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1.3.2 Work-Life-Integration
ОглавлениеParallel zu dem Konzept des Work-Life-Blending wurde auch das Konzept der Work-Life-IntegrationWork-Life-Integration entwickelt. Inhaltlich sind beide Konzepte sehr ähnlich.
Bei der Work-Life-Integration werden das Arbeitsleben und das Privatleben miteinander verbunden, so dass es keine eindeutige Trennung mehr zwischen den beiden Lebensbereichen gibt. So wird das Arbeitsleben in das Privatleben integriert, beispielsweise, wenn jemand zu Hause oder unterwegs, morgens oder abends, am Wochenende oder auf Reisen berufliche Aufgaben bearbeitet. Andererseits wird es auch vom Arbeitgeber akzeptiert, dass ein Arbeitnehmender während seiner Arbeitszeit private Aufgaben erledigt oder seine Arbeit für private Anliegen einige Zeit unterbricht. Voraussetzung sind auch hier geeignete berufliche Aufgabenbereiche, die ein örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten zulassen.
Das Ziel besteht darin, dass das Arbeitsleben Freiräume für die Belange des Privatlebens bietet, die Beschäftigten dafür jedoch auch bereit sind, berufliche Aufgaben auch in der eigentlich arbeitsfreien Zeit, im Privatleben, zu bearbeiten. So können beispielsweise private Termine während der Arbeitszeit wahrgenommen werden, dafür wird am Abend oder am Wochenende nochmal an einem beruflichen Projekt gearbeitet oder abends noch ein berufliches Telefonat geführt. Beide Lebensbereiche verschmelzen quasi zu einem Ganzen, wodurch zeitliche und räumliche Konflikte mit den Anforderungen der verschiedenen Lebensbereiche vermieden bzw. reduziert werden können. Für viele Berufstätige ist es schon heute normal, auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten noch berufliche Aufgaben wahrzunehmen. Voraussetzung für eine Work-Life-Integration ist die Verfügbarkeit und Nutzung der vielfältigen digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien, wie z.B. dem Smartphone oder dem Laptop, auf dem abends und unterwegs noch berufliche Emails oder Anfragen beantwortet werden und der berufliche Datenaustausch erfolgen kann. Durch eine flexible Verknüpfung des Arbeitslebens mit dem Privatleben können berufliche und private Anforderungen besser zeitlich und örtlich aufeinander abgestimmt und miteinander vereinbart werden. Ziel ist es nicht, deutlich mehr zu arbeiten, sondern die Arbeitszeiten sollen zeitlich und räumlich flexibler gestaltbar sein, um alle beruflichen und privaten Anforderungen und Bedürfnisse gut miteinander vereinbaren zu können. (Rassek 2020; Fichtel 2020; Mauritz 2020; Hearn 2017).
Diese Integration von Arbeitsleben und Privatleben führt ebenfalls zu einer EntgrenzungEntgrenzung der Lebensbereiche, da es keine eindeutige Trennung mehr zwischen dem Arbeits- und Privatleben gibt. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass das Arbeitsleben immer weitere Teile des Privatlebens vereinnahmt und Beschäftigte „rund um die Uhr“ für ihre beruflichen Aufgaben ansprechbar sind und nicht wirklich vom Arbeitsleben abschalten und sich erholen können. Ebenso wie das Konzept des Work-Life-Blending kann auch die Work-Life-Integration zu erheblichen negativen gesundheitlichen (physisch und psychisch) sowie soziale Auswirkungen für die Beschäftigten führen.