Читать книгу Lebenslänglich - Thomas Riedel, Susann Smith - Страница 8

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Kapitel 5

»Na, bist du schon nervös?«, erkundigte Cora sich bei Tamora.

»Nervös würde ich es nicht gerade nennen. Die Spiele in unserer ›Kammer der Zuneigung‹ machen mich weitaus nervöser, als dann im Verlauf durch die Peitsche so richtig auf Trab gebracht zu werden, bis mir die Tränen den Lidschatten zerlaufen lassen«, schmunzelte Tamora. »Ich bin aufgeregt und sehr gespannt. Ja, so würde ich es formulieren. Ich habe die starke Befürchtung, dass mich an dem kommenden Wochenende noch so manche Überraschung erwartet wird.« Sie lächelte vielsagend. »Du kennst ja Vio erheblich länger wie ich.« In ihre Augen trat ein verträumter Glanz, wann immer sie an diesem Tag von ihrer Königin sprach. »Mit der wahren Liebe verhält es sich wie mit Geistererscheinungen: Alle Welt redet davon, aber nur wenige haben sie je gesehen, hat Rochefoucauld gesagt. Ich gehöre zu den Glücklichen, die sie sehen dürfen und ich wünsche dir, dass es dir ebenso geht …« Sie wippte mit ihrem Kopf leicht in Richtung Willow, und schaute Cora direkt in die Augen. »Für mich jedenfalls wird mein größter Traum wahr … Wie soll ich da nicht hibbelig, rührselig und voll durch den Wind sein? Es ist nicht einmal mit Weihnachten zu vergleichen, wo ich mich wie ein kleines Kind auf das Christkind gefreut habe … Es ist viel viel schlimmer. Kaum auszuhalten, kann ich dir sagen.«

»Wie süß: Christkind«, grinste Violett. »Du meinst doch wohl den dicken Kerl mit Bart und Bauch und seinem großen Sack, nicht wahr?«

»Na, klar!«, lachte Tamora. »Und ab und zu kam der damals tatsächlich zu uns nach Hause. Dann durfte ich bei ihm auf dem Schoß sitzen, und weil ich es kaum abwarten konnte hatte ich, … ich erinnere mich echt gut, zumeist direkt meine Finger am Sack …«

»Was anderes hätte ich mir jetzt bei dir auch nicht vorstellen können«, prustete Willow los. »Würde ich an deiner Stelle genauso gemacht haben … Da kommt erst dieser Typ mit der Rute, verdrischt dir den Arsch und hört auf, ehe es dir richtig kommt … dann musst du mit brennendem Schoß fast drei Wochen durchstehen, bist geil ohne Ende … Ich würde dem Weihnachtsmann auch direkt an den Sack gehen und wissen wollen, wieviel ich da raushole, ehrlich!« Sie lachte immer noch. »Ich kann dich gut verstehen, glaub' mir, meine Süße!«

»Wie viel sie aus Säcken herausholen kann, soll sie bei ihren Escorts rausfinden«, grinste Violett auf Willows frivole Anspielung.

Jetzt lachten auch die anderen und Tamora schallend auf. »Na, das Problem haben wir mit den ›Strapless Dildos‹ klasse gelöst! Diese Dinger mit dem Kunstsperma sind echt mal eine megageile Errungenschaft.«

»Schmeckt auch gleichbleibend gut, wie ich finde«, setzte Floré trocken eins drauf und griente frech.

»Ich kenne da ein gutes Rezept zum Selbermachen«, schlug Solveig frech in die gleiche Kerbe.

»Oh, mon dieu! Da mach' ich mit«, lachte Floré herzerfrischend. »Dann machen wir mal ein irres ›Cum-Face‹-Video!«

Jetzt klopfte sich auch die letzte von ihnen mit der Hand auf den Oberschenkel vor Lachen.

»Aber mit Dildo …!« Courtney, die neben Solveig saß, legte ihr schmunzelnd einen Arm um die Hüfte.

»Willow hat dieses neue Teil noch nicht«, meldete Cora sich nun wieder zu Wort. »Aber eine Anschaffung scheinen die echt wert zu sein.«

»Willow …!«, rief Tamora guter Stimmung quer über den Tisch. »Dein devoter süßer Fußabtreter wünscht sich einige dieser künstlichen Schwänze mit jeder Menge Sperma! Kauf' ihr bloß einen davon … Ach, nein, lieber gleich drei … Sie ist ja eine immer läufige Dreilochstute, nicht wahr?« Erst jetzt registrierte sie das einen Tisch weiter sitzende ältere Ehepaar, von denen der Weißhaarige sie mit einem Schmunzeln bedachte, während seine Frau geflissentlich mit der Gabel im Sahnehäubchen ihres Kuchens stocherte. Frech und gut gelaunt wie sie gerade drauf war, zwinkerte sie ihm mit einem süffisanten Lächeln zu, was ihr ein verstehendes Nicken seinerseits einbrachte.

»Na, wie bist du denn drauf?«, reagierte Willow erstaunt, Tamora so aufgelöst und frech erlebend. »Ist aber eine coole Idee!« Sie bedachte ihre Freundin mit einem strengen Blick. »Du hast es gehört, Cora! Für uns heißt es einkaufen gehen, nicht wahr?« Jetzt umspielte ein lustvolles Grinsen ihre Lippen, wobei allen das erregte Glitzern in den Augen der beiden auffiel.

»Ja, Mistress!«, strahlte ihre Freundin sie an.

»Wir müssen auch aufbrechen«, stellte Violett mit einem Blick auf die Uhr fest. »Unsere Solveig braucht noch ein schönes Kleid … und, bevor jetzt jemand fragt«, sie sah in die Runde, »wir machen das mit ihr allein. Ihr anderen fahrt in die Villa zurück und kommt euren Aufgaben nach. Ich habe nichts dagegen, wenn ihr eure Arbeit spielerisch erledigt, aber miteinander …«, sie hob ermahnend den Zeigefinger, »und das richtet sich in erster Linie an Courtney, wird nicht gespielt. Haben das alle verstanden?«

»Ja, Mistress!«, vermeldeten ihre Mitbewohnerinnen unisono, wobei ›Cat‹ sich der Forderung beugte und ihre Enttäuschung zu verbergen suchte.

*

Auf dem Weg zu den Fahrzeugen kicherte Cora mädchenhaft, was für sie recht untypisch war. Sie lief direkt neben Willow her, die ihr eine Hand auf den Rücken gelegt hatte und langsam abwärts gleiten ließ, während sie ihr etwas zuflüsterte.

»Ach, ihr beide seid soooo süüüß …«, rutschte es Modesty heraus, und Kazumi, Floré und Tamora stimmten jetzt wie kleine Schulmädchen ihren Chorus an: »Willow und Cora! ... Willow und Cora! ... können die Finger nicht voneinander lassen ...!«

»Violett?!« Mehr kam Willow, die erbost eine Braue hochgezogen hatte, nicht über die Lippen.

»Kümmer‘ du dich um Cora«, grinste Violett verschmitzt. »Ich übernehme die Rasselbande!«

»Du hast es echt nicht leicht«, lachte Willow und zog Cora mit sich, während Violett alle bis auf ihre Prinzessin und Solveig in die Wagen stopfte und aufforderte nach Hause zu fahren.

***

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