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Kapitel 2
ОглавлениеElouan zog es vor, allein zu sitzen. Abseits von ihm: die übrigen Elftklässler. Der erwachsen wirkende, mysteriöse neue Schüler befremdete sie. Freunde schien der Neuankömmling in der Runde des lustlosen Deutschkurses nicht zu finden. Neuerdings betrat er zusammen mit Alicia den Raum, setzte sich jedoch nicht neben sie. Rebecca interessierte, worüber sie sich austauschten, konnte jedoch nie Wortfetzen auffangen.
Während die Jugendlichen arbeiteten, schaute sie sich im Kurs um und sah, wie Lou zu seiner Mitschülerin schaute. Der Grundkurs bestand fast ausschließlich aus Jungen. Nur vier Mädchen saßen Rebecca gegenüber. Davon zog die leistungsstarke, hübsch anzusehende Alicia die größte Aufmerksamkeit von Elouan auf sich.
In Einzelarbeitsphasen nutzte Rebecca die Gelegenheit, sich Lou aus der Nähe anzusehen. Mit seinen zwanzig Jahren stach er aus der Masse der Jugendlichen deutlich hervor: Sein markantes Kinn mit den robusten schwarzen Bartstoppeln ließ sein Gesicht abgeklärter und reifer wirken als das der anderen Jungs. Mal kam er frisch rasiert in die Schule, mal trug er einen gepflegten Dreitagebart.
Seine blauen Augen lugten des Öfteren von dem Deutschbuch auf und schauten sich im Klassenraum um. Unvermittelt trafen sie auf die von Rebecca. »Frau Peters, könnten Sie bitte zu mir kommen, ich habe eine Frage«, sagte er übertrieben höflich.
»Sicher, was gibt es denn?«
Das aktuelle Thema hob die meisten Jugendlichen nicht sonderlich an, aber Lou schien daran Gefallen zu finden, Reden auseinanderzunehmen.
Inzwischen stand Rebecca an seinem Platz, beugte sich über seine Schulter, um zu schauen, was er ihr zeigen wollte. »Ich komme an dieser Stelle hier nicht weiter. Weizsäcker sagt, nach dem Zweiten Weltkrieg …«
Ihre Augen wanderten zu seinen dunklen, kurzen Haaren, hinab zu dem blauen, eng anliegenden Jeanshemd und von dort nach oben zu seinem Gesicht. Ihr fielen seine tadellos gerade Nase sowie seine leicht geschwungenen Lippen auf. Ihr Verstand wurde zusätzlich durch das maskuline Parfum getrübt, das sie schon oft an Elouan gerochen hatte und das eine ganz eigene Stärke ausstrahlte.
»Und was denken Sie darüber? Kann man dem Autor zustimmen?«
Seine Worte waren verwaschen. »Ich muss das … kurz überfliegen …« Trotz Rebeccas unprofessionellem Stammeln und der wirren Antwort schien Lou mit dem Gesagten zufrieden zu sein, denn er schrieb die Aussagen eifrig auf.
Die übrigen Elftklässler waren in ihre Einzelarbeit vertieft und sahen nicht, wie Rebeccas Augen unablässig Elouan fokussierten, während sie im Raum herumlief und vorgab, sich das Geschriebene der Mitschüler anzusehen. In Wahrheit galten Lous Hinterkopf sowie die schlanke Silhouette, die sich unter seinem engen Hemd abzeichnete, ihrem Interesse. Seinen Anblick in sich aufsaugen, ihm nah sein, seine Präsenz spüren. Einzig diese Gedanken begleiteten Rebecca, als sie den Raum durchschritt.
Es wurde unruhig. Die meisten Schüler hatten die Einzelarbeit abgeschlossen und warteten darauf, die Analyse des Redetextes vorgesetzt zu bekommen. Alicia arbeitete in der Regel als einzige Schülerin aktiv mit. Heute schoss Lous Arm in die Höhe.
»Gut, dann fasse bitte den Text zusammen.« Die Inhaltsangabe gelang ihm problemlos.
Für den nächsten Teilschritt der Redeanalyse nahm Rebecca eine stille Schülerin dran. Während das Mädchen redete, beugte sich Lou nach links und betrachtete sie aufmerksam. Rebeccas Augen schweiften zwischen Elouan und ihr hin und her und eine ungekannte Eifersucht durchflutete sie.
Lou meldete sich erneut, doch Rebecca musste ihn ignorieren, um andere Schüler zu hören. »Max?« Elouan funkelte sie böse an. Da Max kaum ergiebige Fakten lieferte, forderte Rebecca: »Lou, ergänze doch bitte.« Doch seine Deutungen gingen in eine verkehrte Richtung.
»Überlege noch mal, ob das richtig sein kann.«
Die Ermutigungen zogen nicht und Elouan fiel resigniert in den Stuhl zurück. Er blieb bis zum Ende der Stunde stumm und verließ den Deutschraum beinah beleidigt, wortlos.
Zu Hause angekommen, schob sich die Autotür genauso widerwillig auf, wie sich Rebeccas Körper aus dem Wagen bewegte. Die wenigen Schultage lasteten wie ein zentnerschweres Gewicht auf ihren Schultern. Dabei wollte sie sich mit der Aussicht trösten, dass es nur wenige Wochen bis zu den Osterferien waren.
Beim Aussteigen sah Rebecca die Schneewehen, die sich in der Einfahrt zu kleinen Dünen aufgetan hatten. In den letzten zwei Tagen hatte es ununterbrochen geschneit. Über der Einfahrt zum Haus hatte sich ein dichter Mantel aus weißem Samt gelegt. Rebecca stapfte durch die Schneedecke, öffnete die Haustür und zog ihre nassen Schuhe aus, die sie zum Trocknen etwas abseits stellte.
Da Paul erst gegen sieben nach Hause kam, musste sie sich in der Zwischenzeit um alles allein kümmern: Schnee wegräumen, den stehen gebliebenen Aufwasch erledigen und Unterricht vorbereiten. Am liebsten hätte sich Rebecca ins Bett verkrochen, die Decke über den Kopf gezogen und geschlafen. Noch lieber säße sie in genau diesem Moment in einem Flugzeug – irgendwohin, bloß weit weg von der Schule und von Paul.
Doch es nutzte nichts. Um sich trübsinnigen Gedanken hinzugeben, blieb keine Zeit. Sie verstaute ihre Schultasche im Arbeitszimmer, zog sich hohe Stiefel an und trottete nach draußen in die Kälte. Ihre Pelzmütze hatte sie tief ins Gesicht geschoben, da ein eisiger Wind wehte.
Ein Kampf zwischen dem Schieber und dem nassen Schneematsch zeichnete sich ab, doch Rebecca gewann. Eine Schneewehe nach der anderen verschwand vom Hof.
Erst 19:15 Uhr nahm sie von ihrem Arbeitszimmer aus die Scheinwerfer von Pauls Auto wahr. Obwohl sie schon längst Feierabend haben wollte, saß sie immer noch über ihrem Rechner und bereitete den Unterricht in den morgigen Klassen vor.
Paul brachte eine unangenehme Kälte ins Haus hinein. Er begrüßte Rebecca mit einem leichten Kuss auf die Lippen. »Machst du schon wieder so lange?«, fragte er besorgt.
»Hm. Hast du gesehen, dass ich Schnee geschoben habe?« Er verließ das Zimmer.
»Ja«, hörte sie ihn beiläufig murmeln. Rebecca konnte nur müde lächeln. Ob er wirklich registriert hatte, wie viel Arbeit sie auf sich genommen hatte?
Was für ein ignoranter Typ ihr Freund geworden war! Die Frustration steigerte sich, denn in der Vorbereitung auf die Stunde mit ihren Achtklässlern gab es Probleme. Rebecca fand ein wichtiges Arbeitsblatt nicht, das sie für eine Kopie benötigte. Weder in der Ablage noch im Ordner für diese Klassenstufe war es aufzutreiben. »So ein Mist«, fluchte sie vor sich hin.
Paul hörte davon nichts. Nachdem er seinen Mantel ausgezogen hatte, verschwand er ins Schlafzimmer. In der Regel lag er dort etwa eine halbe Stunde, bevor er zum Essen in die Küche zurückkehrte. »Wo zum Henker …« Die Flüche ließen das Arbeitsblatt nicht verängstigt unter dem Blätterstapel hervortreten. Es blieb verschwunden.
Ihr blieb keine andere Wahl, als das Arbeitsblatt noch einmal zu erstellen, in der Hoffnung, es annähernd so zu konzipieren wie ehedem.
Während sie genervt auf der Tastatur herumtippte, näherte sich der dicke Zeiger der Uhr immer mehr der Acht. Entsprechend fiel das Ergebnis aus.
Wie gerädert wachte Rebecca am kommenden Mittwochmorgen auf. Vor allem ihre eigene achte Klasse bereitete ihr bereits am Frühstückstisch Kopfzerbrechen, während sie am Kaffee nippte.
Wann trat endlich das Wunder ein, auf das sie schon so lange Zeit wartete und das sie endlich zu einer respektierten Persönlichkeit heranreifen lassen würde? Heute zumindest kam es nicht zustande.
Es war die zweite Stunde. Die nervigen Siebtklässler lagen hinter Rebecca. Jetzt blieben ihr wenige Minuten, um den Raum zu wechseln und in ihrer eigenen achten Klasse zwei Stunden Kunst zu geben.
Es hatte bereits zur Stunde geklingelt, aber weil sie nicht pünktlich den Raum der Siebtklässler abschließen konnte, war sie zu spät dran und musste über den Gang rennen, um noch pünktlich den Kunstraum zu erreichen. Eine unangenehme, peinliche Situation, die sie auf dem Gang wild vor sich hin fluchen ließ. Sie kam nie zu spät!
Schon von Weitem hörte sie eine aufgebrachte Meute durch die Gänge des Kunstflügels rufen und grölen. »Kommt die Alte heute etwa nicht?«, grölten sie. Wahrscheinlich verrieten sie die Absätze ihrer Schuhe, die laut auf dem Fußboden aufschlugen. Zumindest wurde es leiser, als sich Rebecca dem Raum näherte.
Abgearbeitet und erschöpft erreichte sie die Schülerhorde, fand aber in der Eile ihren Schlüssel nicht, mit dem sie meinte, soeben den Raum der Siebtklässler abgeschlossen zu haben. Wie irr wühlte sie in der – ihr in diesem Moment überproportional groß erscheinenden – Tasche.
Die Unruhe brandete wieder auf und schon schaute Kollegin Fröhlich aus ihrem Raum heraus, wer die Lautstärke auf dem Gang verursachte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit des Suchens bemerkte Rebecca, dass sie den Schlüssel gar nicht in der Schul-, sondern in ihrer Hosentasche hatte, aus der sie ihn nun umständlich hervorkramen musste.
Genervt schloss sie den Raum auf und wälzte ihre schier endlos erscheinenden Unterlagen, die aus Büchern und A 3 – Blättern bestanden, umständlich auf dem Lehrertisch ab.
Eine schüchterne Schülerin kam nach vorn gelaufen und entfaltete einen Zettel. Dafür hatte sie gerade keinen Nerv! »Was ist denn, Susanna?«
Durch den eisigen Tonfall blieb dem Mädchen der Mund offen stehen. »Ich habe einen …«, stammelte sie vor sich hin, während sie ein Stück Papier auf und zu faltete, »… Krankenschein, den ich Ihnen geben wollte.«
»Ja gut, leg’ ihn auf den Tisch.« Susanna tat wie angekündigt und schlich eingeschüchtert davon.
Warum musste ihre miese Laune über das Zuspätkommen ausgerechnet die falschen Kinder treffen? Die Unruhe wurde nicht weniger und nun fehlte auch noch das Lehrbuch der Achtklässler!
Als Rebecca für einen kurzen Augenblick aufschaute, nahm sie wahr, dass noch immer nicht alle Jugendlichen ihr Schulzeug aus den Taschen und Ranzen geholt hatten. »Packt zügig aus, wir fangen heute mit einem neuen Kunstprojekt an; dafür braucht ihr viel Zeit!«, brüllte sie in die nicht zuhören wollende Schülermeute.
Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit hatte sich die Klasse insoweit beruhigt, dass der Unterricht beginnen konnte. Zehn Minuten und mit ihnen die gute Laune von Rebecca waren verstrichen.
»Okay. Wie ihr wisst, beginnen wir heute mit einem neuen Kunstprojekt. Es geht um Tageszeiten und ihre Darstellung in der Kunst. Wir wollen uns ein paar solcher Werke ansehen und beschreiben. Ihr findet sie im Lehrbuch, Seite …«
Sie ging an den mittleren Tisch in der vordersten Reihe, an dem ihr »Lieblingsschüler« Martin saß. »Seite 139«, sagte sie zügig, die eben einkehrte Ruhe ausnutzend.
Doch schon hatte Ellen einen dummen Spruch parat, mit dem sie Rebecca aus der Fassung bringen konnte. »Frau Peters hat ihr Lehrbuch nicht mit. Jetzt bekommt sie einen Eintrag ins Hausaufgabenheft«, geiferte sie, dabei siegessicher zu ihrer Clique schauend, die aus Jule, Martin und Andy bestand. Ellen hob eine Hand nach oben, um High-Five zu signalisieren und lachte Jule dreckig an.
Die Schülerin wusste nicht, ob sie sich getrauen sollte, ebenfalls einen Kommentar loszulassen und unterließ es lieber. Weil Rebecca nichts auf Ellens Worte erwiderte, keimte die Unruhe wieder auf.
»Susanna«, überging sie Ellens Kommentar, »lies uns doch bitte auf Seite 139 den Eingangstext zu den Darstellungen in der Kunst vor.« Böse funkelte Rebecca Ellen an, deren Lachen erstarb. Für heute signalisierte sie Standhaftigkeit, aber insgeheim wusste sie: Der Kampf zwischen ihr und den Jugendlichen war noch lange nicht vorbei.
Nach neunzig Minuten ertönte das Klingelzeichen, das Rebecca erlöste. Endlich große Pause. Sie atmete erleichtert auf, als die Teenager den Raum verließen. Einige der pubertierenden Mädchen waren noch im Zimmer und feixten aus heiterem Himmel.
Rebecca blickte zu den Schülerinnen auf, die fasziniert den Türrahmen begutachteten. Dort stand Elouan. »Frau Peters?« Verdutzt trat Rebecca an ihn heran.
»Was gibt es?« Er war tatsächlich da. In der Hand hielt er das Arbeitsblatt der Redeanalyse der vergangenen Stunde.
Die Achtklässlerinnen huschten scheu mit geröteten Wangen an dem Oberstufenschüler vorbei, der ihnen ein zartes Lächeln schenkte. Auf dem Gang hörte Rebecca, wie sie sich angeregt unterhielten, sich nach ihnen umdrehten und dann lachten.
»Gestern sagten Sie mir, dass ich falsch liegen würde mit meiner Deutung. Ich glaube, ich liege gar nicht so verkehrt damit.«
Unfassbar, dass sich ein Jugendlicher über die Unterrichtsstunde hinaus freiwillig mit dem Stoff beschäftigte. Lou faltete das zerknitterte Arbeitsblatt mit der Rede von Weizsäcker auseinander.
Er stand so dicht neben ihr, dass sein sanfter Atem über ihre linke Wange strich und sein Duft ihr in die Nase stieg. Die Nähe und der Körperkontakt sorgten dafür, dass Rebecca keinen klaren Gedanken fassen konnte und wieder nicht in der Lage war, den Ausführungen ihres Schülers zu folgen. Verschwommene Worte drangen an ihr Ohr.
»Und, was sagen Sie dazu? Brillant, oder? Zumal dieses sprachliche Mittel hier«, wobei er auf eine x-beliebige Textstelle zeigte, »meine These noch untermauert, nicht wahr?«
Seine Augen strahlten, genau wie sein Mund, der ein dickes Grinsen zeigte. Da er Bestätigung verlangte, sagte Rebecca: »Du hast recht. Wenn du es mir gestern genauso erklärt hättest, dann hätte ich dir auch zustimmen können.«
Was er wirklich gesagt hatte, würde ihr für ewig verborgen bleiben. Ob sie in klarem Zustand seinen Worten überhaupt zugestimmt hätte? Egal. Was zählte war, dass Elouan wieder strahlte und dies erzeugte eine tiefe innere Zufriedenheit in ihr.
Er faltete den Zettel zusammen und ging, in sich hinein grinsend, davon. »Lou?« Kurz bevor er den Raum verließ, drehte sich Elouan noch einmal zu Rebecca herum.
»Ja, Frau Peters?« Sie verringerte den Abstand zu ihm.
»Warum hast du mich aufgesucht?« Er zog die Stirn in Falten.
»Ich bestehe gern auf meiner Meinung.«
Ein kurzer Moment der Ruhe kehrte ein und ein Augenkontakt, der ein wenig zu lang war, entstand. »Ach so. Na gut, dann bis morgen«, sagte sie und lächelte Lou flüchtig an. Das reichte, um ein kleines Lächeln von ihm zurückzuerhalten.
Noch am Nachmittag beseelte Rebecca das winzige Lächeln von Lou bei ihrer Unterrichtsvorbereitung für die Elftklässler. Während sie am Laptop saß, drifteten mit einem Male ihre Gedanken weg. Sie sah ihren Schüler in seiner ganzen Präsenz vor sich. Unwillkürlich presste Rebecca die zusammengeschlagenen Beine fester aneinander, sodass ein Druck in den Oberschenkeln entstand, der sich weiter nach oben hin fortsetzte. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Da ist er. Rebecca führte ihre Hand unter den Pullover, schob den BH beiseite und berührte ihre Brustwarzen mit gewohnten Bewegungen und einem festen, warmen Griff. Ihre Hände sanken tiefer, diesmal in Richtung Schoß. Sie öffnete den Reißverschluss der Jeans und schob die rechte Hand in ihren Slip, bis sie an ihren Schamlippen ankam, die sie zart mit den Fingerkuppen streichelte und dann an ihrer Perle den Druck verstärkte.
Da ist er wieder. Im Deutschraum. Lou ist der einzige Junge, umringt von lauter Mädchen. Es ist einer dieser heißen Sommertage, an denen sich schon in den frühen Stunden des Tages die Klassenzimmer auf unerträgliche Art und Weise aufheizen. Drückend steht die Hitze im Raum. Trotz dessen ist Konzentration gefragt: Die Schüler sollen einen Probeaufsatz verfassen, der am Ende der Stunde eingesammelt wird. Nur Elouan lümmelt auf seiner Bank herum und hat so gar keine Lust darauf, das zu machen, von ihm verlangt wird.
Die Arbeitszeit verstreicht ungenutzt. Vielmehr wandert er mit seinen Augen durch die Reihen der Schülerinnen, die in ihren engen kurzen Röcken, knappen Kleidern oder nackenfreien Tops vor und neben ihm sitzen.
Auf den Plätzen liegen Duden verteilt, in denen die Mädchen aufgeregt blättern. Viele von ihnen schreiben interessiert. Im Gegensatz zu Lou nutzen sie die verbleibende Zeit.
Er mustert die Umgebung und streicht sich mit der Hand durch die schwarzen Haare. Seine Finger blättern gedankenverloren durch die Seiten des Dudens.
Auf einmal fällt sein Blick unerwartet in Rebeccas Richtung. Sie trägt ein kurzes rotes Kleid mit schwarzen Streifen, das ihre Figur betont. Es endet nur knapp über dem Po. Lou schaut mit halb geöffnetem Mund nach vorn, kneift die Augen zusammen und zieht eine Augenbraue nach oben. Dann leckt er sich über die Lippen.
Während er lässig im Stuhl sitzt, arbeiten die Elftklässlerinnen eifrig und sehen den intensiven Augenkontakt nicht, der sich zwischen Rebecca und ihrem Schüler anbahnt.
Sie dreht sich auf dem Stuhl ein Stück zur Seite und überkreuzt die Beine. In dieser Pose präsentiert sie ihrem nach vorn schauenden Schüler den schlanken Körper und die grazilen Beine mit den roten Pumps.
Seine Blicke bleiben ungeniert auf dem schlanken Leib haften. Sie spürt, wie er sie im Geiste auszieht, weil er ihren Body permanent scannt. Rebecca genießt es, von ihm unanständig angestarrt zu werden.
Sie steht elegant auf und zupft sich das eng sitzende, kurze Kleid zurecht. Die Absätze klacken auf dem Boden, während sie wie eine Königin durch die Reihen stolziert. Keines der Mädchen achtet auf sie. Nur Elouan richtet seinen Blick eisern auf den Körper seiner Lehrerin.
Rebeccas Augen schweifen zu ihm und verlieren sich in seinen. Ihre tiefblaue Farbe wirkt wie ein Magnet. Er begehrt sie. Die ganze Zeit über fühlt sie Lous bohrende Blicke auf ihrem Rücken, auf dem Arsch. Vermutlich stellt er sich vor, wie es wäre, diesen mit seinen jugendlich kräftigen Händen zu umfassen.
Rebecca schreitet zurück zum Lehrertisch und setzt sich halb darauf. So kann er ihren Körper weiterhin mit seinen Augen in Besitz nehmen. Sie bietet ihm das verbotene Bild, das er haben möchte.
Nach Abgabe des Aufsatzes verschwinden die Mädchen aus dem überhitzten Klassenzimmer. Nur Lou, der ihr anbietet, die Duden einzuräumen, bleibt zurück. Rebecca beobachtet, wie er von Tisch zu Tisch läuft. Seine Bewegungen fesseln sie.
Er trägt eine dunkle Jeans und ein graues Shirt, das aufgrund der Hitze im Raum fest an seinem schlanken Körper anliegt.
Elouan legt die zusammengetragenen Duden auf der hintersten Bank ab. Von dort aus kann sie Rebecca problemlos in den Schrank einräumen, wobei sie sich tief nach unten beugen muss. Sie tut es im vollsten Wissen, dass er ihr aufgrund des extrem knappen Kleides auf den Hintern starrt und den Ansatz des schwarzen Slips erkennt.
Als sie die letzten Bücher verstaut hat und sich aufrichtet, steht Lou ohne Vorwarnung dicht hinter ihr. Sie spürt seine erdrückende Nähe und fühlt, wie sich seine Erektion gegen ihren Po presst. Rebeccas Puls beschleunigt sich augenblicklich und sie ist nicht in der Lage, auch nur einen Schritt zu tun. Sogar das Atmen fällt ihr schwer, weil er so verdammt nah hinter ihr steht.
Er berührt ihre welligen langen Haare und schiebt sie ihr sacht über die Schultern. »Haben Sie sich nicht auch schon mal gefragt, wie es wäre«, wispert er ihr lasziv ins Ohr und streichelt mit den Fingerspitzen zart über ihre Oberarme, »mit einem Ihrer Oberstufenschüler zu schlafen?« Was für eine überaus verlockende Vorstellung! Eine, die sie erschüttern lässt.
Seine Worte lähmen sie. Lou greift mit beiden Armen um Rebecca herum und schlägt die Schranktür krachend zu. Er steht so dicht hinter ihr, dass seine heißen Lippen hauchzart über den Nacken und Hals streifen. Sein warmer Atem kitzelt über ihre empfindliche Haut.
Soll sie sich auf dieses verwegene Spiel einlassen? Ein Kribbeln zwischen den Beinen zu unterdrücken, wäre ein Verrat an ihrem Körper.
»Du darfst«, flüstert sie, während Elouan noch immer gedrängt hinter ihr steht, »mit jeder in diesem Raum schlafen. Außer mit mir.«
Seine zarte Berührung an der Schulter ist Erotik pur. Ein elektrisierendes Aufzucken, das Rebeccas Körper erbeben lässt. Lou raunt in ihr Ohr: »Genau das ist es, was mich so scharfmacht.«
Wieder überfluten seine warmen Finger ihre Oberarme mit Sinnesreizen. Er berührt sie an der Taille und fährt mit seinen Händen hinab bis zum Hintern. Dabei atmet er tief ein und stöhnt lustvoll auf: »Warum machen Sie mich so geil, dass ich nicht weiß, wohin mit meiner Lust.«
Der Moment, der durch die Hitze elektrisierend prickelnd ist, lähmt Rebecca. Und doch – Aus Angst, jeder könnte sie sehen, will sie zur Tür gehen und diese verriegeln. Da ergreift er reflexartig ihr Handgelenk und zieht sie in eine Ecke des Klassenraums.
Hart wird Rebecca an die Wand gepresst und schon im nächsten Moment legen sich seine vollen Lippen gierig auf ihren Mund. Sein ganzer Körper drängt sich ihr entgegen. Seine raschen, fordernden Bewegungen, seine Erregung auf ihrem Oberschenkel und seine Zunge, die heiß in den Mund dringt – Gott – die Vorstellung, gleich von ihm gevögelt zu werden und der Gedanke, dabei erwischt zu werden, lassen Rebecca augenblicklich feucht werden.
Lous leidenschaftliche Küsse rauben ihr den Verstand. Sie darf nicht … Einen Scheiß darf sie. Jetzt will Rebecca nur noch von ihm angefasst werden und seine Kraft in sich fühlen.
Er packt sie an der Hüfte und hebt sie problemlos auf den Tisch in der letzten Bankreihe herauf, während er weiter hitzig mit seiner Zunge ihren Mund erkundet.
Der Reißverschluss seiner engen schwarzen Jeans ist um Nu geöffnet, Rebeccas Kleid Richtung Hüfte zügig hinaufgeschoben. Seine neugierigen Berührungen entringen ihr immer neue Reize. Er widmet sich ihrem Oberschenkel und dringt danach zu ihrem Schambereich vor. Den Spitzenstring, den sie darunter trägt, umspielt er kokett mit seinen Fingern. Er will jede Minute auskosten.
Die Gewissheit, von ins Zimmer stürmenden Schülern oder Lehrern erwischt zu werden, lässt Rebeccas Herz vor Angst flattern, aber ihren Unterleib vor Lust erzittern.
Seine lüsternen Worte, die er ihr ins Ohr haucht, bringen Rebeccas Blut zum Aufkochen: »Ich habe die gesamte Stunde über Ihren Arsch betrachtet und konnte mir bereits vorstellen, wie er sich in meinen Händen anfühlt. Wissen Sie, wie geil Sie mich damit gemacht haben? Ich bin schon beim Sitzen hart geworden.«
Bei diesen Worten streicht ihr Daumen über die Wölbung seiner Shorts. Damit entlockt sie ihrem Schüler ein kurzes Stöhnen. Lou zögert nicht, sondern streift ihr im nächsten Moment den Slip vom Po und verteilt mit seinen samtigen Fingern die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Ein atemberaubendes Gefühl.
»Ich will Sie jetzt auf dem Tisch ficken«, keucht er ihr heißblütig ins Ohr. Rebecca quittiert seinen Satz mit einem anzüglichen Blick. Sie kann nicht anders, als erneut mit der Hand über den Stoff seiner Shorts zu fahren. Neugierig umkreist ihr Daumen die straffe Eichel. Kühn wandern ihre Finger weiter, hinein in seine Unterhose. Mit seinem zuckenden Glied in ihren Händen könnte sie alles mit ihm anstellen.
»Hol ihn raus!«, flüstert er lustvoll. Mit den feinen Äderchen sieht sein Penis einfach perfekt aus, wie alles an ihm.
Rebeccas Hand entlockt ihrem Schüler ein tiefes Stöhnen, als sie seinen Schaft mit einem Auf und Ab bedenkt. Er fühlt sich so hart und gleichzeitig weich an, dass sie nur noch will, dass er sie gierig auf den Tisch nieder presst.
Ein Ruck und schon hat er Rebecca an sich herangezogen. Die Leidenschaft, mit der er in sie eindringt, überwältigt ihren überreizten Körper. Da ist dieses heiße Prickeln, das sie durchzuckt, als er sich mit absolut kontrollierten Bewegungen in ihr bewegt.
Er presst sie mit seinem Gewicht auf den Tisch nieder, während seine Zunge weiterhin besitzergreifend in ihren Mund stößt und sie spürt, dass er seine Lust nicht mehr lange zurückhalten kann. Fest umklammert sie mit ihren Beinen sein Becken, um seine Bewegungen noch intensiver in sich aufzunehmen.
Er stemmt seinen Unterkörper gegen ihre Hüfte, während sein Glied kräftiger wird und verlangend in ihr zuckt. Seine Stöße verstärken sich von Minute zu Minute, bis er sich mit einem kurzen Aufbäumen zum Höhepunkt gebracht hat. »Mehr«, stöhnt sie leidenschaftlich in sein Ohr.
Rebecca schlug die Augen auf und spürte das starke Pochen in ihrem Beckenbereich. Eine unheilvolle Ahnung durchstreifte sie: Diese verbotene Begierde, die sie gerade verspürte, würde irgendwann Befriedigung verlangen.