soooo dooof sein!«, lachte Violett und auch Courtney stand ein Schmunzeln ins Gesicht geschrieben. »So langsam wirst du munter, wie?«
»Hmmh!«, nickte Tamora grinsend und biss herzhaft zu.
Als Courtney nach einer Weile frischen Kaffee nachschenkte, huschte ihr Blick suchend über die Tischplatte. »Ich muss mich entschuldigen«, gestand sie leise, »aber ich habe die hart gekochten Eier in der Küche vergessen.«
»Och nee, muss das schon morgens sein?«, fiel Tamora ein. »Reicht es nicht«, sie warf Violett einen schelmischen Blick zu, »wenn wir die während unserer Arbeit hart kochen?«
»Sag' mal«, wandte sich Violett an Courtney, »was hast du meiner Süßen in den Kaffee getan?«, und lachte.
Courtney zuckte unschuldig die Achseln. »Nichts … Also keine Eier zum Frühstück?«
»Nein, keine Eier … bitte!«, lachte Violett immer noch. »Aber du könntest uns die Tageszeitung bringen.« Sie sah Courtney vielsagend an.
»Sehr wohl.« Sie verschwand und kam nach einer Minute zurück. »Hier. Ich habe die Seite schon aufgeschlagen.« Sie reichte Violett die Zeitung, die sie unmittelbar darauf ihrer Prinzessin über den Tisch zuschob.
»Du wolltest wissen, ob heute ein besonderer Tag ist, nicht wahr? Dann schau mal.«
Mit großen Augen besah sich Tamora die riesige Anzeige, die unter den ›Marriage Announcements‹ abgedruckt war und bekam sofort Tränen in die Augen.
»Boah, ist die Anzeige schön geworden, Vio!«, kam es ihr vor Rührung bebend über die Lippen. »Ich weiß gar nicht was ich sagen soll … Davon hast du mir gar nichts gesagt.«
»Es sollte eine Überraschung werden«, lächelte Violett und nippte an ihrem Kaffee.
»Die ist dir voll und ganz gelungen … Die ist so schön geworden …« Sie bekam die letzten Worte schon gar nicht mehr sauber heraus, so zittrig war ihre Stimme geworden und dann bahnten sich all die Tränen ihren Weg, derer sie vor Glück fähig war.
Violett hatte sich erhoben und war um den Tisch herumgekommen, um ihr die Tränen mit einer Serviette aus dem Gesicht zu wischen. »Ich liebe dich, meine Süße«, hauchte sie ihr zu. »Nicht weinen, meine Kleine. Dazu gibt es doch gar keinen Grund.«
Tamora wandte sich ihr zu, umschlang sie mit den Armen und presste ihr Gesicht gegen Violetts Bauch. »Ich weine, weil …«, sie stockte und versuchte sich zu beruhigen, »weil ich all das Glück mit dir nicht fassen kann, Vio! Ja, deshalb weine ich.«
Violett strich ihr mütterlich durchs Haar und drückte ihr einen liebevollen Kuss darauf. »Dann weine nur, Prinzessin, wenn es dir hilft.« Eine ganze Weile blieben sie so umklammert stehen, ehe Tamora sie wieder losließ und ihr verweintes Gesicht ansah.
»Ich sehe jetzt bestimmt ganz schrecklich aus … nicht geduscht, nicht zurechtgemacht und völlig verheult«, meinte sie und zog dabei einen süßen Flunsch.
»Ganz und gar nicht«, widersprach Violett. »Du siehst zum Anknabbern aus.«
»Willst du?«, grinste Tamora plötzlich und war wie ausgewechselt. »Wollen wir zurück ins Schlafzimmer huschen?« Der Gedanke, es auf der Stelle mit ihrer Zukünftigen zu treiben, hatte sie die Tränen ganz vergessen lassen und ließ sie auf der Stelle feucht werden.
»Nein, warum?«, schmunzelte Violett verwundert. »Ist dort nicht genug Platz?« Ihr Blick wanderte durch die offene Küche hinüber zum roten ›Big Sofa‹, hinüber zum Salon. »Denk' doch nur mal an unser geliebtes Sofa, was soll es nur denken, wenn wir es so sträflich vernachlässigen?« Ein berückendes, freches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Und Courtney wird sich ganz sicher nicht an uns stören, wenn sie gleich den Tisch abräumt. Sie weiß ja seit dem Zeitpunkt ihrer Einstellung, worauf sie sich mit uns eingelassen hat und ist inzwischen schon zwei aufregende Wochen hier.« Ein ansteckendes Lachen folgte, als sie nach Tamoras Hand griff, sie streichelte und hinzufügte: »Außerdem bin ich mir sicher, dass es sie mächtig aufgeilen wird uns zu beobachten.« Mit diesen Worten zog sie ihre Geliebte mit sich, holte etwas aus der Schublade des Vitrinenschranks und legte es vor ihrer Prinzessin auf dem Wohnzimmertisch ab.
Mit großen Augen betrachtete Tamora die beiden Geschenkpäckchen. Eines davon war liebevoll in Papier mit kleinen Herzen und der Aufschrift ›In Love‹ eingeschlagen und mit einer roten Samtschleife verziert worden. »Ist das für mich?« Tamora war gerührt.
»Mach' es auf!«, forderte Violett sie auf und legte ihr einen Arm um die Hüfte.
Mit fahrigen Fingern zog Tamora die Schleife auf und machte sich am Papier zu schaffen. Als sie es geschafft hatte, hielt sie eine wunderschöne rote längliche Pappbox vor sich. Sie hob den Deckel ab. »Oh, wie süß!«, entfuhr es ihr. Sie drückte Violett einen sanften Kuss auf die Lippen. »Ein neues Spielzeug …« Ihre Finger strichen über den rosafarbenen G-Punkt-Stimulator, der am hinteren Ende eine in Gold abgesetzte Öffnung zur Besserung Führung mit den Fingern aufwies. Neugierig wie sie war, setzte sie ihn sofort in Gang. »Wow! Wie der schwingt und so viele Frequenzen … und das Silikon, so weich.« Mit flackernden Augen sah sie ihre Verlobte an. »Der ist bestimmt auch wasserdicht.«
»Ist er«, nickte Violett schmunzelnd.
»Willst du mir zuschauen, wie ich es mir damit mache?«, wollte Tamora direkt wissen. Die Vorfreude hatte sie bereits feucht werden lassen.
»Pack' das andere auch aus.«
Tamora legte das rosafarbene Sex-Toy zurück und machte sich an dem anderen Päckchen zu schaffen. Eine Minute später zeigte sich ein identisches Modell. Nur die Farbe war anders: tiefschwarz. »Zwei?« Tamora kräuselte leicht die Stirn. Einen kurzen Augenblick dachte sie nach, dann huschte ein strahlendes, ein verstehendes Grinsen über ihr Gesicht. »Ich kapiere! … Der ist für meine süße Teufelin, nicht wahr?«
»Engelchen rosa, Teufelchen schwarz«, lachte Violett. »Stimmt.«
Sie schauten sich tief in die Augen und sahen das gegenseitige Verlangen sich einander damit gleichzeitig zu verwöhnen.
Violett legte ihrer Prinzessin den Rosafarbenen in die Hand. »Komm, meine Süße, jetzt lass' uns fliegen.«
Während sich Tamora erwartungsvoll rücklings in ihrem Kimono auf das breite Sofa legte, mehr hatte auch ihre Königin nicht an, räumte Courtney in ihrem Hausmädchenkostüm den Tisch ab. Mit einem lüsternen Blick sah sie kurz zu den beiden hinüber und seufzte schwer.
Violett begab sich in 69er-Stellung über ihre Verlobte, sodass sie einander mit ihren Zungen verwöhnen konnten
Ein feuchtes Glitzern in ihrem Schritt zeigte Tamora, dass sich ihre Königin schon auf die nächsten Minuten freute.
Violetts erste Berührung mit der Zunge an ihrem Kitzler elektrisierte Tamora. Die nasse Liebesgrotte ihrer Geliebten schwebte noch ein paar Zentimeter über ihr, und sie konnte deutlich ihren femininen Duft wahrnehmen, den sie nur zu gut kannte. Dann löste sich ein Tropfen von ihren wohlgeformten Schamlippen, die ihre inneren schützend umschlossen, fiel auf ihr Gesicht.
Als Violett nun mit feuchter Zunge über Tamoras Klitoris strich, durchzuckte diese wieder ein spürbarer Stromstoß.
Nun wollte auch Tamora ihre zukünftige Frau schmecken. Sie legte ihre Hände auf deren knackigen Po und drückte ihn zärtlich zu sich nach unten – und zwar so weit, dass Violetts nasse Spalte genau über ihren Mund kam. Wieder einmal studierte sie erregt das süße Fötzchen, wie sie es gern nannte, und sah, wie die lustvolle Nässe ihrer Königin tropfenweise herauslief. Sie hielt sich nicht lange mit zurückhaltendem Lecken auf, sondern vergrub ihre Zunge gleich tief in Violetts feuchtem Loch und saugte deutlich hörbar daran herum.
Violett nahm das als Zeichen, dass auch sie ebenfalls direkt aufs Ganze gehen sollte und steckte ihrer Prinzessin ihre Zunge so tief es ging in deren Liebesgrotte.
Ihre Gesichter tief im Schoß der anderen vergraben, leckten sie einander schmatzend zur Ekstase.
Sie waren im wahrsten Sinn des Wortes so ineinander vertieft, dass sie kaum mitbekamen, wie Courtney dazu übergegangen war, seelenruhig den langen Tisch feucht abzuwischen und dabei immer wieder lüstern zu ihnen hinübersah. Aber selbst, wenn sie es mitbekommen hätten, es geschah nicht zum ersten Mal, dass sie es vor ihren Augen taten.
Tamora nahm ihre rechte Hand und brachte ihren Daumen genau vor Violetts tropfende Spalte in Position. Langsam schob sie ihn zwischen die Schamlippen, und vernahm deren katzenhaftes Schnurren, während sie eine noch intensivere Berührung an ihrem Kitzler verspürte. Allerdings kam sie so nicht an den G-Punkt ihrer Königin heran, aber dank ihr hatte sie jetzt den neuen Stimulator. Daher zog sie ihren Daumen wieder zurück, um Violett das rosafarbene anatomisch geformte Toy genüsslich in den Unterleib zu schieben – was deutlich besser klappte als mit dem Finger. Nach einem kurzen Ertasten mit der Spitze des erotischen Spielzeugs spürte sie, wie Violetts fickriger Körper deutlich immer erregter wurde. Sie hatte den Punkt gefunden und massierte ihn nun mit kreisenden Bewegungen. Dabei vergaß sie nicht, weiterhin die Klitoris ihrer Geliebten mit der Zunge zu umfahren.
Violett zitterte wollüstig und rieb ihrer Prinzessin dabei ihre nasse Grotte immer wieder ins Gesicht, sodass es richtig nass wurde. Immer mehr Liebessaft floss aus ihrem heißen Kelch.
Auch Tamora war sehr viel feuchter geworden. Sie spürte, wie Violett den schwarzen Dildo ansetzte und richtiggehend in sie hineinglitt – ja förmlich von ihrem Fötzchen aufgesaugt wurde. Und auch ihre Königin suchte nach ihrem G-Punkt, wenngleich sie ihn noch nicht exakt lokalisiert hatte.
Violett drehte das Sex-Toy ein wenig herum, drückte mal mehr, mal weniger – und dann merkte sie erregt lächelnd, wie ihre Prinzessin ein weiterer Schauer der Lust durchzuckte, der von deren tiefster Weiblichkeit ausging und ihr durch den ganzen Körper jagte. Auch sie hatte den G-Punkt ihrer Verlobten getroffen.
»Aaaaahhh, … ooooh, jaaaa …!«, keuchte Tamora laut auf. Sie fühlte die Stromstöße, die ihren Körper durchliefen. Dann erinnerte sie sich der zahlreichen Vibratorfrequenzen des Dildos, als auch schon das sanfte Brummen der Vibration an ihr Ohr drang und ihren Unterleib wild zucken ließ. Plötzlich verspürte sie den unheimlichen Drang unter sich lassen zu müssen. Vor Geilheit schaffte sie es nicht mehr klar zu denken und massierte Violetts Punkt einfach hemmungslos weiter. Als sie die, über ihr zusammenstürzenden, Wellen der Lust nicht mehr zurückhalten konnte, zeigte ein heftiges Zittern von Violetts Oberschenkeln, dass auch sie kurz vor ihrem Höhepunkt stand …
… und dann kamen sie unter lauten spitzen Schreien nahezu gleichzeitig.
Tamoras ganzer Körper zuckte in einem fort, als sie sich entlud. Wie schade, dass ich es nicht sehen kann, wie ich ihr gerade ins Gesicht spritze, schoss es ihr durch den Kopf. Aber dann erlebte sie auch schon den lustvollen Orgasmus ihrer Geliebten. Sie schaffte es gerade noch den Dildo aus ihr herauszuziehen, als Violett heftigst squirtete und wie ein Wasserfall über ihr explodierte. Ein wahnsinniger Strahl trat aus der pochenden Spalte ihrer Königin aus und traf ihr ›wehrloses‹ Gesicht. Sekundenlang schoss ihr Violetts Saft in den leicht geöffneten Mund.
Sie zitterten beide in voller Ekstase und verharrten still, die jeweils andere zärtlich streichelnd, bis die Erregung langsam nachließ. Dann liebkosten sie ihre sensiblen Stellen noch eine Weile und ließen ihre gigantischen Explosionen vollends ausklingen. Als sie sich aufgesetzt hatten, wandten sie sich einander zu.
Orgasmusselig lächelte Tamora ihre Königin an. »Das war soooo schöööön!«, kam es leise über ihre Lippen. »Ich liebe dich so sehr, Vio.« Sanft zog sie Violetts Kopf mit beiden Händen zu sich heran. Dann trafen sich ihre Lippen zu einem liebevollen, nicht enden wollenden Kuss.
*
Nach einer Viertelstunde des intensiven Kuschelns sprang Tamora plötzlich aus dem Bett. »Ich habe auch ein Geschenk für dich, Vio!«, gefolgt von einem: »Bleib' liegen, bin gleich wieder da!«, während sie schon durch die Tür in den Flur verschwand.
Mit einem fragenden Lächeln blickte Violett ihrer Prinzessin hinterher. Dann hörte sie das Tapsen der nackten Füße, die sich über die Treppe nach unten entfernten.
Wenige Minuten später kam Tamora ein wenig außer Atem zurück. In ihrer Hand hielt sie ein rotes Briefkuvert, liebevoll verschlossen mittels eines weißen Satinbandes und mit einer Schleife vorne drauf. »Der ist für dich«, bemerkte sie lächelnd. Zärtlich schaute sie ihre Königin an, während diese das Band löste, einen cremefarbenen Bogen Papier herausnahm und behutsam entfaltete. »Den Brief habe ich nach unserer ersten Nacht geschrieben … Ich wollte ihn dir immer geben, aber damals … Ich wusste nicht …« Sie seufzte tief auf, kuschelte sich mit ihrem Kopf in Violetts Armbeuge und lies ihre Freundin in aller Ruhe lesen, was sie ihr damals mitteilen wollte und in zarter Handschrift mit Füllfeder festgehalten hatte.
›Meine geliebte Vio,
Gerade kenne ich Dich erst seit kurzem, aber ich habe eine Ahnung von Dir und diese Ahnung ist einfach wundervoll. Denn ganz gleich mit welchen Wünschen ich sie auch gefüllt habe, egal mit welchem Hoffen, Dir ist es gelungen mich jedes einzelne Mal zu überraschen, weil du all mein Hoffen übertroffen hast.
Wo warst Du nur all die Jahre, frage ich mich immerzu?
All die schmerzlichen langen Jahren, in denen ich mir so unsagbar unzählige Male ein mehr als ansehnliches Veilchen eingefangen habe, bei dem Wagnis, das wir Menschen Liebe nennen.
Wo warst Du all diese Monate, in denen ich die Tage auf meinem Kalender nur heruntergezählt habe, wie ein Countdown, der schlussendlich doch nur in eine zähe Leere läuft?
Wo warst Du all die Wochen, Vio, die einander sämtlich glichen, weil ich sie mit Dingen gefüllt habe, die der Zerstreuung von der Tatsache dienten, dass ich sie, wenngleich noch einen Mann an meiner Seite, für mich allein bestritt?
Wo warst Du, meine geliebte Königin an all den Tagen, die ich wartend an die Zimmerdecke starrte und meine Gedanken sortierte, ohne eigentlich wirklich genau zu wissen, auf was oder wen ich da wartete?
Wo warst Du in all den Stunden, in denen ich in der Nacht am Fenster sitzend, weinend, die endlose Zahl der Scheinwerfer gezählt und all den Schritten gelauscht habe, die doch nicht an meiner Tür endeten?
Heute weiß ich es.
Du warst schon da!
Du warst da draußen, in der nicht einmal so weit entfernten Welt ...
… Und eines Tages da haben wir uns beide auf den Weg gemacht. Jeder für sich. Wir haben unsere Schuhe angezogen und unsere Schlüssel in die Handtasche gesteckt.
Du in der Erwartung, von meiner Freundin deine lockige Mähne gestylt zu bekommen, und ich in der Hoffnung, mit Dir ein Interview machen zu können.
Damals habe ich mit allem gerechnet, Vio, aber wenn mit einem nicht, dann mit Dir!
Nicht mit Deinen strahlenden Augen.
Nicht mit Deinem ansteckenden Lachen.
Nicht mit Deiner wundervollen weichen Stimme, die mir, seit ich sie zum ersten Mal vernommen habe, immer wieder aufs Neue unter die Haut fährt.
Nicht mit unserem ersten Kuss, bei dem ich völlig verunsichert zum ersten Mal Deine unbeschreiblich zärtlichen Lippen mit den meinen berühren durfte.
Und auch nicht mit diesem wunderschönen Päckchen aus Frechheit, Witz und Charme.
Das Wundervollste aber an dieser Begegnung ist die Tatsache, dass Du noch immer da bist – dass Du nicht einfach an mir vorbeigezogen bist, wie ein angenehmer warmer Sommerregen auf nackter Haut, der sich auf heißen Steinen in einem feinen Nebel auflöst.
Ich denke, dass Du es warst, die mir schon in den ersten Stunden gezeigt hat, wie man eine feste Schnur spannt – geflochten aus den ersten Sätzen, den ersten Albernheiten, dem ersten Kuss und ganz sicher: unserer ersten Nacht. Und noch haben wir diese Schnur nicht losgelassen. Wir beide halten sie in unseren Händen: jeden Morgen, jeden Abend, zu jeder Stunde des Tages.
Wir haben sie fest um unsere Handgelenke gebunden, wie einen Ballon, den man niemals fliegen lassen will …
… und dafür danke ich Dir aus tiefstem Herzen.
Ich danke Dir für den unglaublichen Instinkt, mich immer genau an dem Punkt abzuholen, wenn meine Zweifel mit mir wieder einmal Karussell fahren.
Ich danke Dir für die Sicherheit, die mit jedem Gruß an meinem Morgen und jedem guten Wunsch für meine Nacht unermüdlich wächst.
Ich danke Dir für all Dein Vertrauen, dass Du bereits als Vorschuss in etwas investierst, dass Du noch gar nicht richtig kennen kannst.
Ich danke Dir für die Großartigkeit der Tatsache, dass mich durch jeden einzelnen Tag mit Dir tanzen und jede Nacht aufs Neue fliegen lässt, Vio.
Wo Du wohl all die Jahre warst, frage ich mich. Doch wenn all diese langen Jahre nur dazu dienten, dass Du der geworden bist, der Du heute für mich bist, dann war es diese Zeit wert. Und wenn all diese Jahre nur dazu dienten, dass ich erkennen konnte, wer Du für mich bist.
Und wenn ich nun wach bin in der Nacht, wieder einmal die Scheinwerfer zähle und auf die Schritte draußen lausche, dann bin ich nicht traurig – nein, gewiss nicht, denn ich lächle in mich hinein, wissend, sie enden vor meiner Tür. Denn seit ich dich kenne, weiß ich: Der Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen möchte, ist endlich da. Und in diesen Augenblicken mache ich mir einen neuen Knoten in die feine Schnur an meinem Handgelenk.
Ich liebe Dich so unendlich, meine Königin
und küsse Dich tausendfach …
Tammy
Mit jeder Zeile, die Violett aufmerksam las, kämpfte sie mit ihren aufkommenden Tränen, die sie krampfhaft zurückzuhalten versuchte. Doch bereits nach der ersten Seite liefen sie ihr in dicken Bahnen, vor Rührung und Glück über die Wangen und schränkten ihre Sicht derart ein, dass sie nicht mehr imstande war weiterzulesen.
Tamora hatte inzwischen nach dem Taschentuch unter ihrem Kopfkissen gegriffen. Sie hatte dort immer ein frisches liegen, weil sie regelmäßig zum Heulen neigte, wenn sie ein romantisches Buch im Bett las. Sie nahm es und tupfte ihrer Geliebten zärtlich die Tränen vom Gesicht.
Violett sah sie dankbar aus glasigen Augen an. Dann las sie weiter und alles begann von vorn, nur deutlich schneller. Mit Müh und Not schaffte sie es bis zur letzten Seite. Ihre Augen waren bereits rot angelaufen und ihre zart geschwungenen Lippen bebten ohne Unterlass, als sie Tamoras Zeilen wieder zurück in den Umschlag steckte und beiseitelegte.
Gleich darauf zog Tamora ihre Verlobte zu sich heran, die das nasse Gesicht fest zwischen ihre blanken Brüste presste. Sie legte ihre Arme um sie herum und streichelte ihr liebevoll den Rücken. »Alles ist gut, Vio!«, raunte sie ihr leise zu. Sie legte Violett eine Hand in den Nacken und hielt so ihren Kopf, während diese ihre Arme um sie schlang und schon halb auf ihr lag, ein Bein zwischen die ihren geschoben. Als sie dazu überging ihrer Königin den Nacken zu kraulen, begann Violett am ganzen Leib zu zittern und erst richtig loszuheulen. »Vio!« Sie drückte ihr einen Kuss ins Haar.
»Ich liebe dich so sehr, Tammy!«, schluchzte Violett kaum verständlich. »Deine Zeilen …« Sie bäumte sich in ihrem Weinkrampf leicht auf. »Ich habe noch nie einen Liebesbrief bekommen … das ist so schöööön …« Sie richtete sich ein wenig auf und blickte ihre Prinzessin aus unterlaufenen Augen an. »Ich möchte nie wieder ohne dich sein … niemals, Tammy …!«
»Das wirst du auch nicht, Vio!«, lächelte Tamora und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ich liebe dich auch und kann es gar nicht erwarten endlich deine Frau zu werden.«
»Ich weiß«, flüsterte sie zärtlich, während Tamora ihr ein weiteres Mal das Gesicht abtupfte, und wurde ruhiger. Liebevoll schlang sie ihrer Prinzessin die Arme um den Hals. »Küss mich, Tammy, … küss mich … und hör' nicht auf!«
***