Читать книгу Briefe an Ludwig Tieck 3 - Various - Страница 6

Molbech, Christian
V

Оглавление

Lund, 27. Jun. 1835.

Erlauben Sie, verehrtester Hr. Hofrath! daß ich diesmahl, wie so oft einen Landsmann, einen schwedischen Freund und Amtsgenossen, den Herrn Dr. theol. und Professor Reutterdahl, Bibliothekar der Universitäts-Bibliothek zu Lund in Schonen, Ihrer Güte zu empfehlen wage. Dieser, nicht bloß in seinem Fache gelehrter, sondern überhaupt wissenschaftlich gebildeter und geistvoller Mann, wird nächstens eine hauptsächlich bibliothekarische Reise nach Deutschland antreten, und auf dieser, wie natürlich, auch Dresden berühren. Leider kann ich Ihn hier nicht mehr meinem verewigten – Gott! wie früh und wie traurig uns entrissnen Ebert empfehlen. Obgleich ich nun – und zuerst aus eigener, unvergeßlicher Erfahrung, es wissen kann, wie freundlich Sie jeden Nordländer, ja einen jeden Geistes- oder Kunst-Verwandten, der so glücklich ist sich Ihnen nähern zu können, empfangen, und mit herzlichem Wohlwollen entgegenkommen: kann ich doch nicht die Gelegenheit vorbeigehen lassen, Ihnen, verehrter und unvergeßlicher Freund! meinen hochachtungsvollen und herzlichsten Gruß zu senden. Ich schreibe diese Zeilen in großer Eile, eben auf einer kleinen Reise in Schonen begriffen, um meine, diesen Frühling sehr geschwächte Gesundheit ein wenig aufzuhelfen. Verzeihen Sie daher auch die Spuren dieser Eile, in der Ihnen gewiß nicht fremden Situation, wenn der Reisewagen vor der Thür hält, und man, unter der Ungeduld, die Andre mit uns theilen, noch schreiben will. – Möchte ich durch Hrn. Dr. Reutterdahl im Herbst die frohe Bothschaft empfangen, daß er Sie vollkommen gesund und ebenso leibeskräftig, wie geisteskräftig, angetroffen habe! – Mit treuer Ergebenheit, Freundschaft und Hochachtung

der Ihrige

C. Molbech.

Erneuern Sie, wo möglich, mein Andenken bei Ihrer werthen und theuren Familie!

Briefe an Ludwig Tieck 3

Подняться наверх