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16. Februar
ОглавлениеDurch Gottes Liebe und Treue wird Schuld gesühnt, doch wer Ehrfurcht vor dem HERRN hat, hält sich vom Bösen fern. (16,6)
Glaube und Werke. Durch Gottes Bundesliebe (hebräisch chesedh) wird Sünde gesühnt. Unsere Erlösung kommt also nicht durch unsere, sondern durch Gottes Liebe und Treue. Doch Vers 6b informiert uns, dass die Gottesfurcht, zu der diese Erlösung führt, uns das Böse meiden lässt. Das Gleiche sehen wir im Neuen Testament. Die Reformatoren haben diese biblische Lehre über die Erlösung durch Christus auf den Punkt gebracht: Sie verneinen, dass wir uns unsere Erlösung durch den Glauben an Christus und das Meiden des Bösen verdienen können; sie verneinen aber ebenso, dass echter Glaube an Christus zu einer Erlösung führt, bei der die Erlösten sich nicht vom Bösen fernhalten.
Die Reformation lehrt, dass wir allein durch den Glauben erlöst werden – aber dass dieser Glaube nicht allein (d. h. ohne Werke) bleibt. Wir werden durch den Sühnetod Christi erlöst, ohne jeden eigenen Verdienst, aber ein echter Glaube an Christus führt immer zu einer dankbaren Freude, die das Leben verändert. Gerechtigkeit und Relativismus sind beide töricht; allein das Evangelium ist echte Weisheit.
Hat Ihr Glaube Ihr Leben verändert? Würden die Menschen, die Sie am besten kennen, sagen, dass Sie z. B. im Laufe der letzten beiden Jahre liebevoller, freudiger, friedlicher, geduldiger, freundlicher, demütiger und selbstbeherrschter geworden sind?
Gebet: Herr, in den Augen der Welt ist das Evangelium töricht (1. Korinther 1,18-25), aber in Wirklichkeit ist es die tiefste Weisheit. Ich preise dich, dass du uns so einen starken Anreiz gegeben hast, dir zu dienen, ohne unter der Last unseres Gewissens zu zerbrechen. Dies ist so viel weiser als der Muff des Moralismus und die Orientierungslosigkeit des Relativismus. Amen.