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ENTSPANNUNG PUR IM WALDVIERTEL
ОглавлениеIm nördlichen Niederösterreich, an der Grenze zur Tschechischen Republik, liegt das Waldviertel. Das Städtchen Zwettl bildet das Zentrum und wird in Nord-Süd-Richtung von der B36 und in Ost-West-Richtung von der B38 gekreuzt. Da es anschließend fernab von Ortschaften weitergeht, ist Zwettl ein willkommener Stopp für die Versorgung mit Lebensmitteln und allem, was noch fehlt. Gegenüber der Altstadt, an der B36, befindet sich bei der Feuerwehr ein Busparkplatz, der auch Wohnmobile aufnimmt. Von dort sind es fünf Minuten Fußweg ins Zentrum.
SPECIAL
EINKEHRTIPP
Wer gerne mal die Küche im Wohnmobil kalt lassen möchte, ist auf der gegenüberliegenden Seeseite bestens aufgehoben. Familie Haunschmid-Fuchs bietet in ihrem Gasthof »Zum gschort’n Wirt« eine reiche Auswahl an Speisen, und das schon ab 8 Uhr mit dem Frühstück! Eine Spezialität sind die frischen Grillhendl, aber auch die Forelle aus dem Naturpark ist empfehlenswert. Ein Abend auf der Terrasse ist einfach klasse, um den Tag ausklingen zu lassen! (Rechberg 15, 4324 Rechberg, Tel. +43 7264 46 13, www.gasthof-haunschmid.at, geöffnet tägl. 8–24 Uhr, warme Speisen von 11–20 Uhr, ab 4 €)
Die kleine Altstadt verfügt über Geschäfte jeglicher Art, am Brunnenplatz etwa eine sehr gute Metzgerei, die neben einem Mittagstisch auch schmackhafte Grillspezialitäten anbietet. Zur Stadt gehört seit 1708 auch die Privatbrauerei Zwettl. Sie liegt gut ausgeschildert nahe der Innenstadt. Mit dem Wohnmobil kann man in der gegenüberliegenden Straße parken, um anschließend an einer der regelmäßigen Führungen teilzunehmen. Der Shop am Foyer hält einiges für Souvenirjäger bereit – wer sich hier mit Bier versorgt, kann am Stellplatz nachher also einen Zwettl-Grillabend veranstalten (Syrnauer Str. 22–25, 3910 Zwettl, Tel. +43 2822 50 00–0, www.zwettler.at, Brauereishop Mo–Fr 10–16 Uhr, Führungen ganzjährig Di 16 Uhr, März–Okt. auch Mi 16 Uhr, Juni–Aug. Mi auch 13.30 Uhr)!
Da es in Zwettl selbst keinen Stellplatz gibt, geht es einige Kilometer weiter zum Wohnmobil-Stellplatz der Familie Mayrhofer. Zur Anfahrt die neue Zwettler Umfahrung bei der Ausfahrt Zwettl-Nord verlassen und dann auf der B68 Richtung Gmünd weiterfahren, bevor es links auf die L68 und kurz danach wieder links nach Teichhäuser geht. Mit einem Wirtshaus, der Minidampfbahn, Streichelzoo, Spielplatz und vielem mehr haben die Betreiber hier einen Stellplatz aufgebaut, der auch bei vielen Einheimischen bekannt ist und gerne weiterempfohlen wird. Die Wohnmobile sind im hinteren, ruhigen Teil auf einer schönen ebenen Wiese platziert. Mit teils 100 Quadratmetern sind die Stellflächen riesig, man kann es sich wunderbar bequem machen. Von hieraus führen Wander- und Radwege in die Umgebung, man kann aber auch einfach vor Ort bleiben und auf der benachbarten Spielfläche ein Fußballspiel für die Kinder organisieren! Und wer keine Lust auf Kochen hat, wird im Gasthaus mit guten Speisen zu vernünftigen Preisen versorgt. Besonders bei schönem Wetter ist der Biergarten zu empfehlen – zum eigenen Bett ist es dann schließlich nicht mehr weit.
Traditionelles Brauen trifft moderne Architektur.
Alternativ kann man 20 Kilometer Fahrstrecke investieren und der B38 zum Dobra-Stausee folgen. Um dorthin zu gelangen, müssen Sie in Rastenfeld dem Straßenverlauf nach Norden folgen und bei der Ortschaft Franzen, am Rand des Truppenübungsplatzes des österreichischen Bundesheeres, rechts einbiegen. Zum Beginn handelt es sich um eine sehr gut befestigte Panzerstraße, die dann zu einem abenteuerlich anmutenden Waldweg wird. Es geht weiter bergab, und wenn man das Gefühl hat, dass es nicht mehr weiter geht, öffnet sich der Wald und mitten im Nichts steht man am See. Mit der Burgruine im Hintergrund, die sich im Wasser spiegelt, fühlt man sich inmitten einer Kulisse für einen Abenteuerfilm.
Ausflug
HOLZSCHWEMME KLAMMLEITEN
Der spektakulärste Wanderweg führt durch das Klammleitental und kann wohl als romantischer Erlebnisweg bezeichnet werde, denn er vereint tosendes Wasserrauschen, klappernde Mühlräder, ein singendes Eichelhäher-Pärchen … Der 5,5 Kilometer lange Weg beginnt nördlich von Königswiesen, kann auch verkürzt werden und bietet zur Stärkung das Gasthaus Gusenleitner. Besonders sehenswert ist ein Nachbau der alten »Holzschwemme«, über die von 1755 bis 1937 Rundstämme in einer Rinne zu Tal befördert wurden. Der Klammleiten-Prospekt ist kostenlos im Infobüro von Königswiesen erhältlich.
Aufgrund der Schrägen sind die Stellflächen für Wohnmobile zwar begrenzt, allerdings gibt es oberhalb im Wald, an der Zufahrt, noch zwei Ausweichflächen. Hat man seinen Platz eingenommen, wird man außer dem eigenen Atem und der Natur nichts mehr hören. An den beiden Ausweichflächen sind auch Hunde erlaubt, am Campingplatz unten leider nicht. Für Wassersportler und Taucher ist es hier paradiesisch. Wer möchte, kann sich ein SUP ausleihen. Auf keinen Fall sollte man es versäumen, die Burgruine auf der gegenüberliegenden Seite zu erkunden. Während der kurzen Sommersaison gibt es sogar einen Jugendzeltplatz – sicherlich ein Naturerlebnis der ganzen besonderen Art, das einen wieder einmal bewusst macht, warum man mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Die Jugendlichen, mit denen ich sprechen konnte, waren jedenfalls sehr begeistert!
Blick zur Ruine am Dobra-Stausee