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This is the way – Mandalorianische Rüstung

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von Jacqueline Mayerhofer


Mandalorianer. Gerade jetzt dank der neuen Star Wars-Serie The Mandalorian (2019, produziert von Jon Favreau) aktueller denn je. Für etliche der Fans waren Mandalorianer jedoch, speziell aufgrund ihres Vorreiters Boba Fett, wesentlich früher bereits etwas ganz Besonderes und dementsprechend äußert beliebt. Wer verfällt auch nicht ihrer gelassenen Coolness, wenn sie in Rüstung und Helm erscheinen? Eine Ruhe und Überlegenheit ausstrahlen, die ihren Gegnern am Schlachtfeld so richtig imponiert? Denn eines ist sicher: Ke nu jurkadir sha Mando'ade! (Mando’a / Mandalorianisch für: »Leg dich nicht mit Mandalorianern an!«)


© Peter Gludovatz

Auch ich schreibe beispielsweise als Autorin nicht nur über starke Charaktere in auffälligen Rüstungen, sondern verkörpere ebenso in meiner Freizeit gerne solche Figuren in Form meiner eigenen Beskar’gam (Mando’a für »Eiserne Haut«). Mandalorianer haben mich schon immer fasziniert. In schweren Zeiten hat mich ihr Credo motiviert, nicht aufzugeben. Denn wenn sie eines nicht tun, dann zu resignieren, wenn sie auf dem Boden liegen. Nein, Mandalorianer stehen wieder auf und versuchen es so lange, bis es eben klappt.

Noch eingenommener von diesem Kodex wurde ich, als ich die Buchreihe Star Wars: Republic / Imperial Commando von Karen Traviss gelesen habe. In diesen fünf Teilen wird nicht nur wunderbar die Kultur der Mandalorianer erklärt, sondern auch gezeigt, wie wichtig einem Clan ebenso Freundschaft und Zusammenhalt ist. Und natürlich, dass Blut nicht immer dicker als Wasser ist, sondern auch Wasser zu brüder-/schwesterlichem Blut werden kann.

Als ich dann auch noch erzählt bekam, dass es einen offiziellen Star Wars-Fanclub mit Gleichgesinnten gibt, die sich auf den Bau solcher Rüstungen spezialisiert haben, gab es für mich nur noch eine Option: Ich wollte unbedingt Mitglied der Mandalorianischen Beskarschmiede (www.beskarschmiede.de) werden. Gesagt, getan – ich meldete mich 2015 an und tauschte mich mit den Mitgliedern der Gemeinschaft aus. Meine Rüstung entstand. Immer wieder erhielt ich neue Tipps und Vorschläge, was ich an meiner Beskar’gam verbessern könnte. So habe ich es schließlich geschafft, mein eigenes Cosplay aus Aluminium innerhalb von 1 ½ Jahren (mit Pausen) zu bauen. Die Arbeit mit Aluminium und dem Rest der Rüstung war für mich als Neuling schwierig, zumal mir oftmals physisch die Kraft dazu fehlte, beispielsweise zwei dickere Stücke zusammenzunieten. Die Platten mussten nicht nur ausgeschnitten, sondern auch gebogen, gekantet und manchmal sogar mit dem Hammer getrieben werden – wie für Brust- und Rückenplatte zum Beispiel. Nicht selten flossen Blut und Schweiß, oder es gab Schmerzen jeglicher Art für mich – waren es verletzte Muskeln, Schnitte, eine spitze Feile, die plötzlich ziemlich tief den Daumennagel durchstoßen hatte und dementsprechend im Finger steckte. Letzten Endes jedoch habe ich es geschafft, mein Cosplay tragbar (oder »troopbar«, wie man so schön sagt) zu machen. Zufrieden ist man natürlich nie, und ich habe genug Teile, die ich mittlerweile austauschen oder erneuern möchte – aber wann ist man auch schon mit einem Kostüm je fertig?


© Peter Gludovatz

Meine Intention hinter der ganzen Sache war jedoch nicht nur die, dass ich eine mandalorianische Rüstung aus festem Aluminium mein Eigen nennen darf oder gar lediglich Mitglied einer offiziellen Interessensgemeinschaft bin, sondern die ganze Kultur und Einstellung der Mandalorianer, die gerade jetzt mit The Mandalorian endlich wieder das ist, was sie immer schon war. Mit meinem Kostüm stelle ich einen von mir eigens erschaffenen Charakter namens Sheyla Beroya (inklusive Hintergrundgeschichte) dar. Eine kleine Randnotiz dazu: »Beroya« ist ebenso ein Wort auf Mando’a und bedeutet »Kopfgeldjäger«. Und ganz ehrlich, so eine Beskar‘gam ist nicht nur verdammt cool, sondern gerade bei eigenen Kreationen fühlt sie sich einfach nach mehr an als nur einem Cosplay. Sie fühlt sich real an – als würde man einfach in seine Rüstung schlüpfen, wenn es gerade einen passenden Anlass dazu gibt.

Meinen ersten gerüsteten Auftritt hatte ich tatsächlich 2017 bei einer Hochzeit von Freunden. Danach folgten ein Kino-Event zu Star Wars Episode VIII, noch eine Hochzeit, Fotoshootings und ein weiteres Kino-Event zu Star Wars Episode IX, bei dem wir wie immer zusammen in unseren Kostümen verschiedene Star Wars-Charaktere verkörpern und für Fans für Fotos zur Verfügung stehen. Bis jetzt habe ich es leider noch auf keine Convention geschafft, doch das sollte nichts sein, was sich nicht nachholen ließe.

In diesem Sinne: Oya! This is the way.

Corona Magazine #353: April 2020

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