Читать книгу Bruckmann Wohnmobil-Guide: Ostseeküste mit dem Wohnmobil. Routen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. - Torsten Berning - Страница 18
WANDERROUTE
ОглавлениеVom Campingplatz aus gehen wir links, überqueren die K 97 und folgen der Straße »Am Hafen«. Von hier führt links ein als Wanderweg gekennzeichneter Aufstieg auf die Steilküste. Diese Gegend war Obstkammer Angelns, wovon beim Aufstieg alte, mächtige Äpfelbäume noch Zeugnis ablegen. Der Weg aufwärts bietet einen ausgezeichneten Ausblick auf die Flensburger Außenförde und die Halbinsel Broager auf dänischer Seite. Dieser Ausguck wurde, wie ein Gedenkstein ausweist, auch schon während der Napoleonischen Kriege genutzt, um feindliche Schiffe auszumachen.
Auf der Höhe wenden wir uns rechts in Richtung Hohenau, nehmen vor einem Hof den ausgewiesenen Wanderweg und laufen dann direkt auf den Wald zu in westlicher Richtung. Im Wald nehmen wir die Wege links ab, die uns in Nähe des südlichen Waldrandes halten. Wir gelangen dann auf den Weg in Richtung Siegumlund, durchqueren den Wald geradeaus, bis wir an eine Lichtung kommen, durch die ein Wiesenweg auf die wenigen Häuser von Siegumlund zuläuft. An den hübschen Häusern vorbei führt unmittelbar nach einer Linkskurve der Ortsstraße der Weg wieder in den Wald hinein. Wir folgen ihm, um schließlich in nördlicher Richtung nahe am Waldrand durch ein Feuchtgebiet das Ufer der Förde bei Bockholmwik zu erreichen.
Hier nehmen wir den Weg nach rechts, wohl auch auf einem Nehrungshaken, der die ehemalige Steilküste von der Ostsee abgetrennt hat. Der Weg führt schließlich durch die Dünen am Strand, bis es bergauf auf eine ausgebaute Treppe zum Weg nach Hohenau geht. Von Hohenau wandern wir auf der bereits bekannten Strecke zurück nach Langballigau, überqueren wieder die K 97 und nehmen den Pfad hinein in das Tal der Langballigau.
Die Brücke über die Au überschreiten wir nicht, sondern wandern geradeaus am Fuß des nicht mehr aktiven Kliffs. Ein herrlicher, schattenreicher Waldweg mit Blick auf die dicht bewachsene, nicht mehr wie früher entwässerte und beweidete Talaue nimmt uns auf. An der nächsten Kreuzung schwenken wir rechts nach Unewatt und erleben einen ursprünglichen, wildnisreichen Abschnitt des Tales. In Unewatt lädt der schön angelegte Biergarten des Landhauses Unewatt zu einer erfrischenden Rast. Von hier sind es nur noch wenige Meter zum Parkplatz des Museumsdorfes Unewatt oder der Mühle »Fortuna«.
Kiten im Ostseewind
Diese Mühle in Unewatt hat eine interessante Geschichte. Hervorgegangen aus einer Mühle von 1780, wurde sie nach Aufhebung des »Mühlenzwangs« lukrativ und so wurde 1878 ein kompletter Mühlenneubau erstellt. Dieser wurde in den folgenden Jahren noch weiter ausgestattet, erhielt 1922 einen Elektromotor, um auch unabhängig von Wind arbeiten zu können. Aber das Aufkommen von Industriemühlen, Veränderungen in der Landwirtschaft zwangen schließlich zur Aufgabe. Die Unewatter Mühle war die letzte betriebsgängige Mühle im ehemaligen Kreis Flensburg. Heute ist sie als Museum ein interessantes, funktionsfähiges Objekt eines alten Traditionshandwerks.
Das Acapulco der Ostsee
Beeindruckt, auch von den zahlreichen Legenden und Märchen über Müller, wandern wir auf dem Mühlenweg bergab, denn Mühlen stehen immer an exponierten Orten, in Richtung Ortsmitte zum Landhaus Unewatt, hier aber zunächst vorbei. Wir überqueren die Langballigau, erfahren, dass die Au bis zur Mündung etwa vier Kilometer zurücklegt. Auch die Wasserkraft der Auen wurde mit einer Kornwassermühle und einer Buttermühle einst genutzt. Wir schlagen den ausgewiesenen Weg in Richtung Knös ein und lassen dabei die rechts abführenden Wege links liegen.
Bei dem Ortsteil Knös gelangen wir in den vorwiegend von Buchen bestandenen Wald. Wir folgen diesem Waldweg am Hang eines Tales, durch das ein Nebenfließ der Langballigau plätschert. Große Bestände des Riesenschachtelhalms, mit bis zu zwei Meter Höhe die größte heimische Art, beeindrukken. Schließlich führt der Weg aus dem Wald heraus auf eine Lichtung zu, die von Robustrindern beweidet wird. Wir queren den Talboden, finden am Ufer der Langballigau Wasserminze und nehmen die Brücke über die Au, um am Steilhang rechts wieder zur K 97 geführt zu werden. Noch wenige Schritte und wir haben unser Ziel erreicht. Jetzt kann sich jeder mit einer Erfrischung seiner Wahl belohnen!