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Die sowjetische Kriegs- und Außenpolitik unter Stalin

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StalinStalin, Josef hingegen hatte gehofft, die Sowjetunion aus dem europäischen Krieg vorerst heraushalten zu können. Nachdem seine Versuche, Nichtangriffsverträge mit den Westmächten zu schließen, gescheitert waren, entschloss er sich, den Stier bei den Hörnern zu packen. Am 24. August 1939 ließ er den »Hitler-Stalin-Pakt« unterzeichnen. Bis zuletzt hielt er stoisch an diesem Nichtangriffspakt in der Überzeugung fest, Deutschland werde keinen Zwei-Fronten-Krieg wagen, sondern sich erst Richtung Osten wenden, wenn Großbritannien besiegt sei.

Nicht, dass StalinStalin, Josef keine Eroberungsabsichten verfolgte. Der Diktator wollte die im Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete zurückholen, und der Nichtangriffspakt ermöglichte der Sowjetunion, das Baltikum sowie die ostpolnischen Gebiete zu besetzen. Außenminister Wjatscheslaw MolotowMolotow, Wjatscheslaw forderte im November 1940 in Berlin zudem die Ausweitung des sowjetischen Einflusses auf Südosteuropa, die Türkei und den Nahen Osten. Doch StalinStalin, Josef wusste auch, dass die Rote Armee trotz ho[17]her Rüstungsproduktion und innerer Veränderungen einer modernen Kriegführung, wie sie die Wehrmacht in Europa und Afrika anwandte, nicht gewachsen war. Er veranschlagte weitere zwei Jahre, um die Rote Armee technisch und im Hinblick auf das taktisch-operative Verhalten für die moderne Kriegführung zu wappnen. Stalin wollte verhindern, dass die Sowjetunion in den Krieg hineingezogen würde, bevor die »imperialistischen Mächte« einander zerfleischt hätten. Dann, so hatte StalinStalin, Josef schon 1925 betont, würde die Sowjetunion »als Letzte auftreten, um das entscheidende Gewicht in die Waagschale zu werfen«.

Gewaltige Veränderungen prägten das Land. Die Kollektivierung der Landwirtschaft in den 1930er Jahren trieb Millionen Bauern in die Städte und schuf so die Voraussetzungen für eine groß angelegte Industrialisierung. Es entstanden Industriekombinate, eine Schwerindustrie, Retortenstädte und gewaltige Energiekombinate und Stauseen. Die Volkswirtschaft war zwar noch wenig effizient und produzierte zu Lasten des Konsums, doch bildete sie die Grundlage dafür, dass die Sowjet[18]union in den 1940er Jahren ein gewaltiges Rüstungspotenzial entwickeln konnte. Allerdings kosteten Kollektivierung und Industrialisierung Millionen Menschen das Leben. Neben Hungersnöten war die Verfolgung von »Großbauern« und »Staatsfeinden« eine der Ursachen. Der »Große Terror« richtete sich 1937/38 gegen die Führungskräfte des Landes, gegen vermutete Staatsfeinde (Kulaken) und zugleich gegen ethnische Minderheiten. Insgesamt wurden etwa 1,5 Millionen Menschen verhaftet und 700 000 exekutiert. Millionen verschwanden in den Arbeitslagern der Glawnoje uprawlenije lagerej (›Hauptverwaltung der Lager‹, abgekürzt GULag), eine halbe Million Sowjetbürger wurden bis 1941 in andere Gebiete deportiert. Bis heute gibt es keine genauen Zahlen zu den Opfern der »Säuberungswellen«.


Die Rote Armee demonstriert auf dem Roten Platz in Moskau Stärke, doch noch war die stärkste Armee der Welt nur bedingt einsatzfähig. Konstantin F. Juon, Parade, 1941.

Im Umbruch befanden sich auch die sowjetischen Streitkräfte, denn die militärischen Führungseliten waren einerseits bevorzugte Opfer der politischen »Säuberungen«. Die Rote Armee verlor ihre kriegserfahrensten und kompetentesten Köpfe, so drei der fünf Marschälle, 13 der 15 Armeegenerale, 50 der 57 Kommandierenden Generale und 154 der 186 Divisionsgenerale. Andererseits ließ StalinStalin, Josef die Rote Armee deutlich ausbauen. 1941 standen 5,3 Millionen Soldaten unter Waffen, die Hälfte davon war an der Westgrenze der Sowjetunion stationiert. Weitere 12 Millionen konnten als personelle Reserve mobilisiert werden. Den extremen Armeeausbau begleitete eine beschleunigte materielle Aufrüstung, die allerdings eher quantitativ als qualitativ zu Buche schlug. Immerhin verfügte die Rote Armee 1941 über etwa 23 000 Panzer, 116 000 Geschütze und Granatwerfer sowie 13 000 einsatzbereite Flugzeuge. Damit besaß die UdSSR auf dem Papier die stärkste Armee der Welt. Doch die Streitkräfte waren nur bedingt einsatzfähig und sehr heterogen. Ihre Führung, ihr technischer Zustand und ihr schwacher Zusammenhalt eigneten sich nicht für die moderne Kriegführung. Das wusste auch StalinStalin, Josef.

Stalingrad 1942/43

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