Читать книгу Wir wollen Mobbingfrei! Schau hin, nicht weg! - Tom Lehel - Страница 10

Kapitel 3 – HEXENKÜCHE

Оглавление

Jaaaaaa! Einfach wie eine süße Bulldogge oder wie ein Faultier auf ein Sofa fläzen. Einfach nichts machen, chillen und sich von niemandem reinquatschen lassen. Pupsen und sabbern oder in der Nase bohren, ohne dass es jemanden stört. Und genau das macht auch Elli gerade. Sie hat es sich zu Hause in ihrem Zimmer richtig gemütlich gemacht. Die Hausaufgaben waren in kurzer Zeit geschafft. Nun widmet sie sich ihrer WhatsApp-Gruppe. Für Elli der wichtigste Moment am Tag. Tastenzeit! Fast alle in ihrer Klasse sind in einer WhatsApp-Gruppe.

Komm, wir schweben mal leise über Ellis Sofa, so können wir unbemerkt auf ihr Smartphone schauen. Lustig, wir schweben schön gechillt über Elli und sie kriegt nichts mit. Wir aber sehen, was sie schreibt: Hallo Leute, habt ihr meinen Post von Chris gesehen? Das Bild sagt doch alles, oder?

Elli ist ganz aufgeregt, wie eine Hexe an ihrem Topf in der Giftküche. Kriegt sie gleich eine Antwort? Ja. Mike meldet sich: Hey Elli, ja das sagt wohl alles.

Was meinen die? Da wird man ja neugierig. Was ist das für ein Foto? Ups, da kommt schon die nächste Antwort im Chat. Diesmal von Aline: Ich wusste es immer schon. Und das ist der klare Beweis.

Ah, da ist das Foto. Jetzt wissen wir, was Elli meint. Jetzt können wir das Foto in ihrer Nachricht sehen. Das ist ein Junge. Er spricht mit einem anderen. Die beiden sitzen neben­einander unter einem Baum. Da kommt schon die nächste Nachricht: Wie romantisch die zwei, hihi. Wann ist Hochzeit?

Die ist von Max. Hui, das ist ja wirklich wie ein Treffen von bösen Hexen und Hexern hier. Die hocken über ihren Zauberkesseln und köcheln giftiges Zeugs, das alle im Chat lesen können. Die nächste Nachricht lässt nicht lang auf sich warten. Sie kommt von Harry: Habt ihr Chris mal beobachtet, wenn er sich in der Umkleide umzieht? Der guckt sich alle Jungs immer genau an. Ekelhaft!!!

Darauf antwortet Oberhexe Elli gleich: Leute, und die Klamotten von dem. Voll schwul, oder?


Max antwortet: Fußball spielen kann der auch nicht. Der spielt doch Klavier. Der ist voll schwul, Alter.

Na, das geht ja richtig ab hier. Alle gegen Chris. Die scheinen richtig Spaß an dieser Rumgifterei zu haben, und Elli hat den meisten. Sie freut sich richtig über den Chat und die Nachrichten der anderen und grinst schadenfroh in ihr Smart­­phone. Fehlt nur noch, dass sie einen durchgeknallten Hexentanz mit Donner und Blitzen auf ihrem Sofa hinlegt. Da, jetzt schreibt sie wieder was: Leute, was haltet ihr davon, wenn wir uns von Chris fernhalten. Ich habe kein’ Bock, dass der uns ansteckt.

Harry antwortet: Das ist nicht ansteckend, Elli, aber ich bin auch dafür, dass der Typ sich von uns fern­hält. Schwule haben bei uns nix verloren. Bah.

Elli ist jetzt Feuer und Flamme. Hätte sie einen Hexenbesen, würde sie wahrscheinlich vor Freude Loopings im Zimmer fliegen: Ja genau, Leute. Ab morgen ist die Schwuchtel Luft für uns. Wer dabei ist, schickt ’nen Daumen hoch. Okay?

Was dann kommt, sind jede Menge „Daumen hoch“. Wir können gar nicht so schnell gucken, wie die im Chat hochknallen. Die Hexen und Hexer sind sich einig. Ist ja wie Walpurgisnacht.

Da klinken wir uns jetzt mal schnell aus. Das ist ja richtig schlimm, was hier passiert. Der Chris wird mega gedisst. Man kann sich denken, was Chris da am nächsten Tag in der Schule erleben wird.


Wir wollen Mobbingfrei! Schau hin, nicht weg!

Подняться наверх