Читать книгу Ahrenshooper Narrenspiel - Tilman Thiemig - Страница 8

3. Taugenichts

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»Hans von Wustrow ist das Problem. Sein Schweigen. Sieht man mal von allem anderen ab. Doch seine kategorische Verweigerungshaltung macht es noch schwieriger. Und ohne seine Einwilligung geht es nicht. Rein formal sind die Bilder Libudas ja sein Eigentum. Alles andere ist in der Schwebe. Das kann also ewig dauern.« Kempowski ließ zum wiederholten Male den kleinen Löffel durch das schwarze Kalt des Kaffees kreiseln und blickte dabei aus dem Fenster. Es regnete Bindfäden. Dabei bräuchte er jetzt dringend eine Zigarette. Zumal das Künstlerhaus Lukas über eine prächtige Terrasse verfügte. Rauchen mit Boddenblick.

»Und du meinst, da lässt sich nichts machen, zum Beispiel über seinen Anwalt?« Dörte Wahnschaffe stippte enttäuscht Streuselkuchen in heiße Milch. Kramte im Chaos ihres Schreibtisches. Holte Fotos hervor. Betrachtete sie versonnen. Die Leiterin des Lukas’ hatte die Arbeiten Antoni Libudas damals zusammen mit zwei Künstlerfreundinnen entdeckt. Und war von Anbeginn an begeistert gewesen. Liebe auf den ersten Blick. Ungeachtet der dramatischen Begleitumstände. Der Gefahr.

»Goldi? Den kannst du vergessen. Das ist ein echter ›Held der Arbeit‹. Kenn ihn ja schon Ewigkeiten, den guten Goltsche. Trägt seinen Spitznamen außerdem nicht ganz unbegründet. Und ist ja auch nur Pflichtverteidiger. Auf den können wir nicht zählen.« Ein weiterer Blick zum Fenster. Mit schlechten Aussichten. Kempowski hatte inzwischen sein Zigarettenetui hervorgeholt. Wenigstens ein bisschen Aroma schnuppern.

»Schade nur, dass das Gericht Hakala-Holappa als Betreuer wegen Befangenheit abgelehnt hat. Obgleich das auf der anderen Seite auch verständlich ist, ja, fast abzusehen war.«

Nun hatte er auch sein Feuerzeug hervorgeholt. Lange würde er es nicht mehr aushalten. Ungeachtet des Dauerregens.

Dörte Wahnschaffe streuselte derweilen ein weiteres Stück. Bester Plattenkuchen von nebenan. »Ja, der Wilhelm ist ganz besessen von ihm. Der besucht ihn regelmäßig da unten und will ihn unbedingt aus der Reserve locken. Hat mich auch schon gefragt, ob ich nicht mal mitkomme und so eine Art Maltherapie mit ihm mache. Vielleicht wäre das was. Ist ja eigentlich ein armer Kerl.«

»Armer Kerl? Ich weiß ja nicht … Ich bin ein armer Kerl.« Ein Dreiecksblick: Etui – Feuerzeug – Regenguss.

»Als ich übrigens das erste Mal erfuhr, dass er in der JVA Waldeck ist, habe ich zunächst Waldau verstanden. Vielleicht auch verstehen wollen. Ist ja ein ganz berühmter Kasten. Die alte ›Irrenanstalt Waldau‹. Mit richtig prominenten Insassen. Dichtern, Künstlern, Robert Walser zum Beispiel. Oder Friedrich Glauser. Kennst du sein ›Matto regiert‹? Schauerlich, sage ich dir, wirklich schauerlich. Und dann war da noch der Wölfli, Adolf Wölfli. Einer meiner Heroen der Art brut, an dessen Stil mich ja die Bilder Libudas erinnern. Also insofern kein so großer Unterschied. Auch wenn die Waldau in der Schweiz liegt. Obwohl, da kommt ja schließlich der Wilhelm her … Ach, irgendwie hängt doch alles zusammen.«

»Davon bin ich überzeugt. Die Frage ist nur, wie?« Kempowskis Konzentration ließ nach. Spürbar. Entzug.

Wahnschaffe hingegen kam immer mehr in Fahrt. War in ihrem Element. Metier. Im Team des Partikel-Hofes war sie fortan für interdisziplinäre Themenausstellungen sowie das Stipendiatenprogramm zuständig. Außerdem führte sie das neue Museum zusammen mit Dr. Johanna Riese als Doppelspitze. Es war daher abzusehen, dass im Haus am Paetowweg zukünftig zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der Art brut aus der Versenkung gehoben, dem Vergessen entrissen werden würden. »Der Mutismus ist in diesem Zusammenhang ebenfalls ein spannendes Phänomen. Ich bin ja davon überzeugt, dass Wustrow nicht schweigt, weil er nichts sagen will, sondern es aufgrund eines Schocks nicht kann. Eine Blockade, oder so. Wilhelm sieht das genauso. Er erinnert mich ein bisschen an Angus McPhee. Auch ein ganz großartiger Künstler. Schotte. Ganz einfaches Leben. Harte Kindheit, Jugend. Auf den Äußeren Hebriden. Wurde dann wohl während des Zweiten Weltkrieges auf den Färöer verschüttet, oder so. Kehrte auf jeden Fall total verändert zurück. Mürrisch. Introvertiert. Stumm. Verstummt. Worauf ihn seine Familie in eine Anstalt gebracht hat. Dort hat er wohl beinahe 50 Jahre verlebt. Ohne ein einziges Wort. Obgleich da die Aussagen abweichen und es Zeugen dafür gibt, gab, dass er ganz, ganz selten ein, zwei Sätze gesprochen haben soll. In Gälisch. Also die medizinische Differenzierung zwischen dem selektiven und dem totalen Mutismus. Doch das Bemerkenswerte ist, dass er in der ganzen Zeit Kunst gemacht hat. Versteckt. Im Stillen sozusagen. Und zwar ganz wunderherrliche Gebilde. Aus Gräsern, Schafwolle, Zweigen, Blättern, Flechtwerk. Sonderbarster Art. Aber auch in konkreter Formgestaltung. Kleider und andere Gewänder, Geschirre, Taschen, Mützen, Hüte und Kappen sogar. Oftmals von erstaunlicher Größe. Als ob es Geschenke für Riesen wären. Und er versteckte die Dinge im Buschwerk und den Hecken auf dem Anstaltsgelände. Ja, Angus, den würde ich auch gerne einmal bei uns präsentieren. Obwohl er ja inzwischen schon recht bekannt ist. Nicht wirklich vergessen. Es existiert sogar ein feiner Film über ihn.«

»Ein Schotte? Na, der würde ja bestens hierher passen. Da oben regnet es ja auch ständig.« Kempowski war ebenfalls kurz davor, sich in Schweigen zu hüllen. Mürrisch. Stumm.

»Nun übertreib mal nicht! Die letzten Tage waren doch herrlich. So richtig Goldener Oktober.«

Der trat in diesem Moment nach kurzem Klopfen in Form eines riesigen, in allen Farben des Regenbogens strahlenden Dahlienstraußes durch die Tür. Hinter ihm lugte Ann-Kathrin Seegers hervor. »Kinners, die Sonne geht auf. Ich habe ein paar Blümchen mitgebracht. Willst du auch ein Bund, Kempowski? Für deine Elisabeth? Obgleich, beim Anblick ihres Gartens hieße das ja eigentlich Eulen nach Athen tragen. Komisch, früher hatte sie es gar nicht so mit der Gärtnerei. Aber, wo die Liebe blüht, da sprießen auch die Blüten. Oder solltest etwa du den grünen Daumen mitgebracht haben? Ins neue Glück am Weg zum Hohen Ufer? Ich kann mir dich so gar nicht mit Spaten, grüner Schürze und Strohhütchen vorstellen.« Die Keramikerin pellte sich aus pitschnasser Pelerine. Schüttelte Tropfen aus grauen Locken. Der Schal stand ihrem Haar. Seide. Cadmiumorange.

Kempowski druckste ein wenig. Begossener Pudel mit Dackelblick. »Ich geb es ja zu: Ich mag das. Dieses Gärtnern. Außerdem kann man gut bei rauchen. In Rostock hatte ich sogar eine Datsche. In Brinckmansdorf, Kleingartenanlage Einsiedler. Die fand ich allein schon des Namens wegen klasse. Doch da ich ja nun dem Einsiedlerdasein abgeschworen habe, tobe ich mich halt bei Els … Elisabeth aus.« Beinahe hätte er Elseken gesagt. Was aber eigentlich nur für ganz besondere Ohren gedacht. Er brauchte wirklich eine Zigarette. Dringend! »Ach ja, wo wir schon bei Komplimenten sind: Deine Köpfe sehen prima aus!«

Seegers war im Partikel-Hof mit den Ausstellungen auswärtiger Künstler, dem später entstehenden Skulpturenpark sowie dem Bereich Museumspädagogik betraut. Außerhalb hatte sie zusammen mit Dörte Wahnschaffe und Johanna Riese den komplexen Bauzaun entworfen und gestaltet. Der eher eine eigene Kunstschöpfung voller Anziehungskraft als abwehrendes Bollwerk geworden war. Für Besucher und Gäste war die Symbiose aus Information, Kreation sowie einer gehörigen Prise Verspieltheit schon jetzt ein Anziehungspunkt. Bestaunt und beliebt. Und auch bei manch einem Einheimischen waren beim Anblick der Bastion die in Ahrenshoop nicht zu leugnenden Vorbehalte gegenüber dem neuen Haus geschwunden.

Bei der Farben- und Formenwelt hatte sich Seegers von Alfred Partikels »Kleinem Flügelaltar« inspirieren lassen, den der Maler 1920 gemeinsam mit dem Künstlerfreund Gerhard Marcks geschaffen hatte. Eine gute Wahl. Zudem eine bislang erfolgreiche Graffitiprävention.

Die Krönung waren jedoch die Köpfe, die auf den acht Ecken des Oktagons thronten. Wie Hähne auf Kirchtürmen verkündeten sie den Anbruch eines Morgens. Geboren aus dem Dunkel des Vergangenen. Auch hier hatte ihr zunächst Gerhard Marcks als Pate zugelächelt. Was war Seegers von den Bronzen fasziniert gewesen, die der Bildhauer Partikel gewidmet hatte! Doch dann war sie weitergegangen. Auf den Spuren der zwei Freunde. Ihnen gefolgt. Bis in die Antike. Hatte in ihrem Briefwechsel gestöbert. Und war auf Mars und Jupiter gestoßen. Von denen es nicht mehr weit war zu Janus, dem Gott des Übergangs, des Anfangs und des Endes. Der Eingänge wie Ausgänge, Tore und Türen. Der nun in achtfacher Gestalt über den Partikel-Hof wachte. Zwischen Bodden und Meer. Ost und West. Gestern und Morgen. Dem Vergessen und der Erinnerung.

»Schön, dass du da bist!« Wahnschaffe nahm die Blumen ab, drapierte sie in Krügen während sie weiterplauderte.

Kempowski war immer wieder fasziniert, wie Frauen es schafften, sich weiter zu unterhalten, während sie komplizierte Arbeiten verrichteten. Für ihn ein Rätsel. Mysterium. Stiele zuschneiden. Vasen auswählen. Wasser einfüllen. Sträuße arrangieren. So etwas konnte er auch. Durchaus. Aber nur, wenn er sich voll und ganz darauf konzentrierte. Die Klappe hielt.

Anders doch Dörte Wahnschaffe. »Ich habe nämlich vorhin einen interessanten Anruf bekommen. Von Elke. Elke Stolte aus Königslutter.«

»Elke? Elke Stolte?« Der Name schien der Seegers ebenso wie ihm nichts zu sagen.

»Ja! Hat dir Jo nichts von ihr erzählt? Von seiner kleinen Schwester? Seiner vernünftigen kleinen Schwester. Mit dem braven, ordentlichen Spießerleben. War früher ja ein beliebtes Thema von ihm.«

Jo? Königslutter? Jetzt klingelte es auch bei Kempowski. Joachim Majakowski kam doch aus diesem Kaff. Irgendwo bei Braunschweig. Und auch Dörte Wahnschaffe. Das hatte sie ihm vor Ewigkeiten einmal erzählt. Jo Majakowski. Der wilde Mann. Grobe Klotz. Mit der feinen Seele. Dem tragischen Ende. Kempowski hatte ihn gemocht. Er bedauerte es, ihn nicht auf seinem letzten Gang begleitet zu haben.

»Nein. Von einer Schwester hat Jo nie etwas erzählt. Schon gar nicht von einer mit einer bürgerlichen Existenz. Wobei er ja kaum eine Gelegenheit ausgelassen hat, über Spießer zu lästern. Das normale Leben. Normale Menschen. Allerdings hat er ja auch an den meisten anderen Künstlern kein gutes Haar gelassen. Wahrscheinlich hat er sie gemocht. Sehr gemocht. Der Jo …« Ann-Kathrin Seegers betrachtete eine verwirrte Locke ihres Haares. Verloren. Ein kleines Feucht im Blick.

»Na, komm schon! Kopf hoch!« Dörte Wahnschaffe wusste um das Weh ihrer Freundin. Ahnte ihre Trauer. »Vielleicht haben wir ja eine Chance, ihm noch eine besondere Referenz zu erweisen. Eine Retrospektive. Hattest du ja selbst vorgeschlagen, auch Jo mal eine Ausstellung zu widmen. Als Bildhauer hat er ja noch immer einen gewissen Namen und als Ahrenshooper eine gewisse Bekanntheit. Zu viel, um als Vergessener durchzugehen. Doch in Königslutter wartet womöglich ein Schatz auf uns. ›Jo Majakowski: Das unbekannte Werk‹. Elke hat erzählt, dass sie gerade dabei sind, das Elternhaus zu verkaufen; die Mama muss jetzt in ein Pflegeheim. Und auf dem Dachboden hat sie Unmengen von Joachims frühen, früheren Arbeiten entdeckt: Zeichnungen, Radierungen und sogar Kupferstiche. Ich dachte eigentlich, dass er das alles verbrannt hätte. Wie er immer gerne vollmundig verkündet hat. Doch das stimmt wohl nicht so ganz. Typisch Jo halt. Elke hat auch ein paar Fotos geschickt. Klasse, sage ich euch. Ein paar Sachen kenne ich noch von früher. Wir haben ja beide eine Zeit zusammen an der HBK in Braunschweig studiert. Fand ich fantastisch. Er zählte wirklich zu den ganz großen Talenten damals, wobei er selbst sein größter Kritiker war. Er fand dann irgendwann den ganzen ›Scheiß‹ zu bürgerlich, konventionell, bildnerisch und wandte sich der Malerei zu. Seinen ›Körperlandschaften‹, wie er es nannte. Mit Unterbodenschutz. Also, ich möchte auf jeden Fall mal hin und mir das anschauen. Außerdem habe ich da unten auch noch andere Gräber zu besuchen.«

»Mag sein, Dörte. Fände ich schon schön. Und sehen möchte ich seine Arbeiten ja auch. Wie lange haben wir denn noch Zeit? Im Augenblick ist verdammt viel zu tun. Wenn ich nur an das Richtfest denke!«

»Ja, das ist das Problem. Eigentlich soll das Haus bis Ende des Monats geräumt sein. Und bei sich hat Elke auch nicht so viel Platz. Ihr Mann ist ebenfalls Künstler. Bildhauer sogar. Das nur zum Thema Spießbürger. Er arbeitet allerdings als Dozent an der Steinmetzschule dort. Auf jeden Fall ist ihr Häuschen voll bis zum Dach mit irgendwelchen Skulpturen, Werkstücken, Entwürfen, wie sie sagt.«

Kempowski fand die Idee, eine Exkursion nach Königslutter in das Œuvre des frühen Majakowski zu unternehmen, ebenso reizvoll.

Der ja zumal dort ganz in der Nähe einen Baum hatte. Im Friedwald. Den hätte er schon gerne besucht. Mit einer Flasche Wodka. Um noch einmal anzustoßen. Das wäre ja mit einer Buche, einem Bergahorn, womöglich gar einer Birke einfacher. In diesem Augenblick klingelte sein Telefon. Und der Regen hörte auf. Eine gute Konstellation, die Terrasse aufzusuchen. Er verabschiedete sich kurz. Zündete sich noch auf der Türschwelle eine an. Und meldete sich.

Gut zehn Minuten und drei Zigaretten später legte er auf. Setzte sich. Zündete sich noch eine an. Ein merkwürdiger Anruf von einem alten Bekannten, der bei der Polizeiinspektion Wismar arbeitete. Polizeihauptmeister Heie Timmendorf. Ein Mann ohne Karriereambitionen. Ähnlich wie er. Dafür mit einer gehörigen Portion Loyalität. Bei dem Kempowski noch etwas guthatte. Gehabt hatte. Denn nun hatte sich Timmendorf über gewisse dienstliche Pflichten, Selbstverständlichkeiten hinweggesetzt, das Gebot der Verschwiegenheit gebrochen und ihm von einer ganz merkwürdigen Geschichte erzählt, die sich vor ein paar Tagen auf einem kleinen Dorf Richtung Grevesmühlen ereignet hatte. Wo der Besitzer eines Reiterhofes auf bestialische Weise umgekommen war. Zunächst hatte es wie ein Unfall ausgesehen, als ob das Opfer von seinem eigenen Pferd zu Tode getrampelt worden wäre. Ein übler Anblick. Das hatte Timmendorf nachdrücklich betont. Bei näherer Untersuchung hatte man jedoch bestimmte Details entdeckt, die aus dem Unfall einen Mord gemacht hatten. Merkwürdige Details. Sonderbare Spuren. Wie bei einer Inszenierung. Für die es nun zahlreiche Verdächtige gebe. Der Tote war alles andere als beliebt gewesen. Das fing schon in der Familie an: zwei Söhne, zwei geschiedene Frauen. Mindestens vier Motive.

Kempowski hatte Timmendorf irritiert zugehört. Und neugierig, zugegebenermaßen. Auch wenn er nach dem Ahrenshooper Frühling eigentlich genug von Leichen hatte. Von Verdächtigen. Verdächtigungen. Allerdings schien das Schicksal für ihn anderes vorzusehen. Denn als Höhepunkt seiner Vertraulichkeit hatte ihm der Vertraute aus Wismar schließlich mitgeteilt, dass im Rahmen der weiteren Ermittlungen auch er ins Spiel gekommen sei. Er. Andreas Kempowski. Aus Rostock, jetzt wohnhaft in Ahrenshoop, am Weg zum Hohen Ufer. Denn auf dem Schreibtisch im Arbeitszimmer des Toten waren zwei Notizzettel recht frischen Datums gefunden worden: mit Kempowskis Namen und seiner Telefonnummer. Mit der Erinnerung, ihn anzurufen und dem Hinweis auf einen anstehenden Termin: ein gemeinsames Essen im Alten Schweden in Wismar am 14. November. Daher, so endete Timmendorf, habe sich der Chef entschlossen, ihn vorladen zu lassen. Zu einer ersten Anhörung. Natürlich nur als Zeuge. Die Post sei schon unterwegs.

Kempowski fühlte sich wie von einem Panzer überrollt. Einem T-55. Dem Eierschwein. Gesteuert von Generalmajor Janshen. Was sollte das? Was hatte er mit einem mysteriösen Mord bei Wismar zu tun? Und was mit diesem Haberkamp? Heinz Haberkamp … Er grübelte. Gehört hatte er den Namen schon einmal. Aber schon länger her. Irgendein Prozess war das gewesen. Heinz Haberkamp. Alter Schwede? Dann fiel es ihm ein. Wie Schuppen von den Augen.

Ahrenshooper Narrenspiel

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