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6.2.6.11 Fußplatte mit Biegebeanspruchung infolge Zug
Оглавление(1) Die Tragfähigkeit Ft,pl,Rd und die Versagensform einer Fußplatte mit Biegebelastung infolge Zug aus der Belastung durch Ankerschrauben kann nach den Regeln in 6.2.6.5 bestimmt werden.
Zu 6.2.6.11
Für die Ermittlung der Beanspruchbarkeit der Fußplatte auf Zug kann wie bei Stirnplatten und Stützenflanschen mit Biegung auf das Modell eines äquivalenten T-Stummels nach 6.2.6.5 zurückgegriffen werden.
Besonders zu berücksichtigen ist dabei die im Vergleich zu Schrauben in Stirnplatten wesentlich größere Dehnlänge der Ankerschrauben, die einen nicht zu vernachlässigenden Verformungsanteil darstellt. Dieser Verformungsanteil δb muss bei der Betrachtung des Trag- und Verformungsverhaltens zusätzlich zu dem Verformungsanteil δp der Platte berücksichtigt werden.
Ähnlich dem T-Stummel bei Stirnplattenanschlüssen können zwei Grenzfälle definiert werden:
– Die Fußplatte ist biegestarr und rotiert um den Druckpunkt, wobei aufgrund der Dehnung der Ankerschrauben keine Abstützkräfte Q entstehen.
– Auf der durch Zug beanspruchten Anschlussseite steht die Fußplatte aufgrund der Biegeverformungen in Kontakt mit der Mörtelschicht und es entstehen Abstützkräfte Q, die zu einer Zusatzbeanspruchung in den Ankerschrauben führen.
Ob sich Abstützkräfte einstellen, ist von der Biegesteifigkeit der Fußplatte und der Dehnsteifigkeit der Ankerschrauben abhängig. In Tabelle 6.2 ist hierzu eine Dehnlänge Lb * angegeben, bei deren Überschreitung keine Abstützkräfte mehr auftreten. Die Herleitung der Dehnlänge Lb * erfolgte am statischen Ersatzsystem eines Kragträgers, wobei die Lage der Abstützkraft in Relation zur Achse der Ankerschrauben mit dem nach Tabelle 6.2 zu berücksichtigenden oberen Grenzwert n = 1, 25 · m angesetzt worden ist. Weitere Informationen und ausführlichere Darstellungen hierzu sind unter anderem in [43] und [48] zu finden.
(2) Bei Fußplatten brauchen möglicherweise auftretende Abstützkräfte nicht berücksichtigt zu werden bei der Ermittlung der Dicke der Fußplatte. Hebelkräfte sollten bei der Ermittlung der Ankerschrauben berücksichtigt werden.