Читать книгу Gay Mills - Toya Bradly - Страница 4
Liam
ОглавлениеLiam trocknete sich mit müden Bewegungen die kurzen dunklen Haare. Der letzte Kunde für diese Schicht, Feierabend. Mitten in sein herzliches Gähnen platzte Mitzi herein.
„Bist du noch nicht trocken?“ Liam drehte sich verdrossen um, ahnte Übles. „Der Ölmulti ist da, Junge.“ Liam stöhnte auf. Das sagte verdammt noch mal alles! Er sparte sich den Widerspruch. Öldollars waren schließlich auch nur Geld.
„Hab ich ein Glück!“, brummte er und zog den Bademantel gleich wieder aus. Mitzi schnappte sich in einer hektischen Bewegung das Körperöl vom Regal und winkte ihm, ihr den Rücken zuzudrehen.
„Du hast dich doch gründlich geduscht? Auch Anal?“
„Ja-a“!“, seufzte Liam, der sich einölen ließ. Er hatte seine Feierabenddusche genossen. Er hatte es für sich getan.
„Na, sehr gut. Du weißt, er zahlt extra für den gummifreien Spaß.“
„Ja doch“, murmelte Liam. Er zog widerspruchslos an, was sie ihm hinwarf. Ledermanschetten für die Handgelenke, ein schwarzen String, Ledermanschetten für die Fußgelenke. Liam seufzte. Er fühlte sich jetzt schon fertig – nach Ashton Greyson würde er sich gerädert fühlen! Mitzi umschwirrte ihn wie ein bonbonfarbener äußerst rundlicher Kolibri.
„Komm her, Junge, beug dich mal vor.“ Liam gehorchte unwillig und ließ sich von ihren öligen Händen eine Art zerwuschelter frisch aus dem Bett-Frisur hinzausen. „Und nun los, geschwind, er wartet nicht gern.“ Liam verzog den Mund. Der verwöhnte Herr wartete nicht gern. Was er wollte – Feierabend! – das interessierte hier niemand, erst recht nicht die Chefin.
„Aber er ist der letzte für diesen Abend, ok?“, grunzte er noch gedämpft über die Schulter, als sie ihn aus dem Zimmer schob.
„Liam! Du wirst dir gefälligst Mühe geben!“ Liam verdrehte die Augen. Er sparte sich, ihr zu verraten, dass er den Ölmulti von allen Perversen am wenigsten mochte. Er schlug so hart, dass man seinen Besuch unmöglich nach einer Stunde schon halb vergessen haben konnte.
Statt zu meckern ließ er sich jedoch schicksalsergeben von Mitzi in den Keller der Mühle führen, wo die dicken Natursteinmauern die Schreie schluckten. Mitzi höchstselbst hängte seine Handfesseln an eine Kette ein, die von der Decke baumelte. Sie eilte zu der Winde an der Wand hinter ihm und sorgte dafür, dass die Ketten sich strafften und Liam sanft auf den Zehenspitzen schaukelte. Mit einem scharfen Blick kontrollierte sie noch einmal das Angebot, das sie für ihren dollarschweren Kunden angerichtet hatte, die Spotlights, die Schattenecken, Liams Körper, dann war sie zufrieden.
„So, Junge. Sei tapfer.“ Liam biss sich vor Wut auf die Zunge, um nichts Falsches zu sagen. Wie er diesen dummen Spruch hasste! Sie wusste genau, wie er hinterher aussah, die alte Hexe! Wenigstens würde sie den Gast sogleich zu ihm schicken und ihn nicht lange hängen lassen, um ihm noch eines mitzugeben.
Er schnaubte wütend. Er riss an der Kette, als er allein war. Wieder einmal fest. Das Zimmer war ein Nest aus Schatten und ein paar dezenten Lichtakzenten, welche die Foltermöbel beleuchteten, die hier unten ihrer Benutzung harrten und die Schatten umso dunkler erscheinen ließen.
Liam spürte, wie er zu schwitzen begann.