Читать книгу Ich bin 'ne tolle Frau, aber... - Ulrich Pfeiffer - Страница 9
ОглавлениеDu bist schön
Je nach persönlicher Einstellung kannst Du diese Aussage annehmen – oder auch nicht. Typisch für die meisten Frauen ist dann das Relativieren: „Ja, vielleicht meine Augen, aber mein Mund ist zu klein, meine Haare zu dünn, meine Nase zu groß…“
Kennst Du diese Reaktion bei Dir?
Wobei man bedenken muss, dass eine Antwort in dieser Art ja fast von Dir erwartet wird. Stell Dir vor, Du würdest sagen: „Ja, ich finde mich auch sehr schön, die Natur hat mich reich beschenkt…“ Es kann dann sein, dass Du von „Freundinnen“ mit seltsamen Blicken bedacht wirst und sie Dich eventuell hinter vorgehaltener Hand als eingebildet bezeichnen. Richtig reagieren kann man also auf so ein Kompliment kaum.
Erstaunlicherweise geht das nur anders bei Kindern bis zu einem gewissen Alter und wohlwollenden Großeltern.
Aber wann gilt man eigentlich als schön? Abhängig ist das natürlich von dem gerade vorherrschenden Schönheitsideal.
Vielleicht entsprichst Du dem, vielleicht aber auch nicht. Dann kannst Du es wohl vergessen, oder? Momentan wäre wohl angesagt, dass Deine Kleidergröße höchstens 38 beträgt und die Schuhgröße auch unter 40 ist. In die Größen passt Du nicht rein? Dann ran an die nächste Diät und bei Schuhen musst Du eben leiden. Ja, so handhaben das erstaunlicherweise viele Frauen (es würde einem Mann nie einfallen, zu kleine Schuhe zu tragen).
Diese Grundhaltung verblüfft mich immer wieder aufs Neue bei Frauen, die zu mir ins Studio kommen. Das Äußerste, was Frau dann über sich selber sagt, ist der Hinweis auf eventuelle körperliche Vorzüge, aber in der eigenen Aussage stärker betont wird auf jeden Fall immer scheinbar Unschönes, unterstützt häufig noch durch entsprechend unvorteilhafte Kleidung!
Ich glaube an das Prinzip „jedem Topf sein Deckelchen“. Schönheit ist etwas zutiefst Subjektives. Es gibt immer jemanden, der Dich schön findet, wie Du bist. Der will gar keine Model-Maße, solche Frauen schüchtern manche Männer auch eher ein. Hast Du gewusst, dass speziell sehr schöne Frauen häufig ein Problem haben, einen Partner zu finden – dass dies so ist, haben schon diverse Studien belegen können.
Wenn ich schwangere Frauen im Studio habe, erlebe ich zuweilen eine fast „königliche“ Ausstrahlung. Diese Frauen in ihrem ja eigentlich tendenziell eher unförmigen Körper sind sich ihrer starken, weiblich schönen Ausstrahlung, ihres „Wertes“ bewusst. Das Muttersein bringt sie in eine neue Phase des Lebens. In diesem besonderen Lebensabschnitt fühlen sie sich unabhängig von Schönheitsdiktaten und erleben das Wunder ihres Körpers – und werden dafür meistens von ihrem Partner „Göttinen gleich“ angehimmelt.
Ja, und es gibt viele Männer, die überhaupt nichts gegen Hüftspeck haben, die das sogar erregend finden. Solltest Du diese Veranlagung haben, wirst Du mir das vermutlich nicht glauben. Entsprechend „unwahrscheinliche“ Vorlieben gelten natürlich ebenso für eine zu große Nase, den etwas schiefen Mund, zu große Füße – das ist eine beliebig fortsetzbare Auflistung.
Im Prinzip ist es wieder mal eine Frage Deiner persönlichen Einstellung, was natürlich nach dem Henne-Ei-Prinzip abhängig von Deinem Selbstbewusstsein ist.
Wenn Du Dich insgesamt (nicht nur körperlich) als schön ansiehst, dann bist Du es! Denn Du strahlst dieses Bewusstsein aus und überzeugst damit mehr als mit jeder Äußerlichkeit auch Deine Umgebung. Deine Haltung, Deine Präsenz, Dein inneres Strahlen sind ganz anders. Selbstzweifel verunsichern hingegen auch Dein Gegenüber. Mach Dich doch selber zum Maß der Dinge – liebe Dich, wie Du bist und wenn Dich die Natur mit sehr kleinen Brüsten ausgestattet hat, dann ist das extrem reizvoll (wenn Du es akzeptierst), denn sie passen zu Dir. Nimm sie an, wie sie sind und der für Dich geeignete Partner wird sie und Dich lieben und verwöhnen – da kannst Du sicher sein (sonst schmeiß ihn aus der Wohnung).