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DURCH DAS DONAUTAL IN DIE WACHAU

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Von Gars am Kamp folgt man einfach dem Flusslauf und der kurvigen Route der B34 in südlicher Richtung bis Krems an der Donau. Von dort beträgt die Entfernung nach Melk noch 40 Kilometer – und genau in diesem Abschnitt befindet sich auch die weltberühmte Wachau mit ihren schönen Weingärten in den sanft aufsteigenden Hängen auf beiden Seiten des Donauufers. Sie trägt seit dem Jahr 2000 auch den Titel UNESCO-Welterbe-Kulturlandschaft. Die Anfahrt kann sowohl von Krems als auch von Melk erfolgen – die westliche Uferstraße ist die B3, die östliche die B33. Beide Uferseiten haben ihren Reiz, und die Perspektiven sind definitiv völlig unterschiedlich, weshalb es gar nicht so leicht ist, die »richtige« Wahl zu treffen. Im Folgenden beschreiben wir beide Möglichkeiten – zunächst das Westufer von Krems nach Melk, dann zurück am Ostufer von Melk nach Krems. Wenn Sie mehr als einen Tag investieren können, sollte Sie das tun – es lohnt sich.


Herbstliche Weinberge in der Wachau

Wer von Krems der B3 folgt, kann bereits nach wenigen Kilometern bei Oberloiben einen schönen Parkplatz direkt am Donauufer ansteuern. Einige Wohnmobile scheinen hier auch die Nacht zu verbringen, was in der Nebensaison wohl geduldet wird, ein offizieller Übernachtungsplatz ist es aber nicht. Über dem Ort wacht die Ruine Dürnstein, die man vom Parkplatz aus über einen Fußweg durch die Weinberge erreichen kann. Im weiteren Streckenverlauf durchfährt man die Orte St. Michael und Spitz, bevor man Aggsbach am Markt erreicht. Am Ortseingang fällt einem sofort der direkt an der Donau platzierte Wohnmobil-Stellplatz der Gemeinde ins Auge. Die 36 ebenen Stellflächen haben einen festen Untergrund aus Schotter oder Asphalt und nehmen Wohnmobile jeder Größe auf. Übrigens ist die Nutzung der B3-Uferstraße für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eigentlich nicht erlaubt. Dass hier in der Regel dennoch mindestens zehn Wohnmobile mit diesem Gewicht stehen, wird laut Ortspolizei toleriert, da man mit diesem Verbot vor allem den Schwerlast-Transportverkehr fernhalten möchte.

Unmittelbar am Stellplatz findet man eine große Liegewiese zum Chillen, einen Spielplatz und sogar ein Beachvolleyball-Feld. Im Sommer, wenn der Pegel der Donau sinkt, bildet sich ein wunderbarer Badestrand, der bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt ist. Otti’s Donaustüberl kümmert sich um den Stellplatz sowie um das leibliche Wohl der Gäste und kassiert auch die Übernachtungsgebühren.


UNESCO-Welterbe Kloster Melk

Unterhalb des Platzes beginnt der asphaltierte »Treppelweg«, der als Radweg entlang der Donau bis nach Melk führt. Aggsbach selbst liegt direkt am Naturpark Jauerling, der sich durch seine Rundwanderwege auszeichnet. Zum Marktplatz sind es nur einige Hundert Meter; hier beginnt der fünf Kilometer lange Edelberg-Rundweg. Zu Beginn geht es durch ausgedehnte Wälder auf den Edel- und Glatzberg. Wenn die leichte Höhe erreicht ist, unbedingt den kleinen markierten Abstecher zur Formation der »Fensterfelsen« unternehmen. Von hier hat man einen einzigartigen Blick über Aggsbach und das Donautal. Ab hier folgt man dem idyllischen Trail entlang des naturbelassenen Endlingbachs, der zurück ins Tal führt. Am Ende der etwa zweistündigen, familientauglichen Tour sollte man noch einen Blick in die spätromanische Pfeilerbasilika Mariä Himmelfahrt aus dem 13. Jahrhundert werfen. Und wer noch eine regionale Spezialität am Stellplatz genießen möchte, dem empfehlen wir im Ortszentrum das Naturparkregal im »Nah und Frisch«-Markt. Von Melk kommend, führt die B33 am Ostufer der Donau Richtung Norden entlang des Dunkelsteinerwaldes, einem der größten geschlossenen Waldgebiete Mitteleuropas, zurück nach Krems. Unser erster Stopp, den wir auf keinen Fall versäumen wollen, ist Maria Langegg. Das ruhige Dorf im Herzen des Dunkelsteinerwaldes ist mit seiner wunderschönen Kirche nicht nur Wallfahrtsort, sondern auch Ausgangsort für tolle Wanderungen. Denn hier kreuzen sich Jacobsweg, Alpe-Adria Weitwanderweg, Welterbesteig und Donaurundweg. Hinter Aggsbach-Dorf (nicht zu verwechseln mit Aggsbach Markt auf der anderen Uferseite) geht es rechts steil bergauf, bis man den großzügigen Parkplatz des 70-Seelen-Dorfes erreicht.

Ausflug

STIFT MELK

Wenn das Wetter mitspielt, sollte man mit dem Fahrrad einen Ausflug auf dem Donauradweg zum Stift Melk unternehmen. Die Tour lässt sich bequem in 45 Minuten erfahren. Das Benediktinerkloster ist als UNESCO-Welterbe eines der Wahrzeichen der Wachau. Das 1702 bis 1746 erbaute Stift gilt als eines der »sinnbildlichsten und dominantesten Barockgebäude« Österreichs. Neben der Stiftskirche ist vor allem die Bibliothek mit den riesigen Deckenfresken, bemalt von Paul Troger, ein wahrer Höhepunkt. Knapp 100 000 Bände beherbergt die Sammlung, darunter 1800 Handschriften, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgehen. Nach so viel geistigem Genuss sollte man vor der Rückfahrt das Stiftsrestaurant besuchen. Besonders zu empfehlen sind die Wildspezialitäten aus dem eigenen Forst.


Aggsbach auf der anderen Seite der Donau

Von hier geht es wieder auf die B33 Richtung Krems bis Rossatz, wo man nach dem Ort in der ersten Kurve links auf den Wohnmobil-Stellplatz Artner einbiegen kann. Ein örtlicher Bauunternehmer, selbst Wohnmobil-Enthusiast, wollte durchfahrenden Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten und ließ auf seinem Grundstück in Ufernähe 18 gut befestigte Stellplätze errichten. Dazu entstanden eine Entsorgungsstation und ein Servicegebäude mit Terrasse sowie Sanitäranlagen. Eine Information versorgt die Gäste mit Wissenswertem rund um die Wachau, sodass man sich die Suche nach einem Touristenbüro ersparen kann. Auch hier sind Hunde willkommen, und direkt vom Platz führt ein Weg entlang der Donau. Sehr schön ist außerdem die dazugehörige Grünfläche, wo man es sich mit Blick auf den Fluss bequem machen kann. Die Stellplätze selbst haben keinen Wasserblick, sondern liegen nahe der oberhalb vorbeiführenden Hauptstraße – der Verkehr hält sich des Nachts zwar in Grenzen, aber er ist natürlich hörbar.

Eine Alternative zu diesem Stellplatz ist der Campingplatz Rossatz am Ufer der Donau. Die ausgeschilderte Zufahrt in der Ortsmitte scheint zwar etwas eng zu sein, man kann den Platz aber auch mit großen Wohnmobilen befahren. Auch in der zweiten Reihe hat man hier einen guten Blick, aber natürlich wäre ein Uferstellplatz erstrebenswert! Die Größe der Plätze ist gut, um Campingmöbel und Markise einzusetzen, und auch der Fernsehempfang funktioniert störungsfrei, was in der Regel für einen entspannten Aufenthalt sorgt. Unmittelbar vor dem Camping lädt das Wirtshaus Alte Schiffstation mit seiner schönen überdachten Terrasse zum Mahl ein. Das nette Team um Wirt Markus Roller verwöhnt mit bodenständigen Gerichten, die bereits bei sieben Euro starten. Kleiner Tipp: Wer hier nach der Campingsaison einkehrt, kann auf Nachfrage mit seinem Wohnmobil auch hier nächtigen.

Ausflug

RUINE AGGSTEIN

Unser Wandertipp ist der abgeschiedene Weg zur mittelalterlichen Ruine Aggstein mit einem der spektakulärsten Blicke über die Wachau. Nicht umsonst ist sie die bekannteste Burgruine Österreichs. Hin und zurück benötigt man ungefähr 90 Minuten, von denen sich jede einzelne lohnt. Neben der kurzweiligen Besichtigung der Burganlage gibt es für Kinder z. B. eine Schatzsuche. Auch Hunde sind hier erlaubt. Für eine stilvolle Stärkung sorgt ab 9 Uhr morgens die geöffnete Burgtaverne, deren Spezialität – Spareribs – allerdings erst ab 11.30 Uhr serviert wird. Doch auch der Apfelstrudel im Burg-Café ist nicht zu verachten. Mit Familie kann man hier ohne Weiteres gut einen halben Tag verbringen. (Übrigens: Wer kein Wanderfreund ist, kann in der Ortschaft Aggstein auch dem Hinweisschild zum Parkplatz der Burg folgen!)


Blick auf Krems an der Donau

Nur noch zehn Kilometer sind es auf dem Donauradweg von hier nach Stein und Krems. Nein, das ist kein Druckfehler – die Städte Stein und Krems liegen direkt nebeneinander, nur mit dem Kloster als Bindeglied dazwischen. Stein lädt mit alten Wohn- und Handelshäusern und wunderschönen Arkaden in den Innenhöfen zum Bummeln ein. In der Altstadt beginnt die Kunstmeile, die bis in den Stadtkern von Krems reicht, wo hochkarätige Kunst- und Kulturangebote wie das Karikaturmuseum sowie die Kunsthalle locken. Der Reichtum der ehemaligen Zentren des Wein- und Salzhandels spiegelt sich bis heute in den mittelalterlichen, reich verzierten Bürgerhäusern wider. Sehr schön sind die vielen kleinen Gassen von Krems, in denen es noch echte »Lädchen« zum Stöbern und Entdecken gibt. Auch einen Besuch wert ist die Vinothek im Kloster. In der Sommersaison, sprich von April bis Okt., gibt es übrigens die Möglichkeit, die Heimreise auf einem Donauschiff bis Rossatz anzutreten.

Je nachdem, wie man sich entscheidet, kann diese Route in St. Pölten beim Camping am See oder am Donaupark Camping in Krems ausklingen. Beide haben städtebaulich viel zu bieten – St. Pölten, seit 1986 die Landeshauptstadt von Niederösterreich, ist aber natürlich mit 55 000 Einwohnern deutlich größer als Krems. Während man die Höhepunkte von Krems in gut drei Stunden bequem zu Fuß erkunden kann, ist man in St. Pölten damit schon gut einen Tag beschäftigt. Allein im Museum Niederösterreich können Kulturfans einen ganzen Tag verbringen. Es sticht besonders durch seine moderne Architektur hervor und bietet ein breit gefächertes Programm an interaktiven Möglichkeiten, die zum Mitmachen anregen. Lokale Historie wird hier gerne auch aus globaler Perspektive betrachtet.

PRAKTISCHE HINWEISE

Österreich mit dem Wohnmobil

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