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Hitlers Rassen-, Raub- und Expansionskrieg gegen die Sowjetunion

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Im Spätsommer 1940 war in HitlerHitler, Adolf angesichts dieser Situation ein wahnwitziger Plan gereift. Er glaubte, nun endlich seinen Traum von der Eroberung des »Lebensraums im Osten« realisieren zu können. Deutschland hielt die Sowjetunion sowohl im Hinblick auf deren militärische Schlagkraft als auch aufgrund der unterdrückten Völker für einen Koloss auf »tönernen Füßen«. War es nicht möglich, sie in einem Blitzkrieg in die Knie zu zwingen? Mit der Kornkammer der Ukraine und den Ölfeldern im Kaukasus, so hoffte HitlerHitler, Adolf, würde Deutschland dann die materielle Basis für eine langfristige Kriegführung gegen das widerstrebende britische Empire zur Verfügung stehen. Zudem liebäugelten HitlerHitler, Adolf und die Wehrmachtführung mit der Idee, östlich des Schwarzen Meeres weiter in Richtung Iran auf der einen und von Nordafrika über Ägypten auf der anderen Seite vorzustoßen, um das Herrschaftsgebiet des Britischen Empire im Nahen und Mittleren Osten zu bedrohen.

Damit nahmen HitlersHitler, Adolf Ostfeldzug, der Plan eines »germanischen Völkerzugs« nach Osten und eines »Glaubenskriegs gegen Bolschewismus, Judentum und Slawen«, konkrete Formen an. Doch HitlersHitler, Adolf Russlandbild war ideologisch stark verzerrt. Neben der auch in Westeuropa anzutreffenden Unterschätzung der inneren, wirtschaftlichen und militärischen Kraft der Sowjetunion verfälschte die »rassenbiologische Schwächediagnose« sein Urteil. Er meinte, das jüdische Volk sei zu schwach, um einen eigenen Staat zu bilden. Deshalb unterwandere es andere Völker und entnationalisiere sie durch rassische Durchmischung, was in Russland bereits geschehen sei. In HitlersHitler, Adolf Augen waren »Juden[15]herrschaft« und Bolschewismus identisch, die Russische Oktoberrevolution hielt er für ein Werk des »Judentums«.


NS-Propagandaplakat aus dem Jahr 1941. Mit dem »Kreuzzug gegen den Bolschewismus« sollte Europa unter »die Flügel« des deutschen Adlers kommen.

Den Krieg gegen seinen »Weltfeind Nr. 1« stellte sich HitlerHitler, Adolf anders vor als die vorangegangenen Feldzüge. Das Unternehmen »Barbarossa« wollte er nicht allein als Kampf der Waffen führen, sondern auch als rassenideologischen Vernichtungskrieg, um den »jüdischen Bolschewismus« auszurotten. Ministerialbeamte, Wissenschaftler, Generalstabsoffiziere, Diplomaten und Industrielle planten im Auftrag HitlersHitler, Adolf ein »Großgermanisches Reich deutscher Nation«. Unterschiedlichste Ansätze wurden dabei verfolgt, konkrete Festlegungen blieben aber aus. Nach den kühnsten Vorstellungen sollte es sich von der Atlantikküste bis zum Ural erstrecken. Als sein Kern galten neben Deutschland auch Teile Frankreichs und Westeuropas, im Osten Böhmen und Mähren (Tschechien) sowie Polen. Diesem Reich sollten die Reichskommissariate »Norwegen«, »Ukraine«, »Ostland« (Baltikum, Weißrussland), »Moskowien« und »Kaukasien« als Protektorate zugeordnet werden. Der Ural war als Grenze zum dann noch verbleibenden russischen Staat gedacht. Die eroberten Rohstoffe der Sowjetunion gedachte HitlerHitler, Adolf für den »Endkampf« im »Weltblitzkrieg« gegen Großbritannien und die USA und später für die Vormacht eines von Deutschland dominierten »Groß-Europa« zu nutzen.

Die von HitlerHitler, Adolf veranlassten und von der Wehrmachtführung umgesetzten »Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare«, kurz: [16]»Kommissarbefehl« genannt, vom 6. Juni 1941 und der »Erlass über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet ›Barbarossa‹ sowie über besondere Maßnahmen der Truppe« (Kriegsgerichtsbarkeitserlass) vom 13. Mai 1941 waren verbrecherisch. Beide Befehle verstießen bewusst gegen das Völkerrecht. Der Kommissarbefehl wies an, Politkommissare der Roten Armee nicht als Kriegsgefangene zu behandeln, sondern ohne Verfahren zu erschießen. Gemäß dem Kriegsgerichtsbarkeitserlass konnten Straftaten von Zivilpersonen gegen die Wehrmacht in den Ostgebieten ohne Kriegsgerichts- oder Standgerichtsverfahren mit der Todesstrafe geahndet werden. Flüchtende Personen waren unverzüglich, Verdächtige auf Befehl von Offizieren zu erschießen. Übergriffe von Wehrmachtsangehörigen gegen die Bevölkerung im Besatzungsgebiet wurden von der Strafverfolgung ausgenommen. Das größte Verbrechen und der Kern des Kriegführungsplans war aber HitlersHitler, Adolf Auftrag an den Reichsführer-SS, Heinrich HimmlerHimmler, Heinrich, die »jüdisch-bolschewistischen« Bevölkerungsteile durch SD- und SS-Einsatzgruppen im besetzten Gebiet ermorden zu lassen. Damit wurde der Ostfeldzug bereits von Beginn an als verbrecherischer Vernichtungskrieg geplant.

Stalingrad 1942/43

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