Читать книгу Cape to Cape - Tim Farin, Jonas Deichmann - Страница 9

PROLOG

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Jonas steckte noch mitten in seinem größten Abenteuer, als schon der Plan zur großen Rekordfahrt vom Nordkap zum Kap der Guten Hoffnung in ihm reifte. Es muss weitergehen, immer höher und schwerer sein, und so nahm er noch im Herbst 2018 das nächste große Ziel ins Visier, während er auf dem Rad Tag für Tag südwärts auf der Panamerika-Strecke von Alaska nach Feuerland strampelte. Jonas, der zu diesem Zeitpunkt den Eurasien-Rekord als Radler ohne Support bereits geknackt hatte und auf dem besten Weg war, auch hier die Bestmarke zu erreichen, wollte mehr. Und er brauchte mehr. Einer wie er will immer weiter.

So war schon nach seiner Ankunft am »Ende der Welt« in Ushuaia im südlichen Argentinien klar, dass die Feierlichkeiten kurz und die nächsten Vorbereitungen lang und konzentriert verlaufen würden. Eine Fahrt durch drei Kontinente, von Nordeuropa in den tiefsten Süden Afrikas, durch alle Klimazonen, durch ökonomisch und politisch oft kritische Länder: All das würde ihm schon in der Vorbereitung einiges abverlangen. Um die körperliche Seite einer solchen Tour, 18.000 Kilometer, machte er sich keine Sorgen, gestählt durch die Erfahrung von mehr als 23.000 Kilometern und fast 200.000 Höhenmetern auf Amerikas Routen. Das würde kein Kinderspiel werden, aber es wäre machbar. Die Organisation des Abenteuers allerdings bereitete ihm mehr Kopfzerbrechen, denn die Nachrichten von Aufständen, Bürgerkriegen und gesellschaftlichem Aufruhr an vielen Orten entlang der Route häuften sich. Die Fahrt durch den Irak, durch Syrien, durch den Libanon war aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich. Also musste Jonas anders planen und abschätzen, welche Probleme an welchem Grenzübergang drohen würden. Aber auch, welche Straßen gut passierbar wären, wo der Wind normalerweise in welche Richtung weht, wo es Ärger auf der Strecke geben könnte. Eine gewaltige Recherche.

Als Startdatum war der Frühherbst 2019 günstig, da Jonas die arktische Kälte im Winter möglichst umgehen, aber den Wechsel von Wetter und Licht jenseits des Äquators erleben wollte und die Vorteile, die das für seine tägliche Reisezeit bringen würde. Er hatte vor, all diese Aufgaben allein zu meistern, doch dann meldete sich am 2. Mai ein Düsseldorfer Fotograf bei ihm: Philipp Hympendahl. Der steckte selbst gerade mitten in der Vorbereitung auf ein Langstreckenradrennen von Wien nach Barcelona. »Was hältst du davon, wenn ich dich begleite und Fotos mache?«, schrieb Philipp an Jonas, nachdem er sich in dessen Pläne eingelesen hatte. »Wir könnten versuchen, anschließend ein Buch zu machen.«

Vier Monate später stehen die beiden dann gemeinsam auf dem Nordkapfelsen, bereit, dieses Abenteuer und den Rekordversuch zusammen anzugehen. Hinter ihnen liegen viele gemeinsame Abstimmungsrunden, Termine beim Radausstatter, bei den Sponsoren der Technik, auf der weltgrößten Fahrradmesse Eurobike und mit Medien, die das außergewöhnliche Vorhaben der beiden begleiten wollen. Vor ihnen liegt ein Abenteuer, das ihr Leben verändern wird. Der Berufsabenteurer Anfang 30 und der Fotograf und Weltenbummler Anfang 50, bislang miteinander kaum vertraut, aber nun auf einer gemeinsamen Mission: den Rekord vom Nordkap nach Kapstadt aus eigener Kraft zu schaffen. Rauszugehen und ein neues Ziel zu erreichen.

Dieses Buch erzählt von ihrer fantastischen Reise und den Abenteuern jenseits der bekannten Grenzen.

Cape to Cape

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