Читать книгу Geschichte von England seit der Thronbesteigung Jakob's des Zweiten. Siebenter Band: enthaltend Kapitel 13 und 14. - Т.Б. Маколей, Томас Бабингтон Маколей - Страница 33
Dreizehntes Kapitel.
Wilhelm und Marie
Crawford
ОглавлениеDer Earl von Crawford ward zum Präsidenten des Parlaments ernannt, und man glaubte, daß diese Ernennung die strengen Presbyterianer befriedigen werde, denn Crawford war was sie einen Bekenner nannten. Seine Briefe und Reden sind, um sich seines eignen Ausdrucks zu bedienen, ungemein lieblich. Unter den hervorragenden Politikern der damaligen Zeit hatte er allein, oder doch fast allein, den Styl beibehalten, der unter der vorhergehenden Generation im Schwunge gewesen war. Er hatte für jede Gelegenheit eine Stelle aus dem Alten Testament bereit. Er füllte seine Depeschen mit Anspielungen auf Ismael und Hagar, Hanna und Eli, Elisa, Nehemia und Zerubabel und schmückte seine Reden mit Citaten aus Esra und Haggai. Ein Umstand, der den Mann und die Schule, in der er gebildet war, auffallend characterisirt, ist der, daß in der ganzen Masse seiner auf uns gekommenen Schriften nicht ein einziges Wort vorkommt, welches darauf hindeutete, daß er je in seinem Leben vom Neuen Testament etwas gehört hätte. Selbst noch in unsrer Zeit sind Leute von eigenthümlicher Geschmacksrichtung durch seine salbungsvolle Sprache so entzückt worden, daß sie ihn allen Ernstes für einen Heiligen erklärt haben. In den Augen Derer, welche die Menschen mehr nach ihren Thaten als nach ihren Worten zu beurtheilen pflegen, wird Crawford als ein egoistischer und grausamer Politiker erscheinen, der sich durch sein Gewinsel keineswegs dupiren ließ und dessen Eifer gegen die bischöfliche Kirchenverfassung nicht wenig durch das Verlangen nach bischöflichen Gütern angespornt wurde. Zur Entschuldigung seiner Habgier muß man sagen, daß er der ärmste Adelige eines armen Adels war und daß er vor der Revolution zuweilen nicht wußte, wo er eine Mahlzeit und einen Anzug hernehmen sollte.51
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Siehe Crawford’s Briefe und Reden an verschiedenen Stellen. Seine Art und Weise, um eine Stelle anzusuchen, war eigenthümlich. Nachdem er, nicht ohne Grund, zugegeben hatte, daß sein Herz voller Arglist und verzweifelt sündig sei, fuhr er fort: „Das nämliche allmächtige Wesen, welches gesagt hat: Wenn die Armen und Bedürftigen Wasser suchen und es ist keins da und ihre Zunge verschmachtet vor Durst, wird Er sie nicht verlassen, – kann mir trotz meiner jetzigen dürftigen Umstände ein Haus bauen, wenn es dies für gut findet.“ – Brief an Melville vom 28. Mai 1689. Ueber Crawford’s Armuth und sein Verlangen nach bischöflichen Ländereien sehe man seinen Brief an Melville vom 4. December 1690. Ueber seine Humanität siehe seine Briefe an Melville vom 11. December 1690. Alle diese Briefe findet man in den Leven and Melville Papers. Der Verfasser von: An Account of the Late Establishment of Presbyterian Government sagt von Jemandem, der sich mit zehn oder zwölf Pfund Sterling hatte bestechen lassen: „Wäre er so arm gewesen wie Mylord Crawford, so würde er vielleicht eher zu entschuldigen gewesen sein.“ Siehe auch die Dedication der berühmten Schrift: Scotch Presbyterian Eloquence Displayed.