Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 23

Dreizehntes Kapitel.
Wilhelm und Marie
Ein Ausschuß zur Entwerfung eines Regierungsplanes ernannt

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Es war bei den schottischen Parlamenten seit langer Zeit Brauch, die Entwerfung von Gesetzen und Verordnungen einer Auswahl von Mitgliedern zu übertragen, welche die Artikellords genannt wurden. In Gemäßheit dieses Brauchs wurde jetzt ein Ausschuß von Vierundzwanzig beauftragt, einen Entwurf zur Feststellung der Regierung auszuarbeiten. Von diesen Vierundzwanzig waren Acht Peers, Acht Vertreter von Grafschaften und Acht Abgeordnete von Städten. Die Majorität des Ausschusses waren Whigs und es befand sich kein einziger Prälat darin.

Der durch eine Reihenfolge von Unfällen gebrochene Muth der Jakobiten wurde durch die Ankunft des Herzogs von Queensberry aus London auf einen Augenblick wieder gehoben. Er war ein Mann von hohem Range und großem Einflusse und sein Character war gut im Vergleich zu dem Character Derer, die ihn umgaben. Als der Papismus die Oberhand hatte, war er der Sache der protestantischen Kirche treu geblieben, und seitdem der Whiggismus das Uebergewicht erlangt, war er ein treuer Anhänger der erblichen Monarchie geblieben. Einige waren der Meinung, daß er dem Hause Stuart wichtige Dienste hätte leisten können, wenn er früher auf seinem Platze gewesen wäre.41 Selbst jetzt brachten die Belebungsmittel, die er bei seiner erstarrten und schwachen Partei anwendete, einige matte Symptome wiederkehrenden Muthes hervor. Man fand Mittel, um sich mit Gordon in Verbindung zu setzen und er wurde dringend aufgefordert, auf die Stadt zu feuern. Die Jakobiten hofften, daß, sobald die Kanonenkugeln einige Schornsteine zertrümmert, die Stände nach Glasgow übersiedeln würden. So wurde Zeit gewonnen und die Royalisten konnten vielleicht ihren alten Plan, zu einer Separatconvention zusammenzutreten, noch ausführen. Gordon weigerte sich jedoch entschieden, auf keine bessere Gewähr als die Aufforderung einer kleinen Kabale, eine so schwere Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen.42

Inzwischen hatten die Stände eine Schutzmacht, auf die sie sich fester verlassen konnten als auf die undisciplinirten und ungestümen Covenanters aus dem Westen. Ein Geschwader englischer Kriegsschiffe aus der Themse war in der Mündung des Forth angekommen. Dieses Geschwader hatte die drei schottischen Regimenter an Bord, welche Wilhelm aus Holland herüber begleitet. Er hatte sie mit weiser Einsicht ausgewählt, die Versammlung zu beschützen, welche die Regierung ihres Vaterlandes feststellen sollte, und damit dem im Punkte der Nationalehre ungemein empfindlichen Volke kein Grund zur Eifersucht gegeben werden möge, hatte er alle holländischen Soldaten aus den Gliedern entfernt und dadurch die Zahl der Mannschaften auf ungefähr elfhundert reducirt. Dieses kleine Truppencorps wurde commandirt von Andreas Mackay, einen Hochländer von vornehmer Abkunft, der lange auf dem Continent gedient hatte und der sich durch einen unerschütterlichen Muth und durch eine Frömmigkeit auszeichnete, wie man sie bei Soldaten des Zufalls selten findet. Die Convention faßte einen Beschluß, durch den sie Mackay zum Oberbefehlshaber ihrer Streitkräfte ernannte. Als über diesen Beschluß die Vorfrage gestellt wurde, bat der Erzbischof von Glasgow, der wahrscheinlich nicht Lust hatte, sich an einer solchen widerrechtlichen Anmaßung von Befugnissen zu betheiligen, welche dem Könige allein zustanden, daß man die Prälaten von der Abstimmung entbinden möchte. Geistliche, sagte er, hätten mit militärischen Maßregeln nichts zu schaffen. „Die Väter der Kirche,“ entgegnete ein Mitglied in sehr nachdrücklichem Tone, „sind seit kurzem mit einen neuem Lichte beglückt worden. Ich habe selbst militärische Befehle gesehen, welche von dem Hochwürdigen unterzeichnet waren, der jetzt plötzlich so scrupulös geworden ist. Allerdings waltete ein Unterschied ob: jene Befehle hatten den Zweck die Protestanten dem Säbelregimente preis zu geben, während der vorliegende Beschluß uns gegen die Papisten schützen soll.“43

Die Ankunft der Truppen Mackay’s und der Entschluß Gordon’s, unthätig zu bleiben, brach den Muth der Jakobiten. Es blieb ihnen in der That nur noch eine Aussicht. Durch Anschluß an diejenigen Whigs, welche zu einer Union mit England geneigt waren, konnten sie die Festsetzung der Regierung vielleicht noch um längere Zeit verzögern. Es wurde zu dem Ende wirklich eine Unterhandlung eingeleitet, aber bald wieder abgebrochen. Denn es zeigte sich bald, daß die für Jakob eingenommene Partei in Wirklichkeit der Union abgeneigt und daß die für die Union eingenommene Partei in Wirklichkeit Jakob feindlich gesinnt war. Da somit diese beiden Parteien kein gemeinsames Ziel verfolgten, so konnte aus einer Coalition zwischen ihnen nichts weiter hervorgehen, als daß eine von beiden das Werkzeug der andren geworden wäre. Die Unionsfrage kam daher gar nicht zur Sprache.44 Einige Jakobiten zogen sich auf ihre Landsitze zurück, andere blieben zwar in Edinburg, zeigten sich aber nicht mehr im Parlamentsgebäude, viele schlugen sich auf die überwiegende Seite, und als endlich die von den Vierundzwanzig entworfenen Beschlüsse der Convention vorgelegt wurden, zeigte es sich, daß die Partei, die sich am ersten Sessionstage um Athol geschaart hatte, auf Null zusammengeschmolzen war.

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Balcarras.

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Balcarras.

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Act. Parl. Scot; History of the late Revolution, 1690; Memoirs of North Britain 1715.

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Balcarras.

Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14.

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