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4.1.1. RES

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Zuerst wird ein sogenannter RES (risk estimate of the situation) erstellt. Die Bezeichnung ist ein wenig verwirrend, da die zweite Phase der Risikoanalyse, die Risikoberechnung, als risk estimation bezeichnet wird. Das Ziel dieses Schrittes ist es, die folgenden vier Projektelemente eindeutig zu identifizieren:

 Projektziele

 Strategie

 Taktiken

 Mittel, um die Projektziele zu erreichen

Es kann natürlich nicht sichergestellt werden, dass die Projektziele messbar und kontrollierbar sind (zumal die Risikoanalyse dann hinfällig würde). Es sollte jedoch sichergestellt werden, dass wenigstens zwei alternative Strategien und/oder Taktiken zum Erreichen der Projektziele existieren. Identifiziert werden müssen außerdem die Beziehungen, in denen die Mittel zu den Projektzielen stehen. Alle diese Elemente sollten im Projektplan klar formuliert werden. Die Projektziele sind die sogenannten Erfolgskriterien des Projekts. Solche Erfolgskriterien können z.B. sein:

 Profit maximieren

 Kosten minimieren

 Verlustrisiko minimieren

 Umsätze maximieren

 Schwankungen minimieren

 vorteilhaftes Image erreichen

 Qualität maximieren

 Wachstumsrate maximieren

 Firmenansehen maximieren

Projektziele lassen sich am besten identifizieren, indem man fragt: "Woran erkenne ich, dass ich fertig bin?" Die Projektziele sollten in irgendeiner Form nach Prioritäten sortiert werden. Die Messbarkeit der Projektziele ist nicht nur notwendig für die Festlegung von Strategie und Taktiken, sondern auch zur Überwachung des Projekts und damit zur rechtzeitigen Erkennung von auftretenden Schwierigkeiten. Die besten Projektziele sind "binärer" Natur – entweder sie werden erreicht oder nicht.

Die Strategie ist eine Sammlung grober Richtlinien, unter denen die Projektziele erreicht werden sollen. Charette [4] nennt als Beispiel den Golfsport. Die Strategie wäre es beispielsweise, mit möglichst wenigen Schlägen den Golfplatz zu durchlaufen. Strategien bestehen gewöhnlich aus vier Komponenten:

 der technischen Komponente

 der operationalen Komponente

 der logistischen Komponente

 der sozialen Komponente

Alle diese Komponenten müssen berücksichtigt werden bei der Entwicklung einer Strategie. Nicht jede Strategie ist die beste zum Erreichen jedes Ziels, aber eine Strategie sollte möglichst einfach gehalten werden. Eine Strategie ändert sich nicht, solange sich die Projektziele nicht ändern, ist also nicht zeitabhängig.

Die Taktiken sind die operationalen Elemente einer Strategie. Taktiken legen fest, wie unter bestimmten Situationen die Projektziele erreicht werden können. Beim Golf sind also beispielsweise die Taktiken, in welcher Situation welcher Schläger und welcher Schlag benutzt werden. Taktiken ändern sich nach der Situation, sind also zeitabhängig. Die Taktiken hängen natürlich von den zur Verfügung stehenden Mitteln ab, deren Beschränkungen bekannt sein müssen, um eine Taktik zu implementieren.

Methoden der projektorientierten Risikoanalyse

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