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27. Januar
ОглавлениеVerweigere niemand, der ein Anrecht darauf hat, deine Unterstützung, wenn du etwas für ihn tun kannst. Sag nicht zu deinem Mitmenschen: „Geh und komm später wieder – ich werde es dir morgen geben!“, wenn du sofort helfen kannst. (3,27-28)
Übe Gerechtigkeit. Das sechste große Markenzeichen der Weisheit in Sprüche 3 ist das Bemühen um Gerechtigkeit. Die Unterstützung, von der hier die Rede ist, ist praktische Hilfe in einer ökonomischen oder sonstigen äußeren Notlage. Und man höre und staune: Dies ist nicht bloß eine Sache der allgemeinen Nächstenliebe, sondern mein Nächster hat ein Anrecht darauf. Das heißt: Ihm meine Hilfe zu verweigern, ist nicht nur ein Mangel an Nächstenliebe, es ist Ungerechtigkeit.34 Platt ausgedrückt: Wenn Sie Dinge haben, die Ihr Nächster nicht hat, teilen Sie sie mit ihm, denn er hat ein Anrecht auf die Dinge in der Welt, über die Gott Sie vorübergehend zum Verwalter eingesetzt hat.
Johannes Calvin fordert, „dass wir nicht auf das zu achten haben, was die Menschen aus sich selber verdienen, sondern dass wir unser Augenmerk bei allen Menschen auf das Ebenbild Gottes zu richten haben, dem wir alle Ehre und Liebe zu erweisen schuldig sind … Du magst wohl sagen: Er hat an mir ganz etwas anderes verdient! Aber was hat denn der Herr verdient?“ 35 Vers 28 geht noch weiter und fordert uns auf, das Tun des Guten nicht aufzuschieben. Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,29-37) definiert unseren „Nächsten“ als jeden, dem wir begegnen und der in Not ist.
Sie werden weiser, wenn Sie etwas für Ihre bedürftigen Mitmenschen tun. Ist das bei Ihnen der Fall?
Gebet: Vater, ich lebe in der egoistischsten Gesellschaft, die es je gab, und starre darauf, was den Leuten „zusteht“. Lass mich daran denken, dass jeder Mensch, selbst der kaputteste, für dich von unermesslichem Wert ist. Lass mich die Klischees überwinden und meine Nächsten wahrhaftig lieben, mit dem, was ich an Gütern habe. Amen.