Читать книгу Das Menschenbild für die Heilpädagogik - Urs Haeberlin - Страница 8
ОглавлениеMenschenwert
Der Mensch: nichts und alles.
Von allem Laub, das vorüberging
In Jahrtausendherbsten unendlichen Falles
Ein Blatt, bald verweht, ein geringes Ding.
Sein Herz ein Funke in Myriaden
Die über des Himmels Finsternis gehn,
Von des Ewigen quellender Unrast doch ganz beladen,
An seinem verlorenen Orte tröstlich und schön.
Liebender Wollust und einer Kreissenden Marter,
In Kriegen verschwendet, verworfen und nicht gezählt,
In seinem Inneren jeder von heimlich zarter
Verwundbarkeit und vor Gott erwählt.
Seine Geschichte: Blut, Schandtat, doch für die Blüte
Der Schönheit an Domen und Sinfonien,
Für eines Auges still träumende Menschengüte
Ist ihm in Ewigkeit und von Grund auf verziehn.
Albin Zollinger
1895–1941