Читать книгу Work-Life-Balance - Uta Kirschten - Страница 15

1.3.3.2 Anforderungen und Kompetenzen zur Umsetzung von Work-Life-Blending und Work-Life-Integration

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Die Umsetzung eines Work-Life-Blending bzw. einer Work-Life-Integration erfordert von den Arbeitgebern die Entwicklung eines Rahmenkonzepts, das die örtliche und zeitliche Flexibilität der Beschäftigten definiert und auch Grenzen für das Privatleben setzt. Aber auch die Beschäftigten müssen zusätzliche Kompetenzen erwerben, um die Konzepte des Work-Life-Blending bzw. der Work-Life-Integration erfolgreich und gesundheitsverträglich umsetzen zu können. Zu den wichtigsten zusätzlichen KompetenzenKompetenzen gehören die folgenden:

Höhere Eigenverantwortlichkeit der Beschäftigten: Die Integration des Arbeitslebens in das Privatleben erfordert eine höhere Eigenverantwortlichkeit der Beschäftigten für die Erfüllung ihrer Arbeitsaufgaben, ohne dass der Arbeitgeber oder Vorgesetzte jeden Arbeitsschritt kontrolliert. Die Beschäftigten müssen selbst verantwortungsvoll mit den neuen größeren zeitlichen und räumlichen Gestaltungsspielräumen ihrer beruflichen Tätigkeit umgehen und selbst dafür Sorge tragen, dass sie ihre Arbeitsaufgaben termingerecht und gut bearbeiten sowie auch den Kontakt zu den Kollegen aufrechterhalten.

Umfangreicheres Selbstmanagement: Mit der höheren Eigenverantwortung verbunden ist auch die Notwendigkeit eines guten Selbstmanagements der Beschäftigten. Sie müssen ihre Arbeitsaufgaben selbst inhaltlich, zeitlich und örtlich strukturieren und individuell abstimmen mit den verschiedenen beruflichen und privaten Anforderungen. Die zeitliche und örtliche Flexibilität, die eine höhere Vereinbarkeit der verschiedenen Lebenswelten ermöglicht, erfordert gleichzeitig ausgeprägte Organisationsfähigkeiten und ein umfassendes Selbstmanagement, um die verschiedenen beruflichen und privaten Aufgaben und Anforderungen zeitlich und örtlich bedarfsgerecht aufeinander abzustimmen.

Digitale Medienkompetenz: Die Verbreitung und Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien ist häufig die zentrale Voraussetzung für eine umfangreichere zeitliche und örtliche Flexibilisierung der Arbeitswelt und die Verbindung der verschiedenen Lebenswelten. Um die Potenziale der digitalen Medien und Technologien ausschöpfen zu können, bedarf es einer großen Aufgeschlossenheit der Mitarbeitenden gegenüber den neuen digitalen Technologien sowie umfangreiche Kompetenzen zur Nutzung der digitalen Technologien. Während die Kommunikation über das Smartphone und Emails (Laptop) mittlerweile selbstverständlich ist, bedarf es auch der Kompetenzentwicklung im Hinblick auf die Kommunikation über Videokonferenzen, Chaträume, digitale Präsentationen und digitale Veranstaltungen sowie der Nutzung digitaler Cloudtechnologien zum digitalen Informations- und Datenaustausch.

Flexibilität: Die verschiedenen Lebenswelten können nur dann anforderungsgerecht vereinbart werden, wenn alle Beteiligten bereit sind, flexibel auf die jeweiligen beruflichen und privaten Anforderungen und Gegebenheiten zu reagieren und aufeinander abzustimmen. Dazu gehört die Bereitschaft, unvorhergesehene berufliche Aufgaben termingerecht oder auch kurzfristig außerhalb der normalen Arbeitszeiten zu bearbeiten, ebenso wie die Möglichkeit, flexibel auf spontane private Ereignisse (z.B. Kinderkrankheiten, kurzfristige private Termine) reagieren zu dürfen und sich dafür Zeit nehmen zu können. Sowohl die Arbeitgeber als auch die Mitarbeitenden müssen hier eine hohe Flexibilität gewährleisten aber auch selbst lernen, flexibel zu (re-)agieren und diese hohe Flexibilität auch zu akzeptieren.

Grenzen setzen: Die Verschmelzung des Arbeitslebens mit dem Privatleben wird nicht immer konfliktfrei erfolgen können. So können sich berufliche und private Termine zeitlich überschneiden, in Stoßzeiten sehr viele berufliche Anforderungen das Privatleben erschweren oder bestimmte berufliche und private Anforderungen trotz allem schwer vereinbar sein. Hier ist es wichtig, dass die Beteiligten, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer, auch die Möglichkeit haben, bestimmte Grenzen zu setzen und diese zeitlichen, örtlichen oder auch aufgabenbezogenen Grenzen auch von allen Seiten akzeptiert werden. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um die Integration der verschiedenen Lebenswelten auch tatsächlich umsetzen zu können und sicherzustellen, dass nicht ein Lebensbereich auf Dauer doch vernachlässigt wird. Gerade die Arbeitgeber sind hier in der Pflicht, Grenzen der beruflichen Erreichbarkeit für ihre Beschäftigten festzulegen, um ein angemessenes Maß an Privatleben und Freizeit sicherzustellen.

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