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01 DIE INNEREN PLANETEN:
DER SONNE GANZ NAH Sonnenbeobachtung auf dem Merkur

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Ein absoluter beeindruckender Anblick erwartet Reisende auf dem Planeten Merkur. In ihrem vollen Glanz füllt unsere Sonne dort tagsüber den Horizont aus, denn der Merkur ist im Durchschnitt nur 58 Millionen Kilometer von unserem Heimatstern entfernt und ist damit der sonnennächste Planet. Unsere Sonne aus dieser Nähe zu betrachten wurde bereits von vielen Reisenden als eines der berührendsten Erlebnisse ihres Lebens bezeichnet, und viele Reiseagenturen vermarkten die Ausflüge zum Merkur schon als die »Sternstunde ihrer Urlaubsreise«. Kein Wunder: Aus dieser Nähe wird die gewaltige Kraft spürbar, mit der unsere Sonne Energie, Hitze und Licht erzeugt und dadurch schließlich erst unsere eigene Existenz ermöglicht. Pro Sekunde fusioniert unser Stern 600 Millionen Tonnen Wasserstoff und verwandelt sie in 596 Millionen Tonnen Helium. Dieses gigantische Ausmaß der stellaren Energieerzeugung wird für uns Menschen wohl immer unvorstellbar bleiben, doch eine Reise zum Merkur kann die eigene Vorstellung der Sonne doch noch mal in ein anderes Licht rücken. Apropos Licht: Merkurreisende sollten beim Packen unbedingt daran denken, die richtige Kleidung für die extremen Bedingungen vor Ort mitzunehmen. Tagsüber kann es bis zu 427 Grad heiß werden, und auch die Intensität des Sonnenlichts erreicht bisweilen unangenehme Ausmaße – Sonnenbrille unbedingt empfohlen!

Unbedarfte Merkurreisende zeigen sich oftmals überrascht, sobald die Nacht auf dem Planeten anbricht. Während der Nachtstunden können kühle Temperaturen von bis zu minus 176 Grad erreicht werden. Vor allem Camping-Freunde und Backpacker, die nur mit einem Zelt unterwegs sind, sollten daher unbedingt Vorkehrungen für die eisigen Nächte treffen. Zu den extremen Temperaturunterschieden kommt es, da der Merkur nur eine verschwindend dünne Atmosphäre besitzt. Ohne eine solche gasförmige Schutzhülle kann ein Planet keine Wärme speichern, sodass es trotz hoher Temperaturen am Tag in der Nacht umgehend abkühlt. Auf der Erde ist die Atmosphäre also immens wichtig für den Fortbestand des Lebens, auf dem Merkur führt die fehlende Atmosphäre hingegen zu extrem vielseitigen Reisebedingungen, da es im wahrsten Sinne des Wortes zwei Welten zu entdecken gibt: Den feurigen lichtüberfluteten Merkur tagsüber und den in Dunkel getauchten, frostigen Merkur während der Nacht.


Neben der Hauptattraktion der Sonnenbeobachtung gibt es auf dem Merkur noch einen weiteren Touristen-Hotspot: das Caloris-Becken. Mit einem Durchmesser von rund 1550 Kilometern ist es der größte Krater auf dem Planeten und ein beeindruckendes natürliches Mahnmal für die zerstörerische Kraft von Asteroideneinschlägen. Der Boden des Caloris-Beckens füllte sich nach dem lange zurückliegenden Einschlag mit Magma aus dem Inneren des Merkur, sodass Wanderer heute eine interessante vulkanische Bodenstruktur vorfinden. Wem eine Wanderung durch das Becken zu langwierig ist, kann alternativ auf die umliegende Gebirgskette der Caloris Montes ausweichen. Diese sanften Hügel befinden sich am nordöstlichen Rand des Caloris-Beckens und erreichen lediglich eine Gipfelhöhe von 1 bis 2 Kilometern – sie eignen sich daher perfekt für entspannte Wandertouren mit wenigen Höhenmetern und einem atemberaubenden Ausblick auf das Caloris-Becken.

Können wir auf Gravitationswellen surfen?

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