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Kapitel 3

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Sie verstand sich gut mit ihren Zellenkolleginnen. Kim wusste, wie sie sich verhalten musste. Sie säuberte die Zelle, kümmerte sich um Dieses und Jenes. So wie das eine gute Neue macht. Es war ihr nicht entgangen, das Sara, die Zellenchefin, längst einen Blick auf sie geworden hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich dieser Blick in eine drohende Lust umwandeln würde, die sie viel in einer Nacht ereilen könnte. Dem wollte sie zuvor kommen und zugleich einen Vorteil für sich herausschlagen.

Kim stellte sich naiv und konnte Sara so täuschen. Sie bot ihr ein Geschäft an und erkaufte sich nicht nur ein paar Sachen, die sie benötigte, sondern auch Sicherheit.

Sie fragte die Zellenchefin wie das mit dem Einkauf im Gefängnis wäre. Sara ging nur zu gerne auf dieses Thema ein.

Wer Geld auf dem Konto hatte, konnte Lebensmittel und ein paar andere Sachen erwerben. Als Kim verhaftet wurde, hatte sie nur ein paar Pennys dabei. Damit konnte sie sich nicht einmal ein Duschgel leisten und musste weiter das übelriechende Knastgel nutzen. Neidisch blickte sie auf die ausgefüllten Einkaufszettel der anderen, die zur Abholung an der kleinen Pinnwand an der Tür hingen.

»Du kannst hier alles kaufen. Deo, Shampoo, Lippenstift. Alles natürlich ohne Alkohol. Den bekommst Du auf andere Weise. Aber Kuchen, Kekse, Cola, Papier und so weiter bekommst Du problemlos. Wenn Du arbeiten gehst, kannst Du von Deinem monatlichen Verdienst nach Lust und Laune in dem kleinen Knast-Shop einkaufen. Du musst vorher nur Deinen Wunschzettel ausfüllen.«

Kim war sprachlos bei der Vielfalt und doch wieder so traurig. Sie hatte ja keine Arbeit und somit auch noch kein Geld. Sie musste auf alles verzichten. Ihr blieben nur das karge, schlecht gesalzene Mittagessen und die kleinen trockenen Brote am Abend, die mal mit mehr oder weniger schimmeliger Wurst serviert wurden. Ihr Blick wurde traurig. Sara bemerkte ihren Kummer. Mitfühlend umarmte sie die Kleine. Doch um Mitgefühl ging es Sara weniger. Ihr Kalkül war perfide. Sie war berechnend. Bei allem, was sie machte. Doch sie schaffte es, ihre eiskalte Berechnung mit der süßen Stimme einer netten, sympathischen Frau zu verpacken und so fühlte sich Kim sicher und irgendwie auch geborgen.

»Kim, wenn Du etwas benötigst, könnte ich Dir vielleicht helfen. Ich habe genug Geld auf dem Konto ...«

Kim schaute sie mit großen Fragezeichen in den Augen an. Natürlich brauchte sie etwas, dennoch war da wieder dieses Baugefühl, was hin und wieder dann hervorkam, wenn etwas zu schön war, um wahr zu sein.

»Willst Du mit mir Gefälligkeiten austauschen?«

»Was meinst Du Sara?«

»Na Du hast es ja sicherlich schon mitbekommen. Wir sitzen hier schon ein paar Jahre, und wenn kein Mann da ist, dann helfen wir uns gegenseitig. Wenn Du willst, kannst Du mich ja mal etwas lecken und ich kaufe Dir etwas Schönes?«

Das war direkt. Kim war irritierte. Wieder ging es nur um das eine. Alle Freundlichkeit schien nur auf den eigenen Vorteil abzuzielen. Sie verstand nun immer mehr, was unter Gefälligkeiten zu verstehen und das diese im Knast an der Tagesordnung waren.

Mit einer Frau? Noch nie hatte ich Intimitäten mit einer Frau ausgetauscht, dachte sie im Stillen. Ihre Gedanken glichen in diesem Moment einem reinen Chaos. Auf der anderen Seite hatte sie sich schon immer gefragt, wie eine Muschi wohl schmecken würde.

Sie brauchte endlich ein paar Pflege- und Hygienemittel. Das Knast-Shampoo tat ihrer zarten Haut überhaupt nicht gut ... und wie sehr würde sie sich nach einer kleinen Tafel zerreißen. Aber dafür lecken und vielleicht ficken ... mit einer Frau ... einer älteren Frau, das erschien absurd.

Doch der Drang war größer. Nach ein paar Minuten nickte Kim. Wobei sie nicht wirklich wusste, was sie da machte und ihr kleines Herz pochte wieder so laut, als wäre sie mitten in einem Kriegsgebiet gelandet. Sara lächelte und dachte sich nur, dass sie endlich wieder naives Frischfleisch gefunden hatte. Und was für ein Fleisch. So richtig zart, frisch und in voller Blüte.

»Gute Entscheidung, meine Süße!«

Frischfleisch

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