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Wenn Du nur funktionierst, fehlt Dir was

Hast Du ein straffes Tagesprogramm? Manchmal scheint es nicht anders zu gehen, insbesondere, wenn man eine Familie mit Kindern hat. Da gibt es Vorgaben von außen wie Schulzeiten, Vereinstermine und Vieles mehr. Du hast vielleicht einen Teil- oder Vollzeitjob und kümmerst Dich im Wesentlichen um alle Haushaltsbelange, da auch Dein Mann zeitlich extrem eingespannt ist… das kommt Dir in Teilen vielleicht bekannt vor. Ergänzend hat man noch in einen Hausbau investiert… die sicherste Methode, um sich selber dauerhaft in die Pflicht zu nehmen, denn die nächsten 30 Jahre heißt es Raten abzahlen. Und auch die Umgebung fordert einen, der Kuchen zur Schulfeier und so weiter. Eine „never ending story“.

Aber ob Du es glaubst oder nicht. Selbstverständlich hast Du auch das alles selber in der Hand. Wer schreibt Dir denn vor, immer so zu funktionieren? Vermutlich ist bei Dir in der Kindheit so ein Schalter umgelegt worden, der dafür sorgt, dass Du Dich schuldig fühlst, wenn Du nicht alles passend machst. Erst wenn alles perfekt läuft, bist Du zufrieden.

Erstaunlicherweise beneiden viele von uns immer die Südländer für ihren scheinbar so lässig entspannten Lebenswandel. Schieben aber gleich hinterher, dass bei denen eben auch Vieles nicht so funktioniert. Das mag stimmen, wichtig finde ich dabei, wie glücklich jemand mit dem eigenen Leben ist.

Es kann sehr befriedigend sein, wenn alles genauso klappt, wie es scheinbar sein soll. Und es mag Menschen geben, denen das völlig reicht. Viele finden es auf Dauer aber auch unbefriedigend. Das zeigt sich dann mit einem zunächst undefinierbaren Gefühl… „es fehlt mir doch an nichts, ich habe keinen Grund unzufrieden zu sein…“ und so weiter. Stimmt, Du verhungerst nicht und Du hast ein Dach über dem Kopf. Ist das nun die Anwesenheit von persönlichem Glück oder die Abwesenheit von Unglück?

Vielleicht definierst Du Dich nur über Deine Funktion. Deine Umgebung nutzt Dich gerne, manchmal gibt es sogar Lob… und bei Dir kommt die innere Frage irgendwann, ob das alles im Leben gewesen sein kann.

Es hängt allein von Dir ab. Du musst nicht nur funktionieren und Du alleine bist dafür verantwortlich, dass Deine Umgebung das auch versteht. Perfekt funktionierende Menschen sind nützlich, aber nicht unbedingt mehr. Da hat es auch keinen Sinn, sich zu sagen: „Wenn erst mal die Kinder mit der Schule fertig sind, wenn mein Mann die schwierige Phase im Job hinter sich hat, wenn die Eltern eine gute Pflege haben, wenn wir die Raten abbezahlt haben“ … Ich kann das endlos fortführen. Eventuell erkennst Du Dich bei der Aufzählung wieder. Es schützt uns ja auch, nicht wirklich über uns selber nachzudenken und uns um eigene Bedürfnisse zu kümmern. Vielleicht befürchtest Du, es kommt bei Deiner Familie oder im Freundeskreis nicht so gut an. Das kann passieren. Aber dann müssen sie sich eben eine andere „Maschine“ suchen. Wenn Du es aber gar nicht ansprichst, bist Du selber schuld. Warte nicht darauf, bis Deine Umgebung etwas ändert. Irgendwann bist Du ausgebrannt und unglücklich und keiner versteht Dich… „Warum hast Du denn nie etwas gesagt?“

Sprich aus, was für Dein glückliches Leben wichtig ist. Deine eigenen Bedürfnisse zu nennen, gibt außerdem Deinen Mitmenschen die Möglichkeit, Dir zu helfen und damit selber zu „wachsen“. Ist doch ein schöner Aspekt…! Eines muss Dir klar sein: Perfektion ist nicht liebenswert, Du wirst sehen, gerade die scheinbaren „Schwachstellen“ machen den Reiz aus und machen Dich einzigartig und begehrenswert.

Ich bin 'ne tolle Frau, aber...

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