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Kurz hinter Halle, auf der A 14 Richtung Norden fahrend, sah Hannah bereits die ersten Ausläufer des Harzes am Horizont auftauchen. Die Buckel wuchsen aus dem dunstigen Blau des Mittags wie eine Kette riesiger Maulwurfshügel, eingebettet in die endlosen Ebenen des Norddeutschen Tieflandes. Die Berge wirkten seltsam fremd in diesem Meer aus Rapsfeldern, Äckern und Windkraftanlagen, deren Rotoren den nie enden wollenden Wind verwirbelten.

Höher und höher wuchsen die Hügel, als Hannah die Autobahn verließ und auf der B 6 Richtung Westen abbog. Ihr Ziel war Wernigerode, eine lauschige Kleinstadt am Fuße des Brockens, der höchsten Erhebung im Harz. Der Ort war genau richtig gelegen, um von dort aus zu Streifzügen ins Umland aufzubrechen. Sie hatte beschlossen, die Arbeit in Halle erst mal ruhen zu lassen, ein paar Tage Auszeit zu nehmen und der Spur zu folgen, die John ihr gewiesen hatte. Sie war sich zwar sicher, dass sie nichts finden würde, aber in ihrer jetzigen Situation war alles besser, als daheimzusitzen und Trübsal zu blasen.

Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie an all die kleinen Geschichten und Anekdoten dachte, die sich um dieses deutscheste aller deutschen Mittelgebirge rankten. Natürlich fielen einem sofort die Hexen ein, die angeblich bis auf den heutigen Tag auf dem Blocksberg ihr Unwesen trieben. Es gab Geschichten von Bergwerksstollen, in denen sich Grubenunholde herumtrieben, während nächtens die Nebelfrau aus dem Moor emporstieg, unschuldige Wanderer packte und in ihr feuchtes Grab zog. Die Kornmuhme war hier ebenso zu Hause wie die Feen und Kobolde, die in den tiefen Schluchten zwischen Moosen und Farnen darauf warteten, Unheil zu stiften. Es gab wohl kein Gebirge, um das sich so viele Mythen und Legenden rankten wie um den Harz. Und keines, das so von Dichtern und Denkern heimgesucht worden war. Goethe war hier gewesen, Heine und Eichendorff, Andersen und Klopstock, Löns, Novalis, und wie sie alle hießen, und sie alle hatten es als ihre Pflicht angesehen, der Nachwelt von all dem zu berichten, was es hier an Geheimnisvollem gab. Ziemlich viel Literatur über einen Landstrich, der nicht mehr als viertausend Quadratkilometer umfasste. Seinen Reiz als Ausflugsziel hatte der Harz erst mit der Errichtung der innerdeutschen Grenze verloren, die das Gebirge wie eine Festtagstorte sauber zerteilt hatte. Danach wurde es still am Brocken, ganz im Sinne der Grenztruppen der DDR, die hier oben auf elfhundert Metern Höhe einen Horchposten errichteten und ihm den bezeichnenden Namen Urian gaben. Frei nach dem Teufel im Faust, der ja hier oben sein Unwesen getrieben haben sollte.

Urian – das war eine Verbindung von Sendemast und überkuppeltem Hauptgebäude und erinnerte entfernt an ein muslimisches Gotteshaus. Ein Grund, warum der Volksmund das Gebäude Brocken-Moschee nannte. Wie groß musste die Enttäuschung einiger muslimischer Besucher gewesen sein, die hier anreisten, in froher Erwartung, auf dem höchsten Berg Norddeutschlands ihre Gebete verrichten zu dürfen? Heute war das Gebäude zu einem Hotel und einem Museum mit moderner Multimediatechnik umfunktioniert worden. Von dort aus konnte man den Nationalpark Hochharz auf elektronischem Weg erkunden und sich anschließend bei einem gutbürgerlichen Mittagstisch mit Schlachtplatte und Schwarzbier den Magen verderben. Besonders Mutige genehmigten sich anschließend einen Schierker Feuerstein, einen Kräuterschnaps, den der Apotheker Willy Drube Ende des neunzehnten Jahrhunderts in dem kleinen Örtchen Schierke erfunden hatte, um die Verdauungsprobleme der dort ansässigen Kurgäste zu lösen.

Hannah hatte sich geschworen, um all das einen weiten Bogen zu machen. Sie wollte die Geheimnisse des Harzes auf herkömmlichem Wege erkunden. Zu Fuß und mit einer Karte in der Hand.

Das Hotel in Wernigerode war klein, gemütlich und bezahlbar. Nur wenige Gehminuten vom Marktplatz, dem Herzen der Stadt, entfernt, bot es einfache Zimmer und einen umso schöneren Blick auf die umliegenden Gartenanlagen und die Burg. Die Zinnen und Türme, die weithin sichtbar über die Bäume und schiefen Dächer der alten Fachwerkhäuser Wernigerodes ragten, gaben dem Gemäuer den Anstrich eines Märchenschlosses. Amerikaner, deren Deutschlandbild von Heidelberg und Neuschwanstein geprägt war, hätten sich hier sofort heimisch gefühlt. Für Hannah war der Anblick einfach nur unwirklich. Zu viele rote Schindeln, zu viel Kopfsteinpflaster und zu viel Fachwerk. Kaum zu glauben. So sollte Deutschland ausgesehen haben, ehe es von den alliierten Bombenteppichen zu Staub zermahlen worden war? Eine Heimstatt für Zwerge und Wichtel? Wie sollte man sich da als moderner Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts zurechtfinden?

Kaum hatte sie ihren Koffer abgelegt und das Fenster geöffnet, drangen milde Frühlingsluft und Vogelgezwitscher in ihr Zimmer. Die Wolken waren aufgerissen und ließen den blauen Himmel durchscheinen, ganz wie auf einem Gemälde von Spitzweg. Erste Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg und zauberten einen warmen, hellen Fleck auf ihr Bett. Ob sie es wollte oder nicht, der Harz begann einiges von seiner Düsternis zu verlieren. Hannah fühlte, wie sich der Frust vom Vormittag verflüchtigte. Ihre innere Anspannung begann sich langsam aufzulösen. Hier ließ es sich ein paar Tage aushalten.

Während sie ihren Waschbeutel in das winzige, wenn auch tadellos saubere Bad räumte und die Sachen aus dem Koffer in den Eichenschrank hängte, fragte sie sich, mit welchen Vorstellungen sie eigentlich angereist war. Mit der Hoffnung, dass die Scheibe wirklich eine Art Karte war, die auf einen bestimmten Ort mitten im Harz deutete? Das war bei näherer Betrachtung doch reichlich absurd. Genaugenommen war es Wahnsinn. Eine Region wie diese, durchwandert und durchforstet von Myriaden wanderfreudiger Touristen, war längst aller Geheimnisse beraubt. Kein Baum, der nicht schon fotografiert, kein Stein, auf dem nicht schon ein Picknick abgehalten worden war. Es war, als würde man in einem Museum anfangen, nach Schätzen zu suchen. Gäbe es hier tatsächlich ein bronzezeitliches Grabmal, so wie das auf dem Mittelberg, man hätte es längst entdeckt. Steine mit seltsamen Ritzungen, so wie der aus Trundholm, wären mittlerweile in jedem Reiseführer erwähnt worden und hätten sich zu einem beliebten Wanderziel entwickelt.

Nein, entschied Hannah, die Aussicht, hier tatsächlich etwas zu finden, war so gering wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sie durfte sich keiner falschen Hoffnung hingeben. Finden würde sie sicher nichts. Sich aber ein paar Tage die Füße zu vertreten, sich in der sonnigen Spießeridylle wie eine Bratwurst auf Sauerkraut betten und dabei einen klaren Kopf bekommen, das war etwas anderes. Sie spürte, dass sie sich nach dem letzten Dreivierteljahr harter und unfruchtbarer Arbeit etwas Ruhe verdient hatte.

Sie schloss den Schrank, stellte sich kurz vor den Spiegel, ordnete ihre Haare und verließ dann das Hotel. Ihr erstes Ziel war eine Buchhandlung. Sie benötigte dringend Lesestoff und wollte sich mit Wanderkarten und einem Reiseführer ausstatten. Häufig war vor Ort das bessere Material vorhanden, und obendrein gab es Auskünfte und Tipps von Ortskundigen. Derlei Mundpropaganda hatte sich bei vielen ihrer Expeditionen als wertvollstes Gut erwiesen. Expeditionen. Schon bei dem Gedanken an das Wort musste sie lächeln. Was für eine Art Expedition mochte das hier wohl werden? Eine Forschungsreise ins Land des Rehrückens und Wildschweinbratens? Auf ihren Reisen in der Sahara hatte sie immer ein Kribbeln im Bauch gespürt, wenn sie eine verborgene Schlucht oder eine abgelegene Höhle betreten hatte. Ein Kribbeln, das meist ein Vorbote für das Jagdfieber war, das sich kurz darauf einstellte. Doch hier kribbelte nichts. Ihr Bauch fühlte sich an wie ein Murmeltier im Winterschlaf.

Das blaue Schild mit der weißen Schrift leuchtete ihr von der anderen Straßenseite entgegen: Buchhandlung Kempowski.

Hannah beschleunigte ihren Schritt und betrat den kleinen, aber auffällig modernen Laden. Dafür, dass dies eine Kleinstadt war, war das Geschäft erstaunlich gut besucht. Etwa sechs oder sieben Personen standen vor den Regalen oder saßen auf einladend aussehenden Sofas, während sie in Büchern blätterten.

Hannah ging direkt zum Regal mit den Reiseführern.

Der Buchhändler war ein gutaussehender Mann Mitte dreißig mit randloser Brille und einer scharf geschnittenen Nase. Seine mittellangen, pechschwarzen Haare waren verstrubbelt und ließen ihn etwas verschlafen wirken. Im Kontrast dazu stand eine Narbe, die sich von der Oberlippe bis knapp unter das rechte Auge zog und seinem Gesicht etwas Draufgängerisches verlieh. Gerade als sie sich fragte, was für eine Art von Unfall das wohl gewesen sein mochte, hob der Mann seinen Kopf und blickte sie an. Hannah fühlte sich ertappt.

»Entschuldigen Sie«, sagte sie, ihre Gedanken sortierend. »Ich bin auf der Suche nach einer brauchbaren Wanderkarte und einem Reiseführer. Haben Sie da etwas Passendes?«

Der Mann wirkte für einen Moment überrascht. »Wandern, hm?« Er wandte sich dem Bücherregal zu. »Zum ersten Mal im Harz?«

»Das nicht, aber mein letzter Besuch liegt etwa dreißig Jahre zurück. Westseite natürlich, damals verlief hier ja noch die Zonengrenze.«

»Verstehe.« Seine lebhaften Augen glitten über die verschiedenen Titel, dann zog er ein Buch und eine Karte heraus und drückte Hannah beides in die Hände. »Ich rate Ihnen zu diesen beiden Werken. Sowohl Karte als auch Führer stammen aus demselben Verlag, sind also aufeinander abgestimmt. Bei dem Buch handelt es sich um eine aktualisierte Neuauflage. Darin finden Sie alle Sehenswürdigkeiten und Gastwirtschaften. Übersichtlich aufgelistet und mit den wichtigsten Informationen versehen. Damit können Sie nichts falsch machen.«

Mit einem beinahe schüchternen Lächeln fragte er: »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«

»Danke, nein. Ich denke, damit bin ich erst mal eine Weile beschäftigt.« Sein Lächeln verwirrte sie. Oder war es sein Aftershave? Was auch immer geschehen mochte, in dieser Buchhandlung war sie sicher nicht zum letzten Mal.

»Danke für Ihre Hilfe«, sagte sie und hob ihre Neuerwerbungen in die Höhe. »Ich denke, ich zahl dann mal.«

»Viel Spaß bei Ihren Ausflügen.«

An der Kasse glitt ihr dann erst mal das Portemonnaie aus der Hand. Zwei Euro und einige Cent rollten lautstark über den Parkettboden, und es dauerte eine Weile, ehe sie die Ausreißer eingefangen hatte. Mit hochrotem Kopf tauchte sie hinter der Kasse auf und steckte das Geld zurück. Die Mitarbeiterin des Buchhändlers, eine ältere Frau mit scharfen Linien um den Mund, wartete geduldig. »Siebzehn Euro achtzig bitte.« Ihre Stimme klang so ganz anders als die des Buchhändlers. Hart und gläsern und mit unverwechselbarem sächsischen Akzent. Sie schien von der humorlosen Sorte zu sein. Hannah war das ganz recht. Was ihr jetzt noch gefehlt hätte, waren irgendwelche peinlichen Kommentare. Sie zahlte und verließ die Buchhandlung in Richtung Marktplatz.

Das Café am Markt bot genau das richtige Ambiente: große Tische, Sonnenschein, Blick auf den Brunnen und das Rathaus. Die Schritte der Passanten hallten über das Kopfsteinpflaster und wurden von mittelalterlich anmutenden Holzfassaden zurückgeworfen. Es gab hier überraschend wenig junge Menschen. Die meisten hatten die fünfzig schon weit überschritten und zogen im kleidsamen Rentnerbeige, weißlockig und mit Baedeker bewaffnet, durch die Gegend. Nun ja, jedem das Seine.

Hannah setzte sich, bestellte Kaffee und einen Apfelkuchen und begann die Karte auszubreiten. Wo sollte sie anfangen? Vielleicht an den Punkten, die mit den Sternen aus Blattgold übereinstimmten. Rund um den Brocken gab es davon gleich sieben. Da waren zum Beispiel der große und der kleine Brocken, die Heinrichshöhe, der Königsberg und die Brockenkinder, alle gut zu Fuß erreichbar. Bei der Gelegenheit bot sich vielleicht ein schöner Blick über das Land. Laut Wetterbericht sollten die kommenden Tage sonnig werden. Höchstens etwas Frühnebel, der sich im Laufe des Vormittags aber verflüchtigen würde. Danach stand Fernsicht auf dem Programm. Das Glück war auf ihrer Seite. Der Brocken war bekannt dafür, sein Haupt dreihundert Tage im Jahr mit Nebel und Wolken zu verhüllen.

Als ihre Bestellung kam, faltete Hannah die Karte zusammen. Sie nippte gerade an ihrem Kaffee, als ihr Blick auf einen unrasierten, dicklichen Mann mit kurzgeschorenen Haaren und speckiger Lederjacke fiel, der vom Brunnen aus ganz unverhohlen zu ihr herüberstarrte. Zuerst dachte sie, er würde vielleicht das Café betrachten, immerhin war es ein hübsches und traditionsreiches Gebäude. Aber ihr wurde schnell klar, dass er sie meinte. Hannah tat das, was sie in solchen Situationen immer tat: Sie starrte zurück. Die meisten Männer ertrugen es nicht, wenn sie zu einem Blickduell herausgefordert wurden. Meistens schwirrten sie ab, noch ehe ein unfreundliches Wort gefallen war. Nicht so dieser Typ. Geduldig hielt er ihrem Blick stand. Mehr noch, er nahm seine Kamera und fing an, sie zu fotografieren. Hannah griff nach der Harzer Volksstimme, die auf dem Nachbartisch lag, und hielt sie sich demonstrativ vors Gesicht. Interesse heuchelnd, blätterte Hannah zuerst durch den Mantel, dann durch den Wernigeroder Lokalteil. Als sie bei den Todesanzeigen angekommen war, wagte sie einen Blick über den Rand. Der Typ war verschwunden. Erleichtert ließ sie die Zeitung sinken und widmete sich ihrem Gedeck. Komische Person. Eine Unverschämtheit, sie so dreist zu fotografieren. Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre sie zu ihm rübergegangen und hätte ihm ihre Meinung gesagt. Sein Glück, dass er so schnell verschwunden war. Na ja, es gab immer ein paar Verrückte, hüben wie drüben. Kaffee und Kuchen mundeten vorzüglich und füllten auf angenehme Weise ihren Magen. Als sie zahlte und ihre Neuerwerbungen zurück in die Tasche steckte, hatte sie den Mann schon fast wieder vergessen. Ihr fiel ein, dass sie sich ja noch mit seichter Lektüre versorgen wollte. Die Begegnung mit dem attraktiven Buchhändler hatte sie ziemlich verwirrt.

Es war kurz vor achtzehn Uhr, als sie wieder vor der Tür des Buchladens stand. Die kleine spröde Frau, bei der sie gezahlt hatte, schickte sich gerade an, die Tür abzuschließen. Mit einem entschuldigenden Lächeln und einem freundlichen Augenaufschlag schlängelte sich Hannah an ihr vorbei. »Es geht ganz schnell«, gab sie ihr zu verstehen. »Nur noch etwas zu lesen für die Nacht.«

»Einen Roman?« Im Licht des Ladens wirkte die Frau deutlich älter. Sie betrachtete Hannah mit kleinen Augen über den Rand ihrer Brille hinweg, ohne dabei ihren Posten neben der Tür aufzugeben. Man konnte ihr ansehen, dass sie Feierabend machen wollte.

»Einen Roman, ja.« Hannah blickte sich um. »Irgendetwas Leichtes, Humorvolles.«

»Taschenbuch oder gebunden?«

»Taschenbuch, bitte.«

Seufzend gab die Frau die Tür frei und kam auf Hannah zu. »Hier drüben haben wir die aktuelle Bestsellerliste. Da ist auch meist etwas Lustiges dabei.«

Hannah bekreuzigte sich innerlich. Ob ihr Humor mit dem der Buchhändlerin kompatibel war, war mehr als fraglich. Sie gab sich einen Ruck und stellte die Frage, die sie längst hatte stellen wollen: »Wo ist denn eigentlich Ihr Kollege?«

Die Augen hinter den Brillengläsern wurden noch eine Spur kleiner. »Kollege?«

»Ja, der große, gutaussehende.«

»Ich arbeite hier allein.«

»Sind Sie die Inhaberin?«

»So ist es. Kempowski mein Name.«

»Aber wer war dann der Mann, der mich vor etwa zwei Stunden bedient hat? Dunkelhaarig, Brille, markante Narbe unter dem rechten Auge.«

Die Buchhändlerin zuckte die Schultern. »Kenne ich nicht. Ein Kunde vielleicht. Ich müsste dann jetzt schließen.«

Völlig verwirrt griff Hannah ins Regal und zog ein Buch heraus, dessen Titel und Umschlag eine einigermaßen unterhaltsame Lektüre verhießen.

»Dieses hier?« Frau Kempowski nahm ihr das Buch aus der Hand und eilte an die Kasse. Sichtlich erleichtert darüber, die aufdringliche Kundin endlich loszuwerden, kassierte sie und entließ Hannah mit einem ungeduldigen Kopfnicken.

Draußen vor der Tür warf Hannah einen letzten Blick zurück in den Laden. Wer mochte der Unbekannte gewesen sein? Sie konnte nur hoffen, dass sich ihre Wege noch einmal kreuzten.

Nebra

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