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Ganz neu: Kalter Kaffee

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Kommen Sie so also nicht weiter, wär Cold Brew eine Alternative. Kennen Sie? Kaffee kalt gebrüht, der mindestens acht bis zwölf Stunden in der eigenen Suppe ziehen muss, bevors zur Sache geht. Das braucht Zeit und eine disziplinierte Planung. Aber es klingt schon ganz schön versiert, erwähnen Sie das beiläufig in so Kaffeekennerkreisen. Und man muss sich das leisten können. Ein Pfund Kaffeepulver (das Helle aus Äthiopien, grob gemahlen) auf zwei Liter kaltes Wasser. Da geht was. Serviert auf Crushed Ice mit einem Tröpferl aufgeschlagener Mandelmilch. Hui.

Aber Sie brauchen dieses Mal kein elektrisches Küchengerät, sondern idealerweise nur eine French Press. Das ist diese Glaskanne mit dem Pressstempel, wo Sie zum Schluss nur den Knoppel runterdrücken müssen, wie damals in den 80ern der Schimpanse in der Fernsehwerbung. Das ist meistens der Haken bei den Trendsachen, dass man noch was Hochpreisiges im Elektrofachmarkt oder beim Kaffeedealer extra dazu kaufen muss. Hier nicht. In diesem Fall raubt Ihnen die Kaffeemenge allein schon die letzten Flocken vom Konto.

Dass die Griechen und die Spanier schon immer kalten Kaffee mit Milch getrunken haben, wird hier nicht erwähnt, ist ja kein Trend. Und so ein Riesengeschiss machen die auch nicht drum. Kippen ihren Mokka über Eiswürfel drüber, rühren einmal um und fertig.

Cold-Brew-mäßig gibts reihenweise abgefahrene Rezeptideen, die noch spezieller sind, als ein schnöder, kalter Kaffee. Mit Gin – wer das noch trinkt –, Grapefruitsaft und Tonic lässt sich das angeblich mischen. Soll erfrischend sein, wenn Sie bei der After-Work-Party auf der Dachterrasse wichtig in den Sonnenuntergang schauen und mit den Eiswürfeln im Kaffee-Gin-Glas klimpern. Das macht schon was her.

Den Extrakick verpassen Sie sich und Ihrem Gast früh morgens, falls wer über Nacht geblieben ist, mit einem groovigen Goth Latte. Der ist schwärzer als ein normaler schwarzer Kaffee. Und bleibt es auch, selbst wenn Sie die Milch schon reingetan haben. Die Aktivkohle färbt die Brühe dunkelschwarz und hebt die Wirkung der Leinsamenschrot-Açai-Bowl wieder auf, falls Sie einen empfindlichen Darm haben. Speziell, wenn man sich noch nicht so gut kennt, sollten Sie gröbere Experimente in der ersten verliebten Zeit vielleicht noch etwas rausschieben.

Oder je nach Morgenstimmung können Sie mal einen Pink Latte servieren. Ein bisserl Muskat, ein wenig Rote Bete und zack – Pink Morning Glory Halleluja! Je nachdem wie klar Sie in der Früh so sind, rät der Trend-Kaffee-Experte zu einem dekorativen Rote-Bete-Chip im Milchschaum. Aber übertreiben Sie es nicht mit dem Kitsch.

Megaangesagt sind derzeit noch die ganzen Superfood-Kaffees. Mushroom zum Beispiel. Genau. Voll der Trend – dieses Mal aus Finnland. Die Finnen bröseln sich ein paar Pilze in den Filter, dann haben die eine großartige Stimmung sogar schon Montagmorgen. Kein Wunder, dass die immer zu den Ersten zählen beim internationalen Länderglücksvergleichsbarometer. Vielleicht wär das was für Sie? Matchapulver, Chiasamen, Spirulina-Algen, Hanfmilch, bisserl Psychopilzbrösel – neuerdings sogar im Mixer püriert und elegant aufgeschäumt – könnten Sie ab sofort alles ganz legal in Ihren Kaffee kippen. Müssen Sie aber nicht.

Retten Sie den Guglhupf!

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