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Drei sonnige Tage

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Ich lade sie mit einer knappen Geste ein; sie lässt sich in den Nachbarsitz fallen und schnallt sich an. Ich kontrolliere das mit einem schnellen Blick und sehe, dass sie den Gurt zwischen ihre wohlgeformten, nicht all zu großen Brüste gelegt hat und dass sie keinen Büstenhalter trägt. Wir Männer brauchen für solche Beobachtungen nur Millisekunden.

Nur kann ich mir in ihren Händen kein Sektglas vorstellen, ein Bierkrug würde eher passen. Ich erkläre ihr die Sache mit dem Jauchesprenger und warum ich angehalten habe, und sie lacht schallend: „Ach, ihr Städter, ihr seid auch nichts Gutes mehr gewöhnt!“ Sie will nur zwei Dörfer weiter, dort muss sie zur Sparkasse. „Sonst gibt es weit und breit keine Banken mehr.“

Jetzt hält sie mir einen Vortrag, wie mühsam es heutzutage auf dem Lande ist, und wenn man irgendetwas braucht, sind die Wege weit. Auf einem Dorf gibt es nur noch Arbeit, wenn es überhaupt welche gibt.

„Ich fürchte mich davor, dass es mir geht wie meiner Mutter. Das Leben rauscht an mir vorbei und plötzlich bin ich alt und schrumplig. Und auf meinem Grabstein steht dann, dass ich ein tüchtiges, pflichterfülltes Mädchen war.”

Sie klingt immer mutloser aber auch ein wenig rebellisch. Noch bevor wir die Sparkasse erreichen, packt mich vollends der Übermut, angestiftet durch eine Prise Mitleid, und ich lade sie ein, mit mir einen Tag an die Ostsee zu fahren: „Nur zum Faulenzen, zum guten Essen, Sonnenbaden, vielleicht auch Tanzen und womit man sich den Tag so vertreibt, wäre das nicht mal ´ne schöne Abwechslung, um aus dem alltäglichen Trott herauszukommen?”. Sie lehnt sofort ab: „Das kann ich meinen Leuten nicht antun und wie sehe ich aus, wie ein Bauerntrampel und außerdem habe ich überhaupt nichts mit.”

Die Argumente stimmen objektiv, aber die Absage ist halbherzig, denn all diese Probleme ließen sich leicht aus der Welt schaffen. Ich schlage ihr vor: „Gehen Sie jetzt erstmal zur Bank, dann rufen Sie Ihre Leute an und hören sich an, was die zu sagen haben. In der nächsten Stadt können wir ein paar schicke Sachen einkaufen und die üblichen Übernachtungs-Utensilien und eine geräumige Tasche; ich kann Ihnen finanziell behilflich sein.”

Man kann fast zuhören, wie es in ihr arbeitet.

Ich hake nach: „Am Sonntag Nachmittag sind wir ja wieder zurück, es besteht also kein Grund zur Panik.” Sie wird schweigsam und beißt sich auf die Lippe.

Als sie dann wieder aus der Bank herauskommt, stellt sie sich vor mir auf, sieht mich trotzig und mutig an und sagt wild entschlossen: „Ich fahre mit, wir machen es so, wie du es vorgeschlagen hast!“ Als ich sie so vor mir stehen sehe, in ihrer bäuerlichen Aufmachung, mit ihrer burschikosen Deftigkeit, kommen in mir von ganz weit drinnen Zweifel, ob mein spontaner Vorschlag wirklich so gut war. Ich hatte einmal einen Kursus über „Die Folgen einer Handlung” mitgemacht. Seit dem bin ich eigentlich zögerlicher geworden. An der nächsten Telefonzelle ruft sie zu Hause an und löst offensichtlich bei ihren Leuten blankes Entsetzen aus. Als sie zurück zum Wagen kommt, kann ich ihr ansehen, wie sie ihren Entschluss schon fast bereut.

Dann gewinnt bei ihr der Trotz die Oberhand und sie sagt ein wenig zu laut: „Es bleibt dabei!“ Genaugenommen sind wir beide gerade in einer sehr ähnlichen Lage: Wir sind für einen Moment aus unserem Tretrad, aus unserer täglichen Einförmigkeit ausgestiegen. Wir könnten uns jetzt für zwei Tage aus allen Bindungen lösen und würden wenigstens für eine kurze Zeit nur für uns da sein. Wir könnten doch wenigstens mal Freiheit schnuppern. Es könnte wie eine Befreiung aus einem Käfig sein, an dessen Errichtung wir nicht ganz unschuldig sind. Sie setzt sich mit Schwung wieder neben mich, verschränkt ihre Arme hinter dem Kopf und gibt das Kommando: „Nun fahr schon!“

Inzwischen ist es warmer Vormittag, und der Fahrtwind ist jetzt sehr angenehm. Nicht allzu schnell rollen wir fast ungehindert zwischen Alleebäumen dahin, wie in einem hellen Tunnel. Wir machen erst in der Stadt kurz vor der Küste wieder halt, um ein paar nötigste Dinge zu besorgen und für sie sommerliche Kleidung auszusuchen. Als wir alles beisammen haben, ist es Nachmittag.

Sie sieht immer noch burschikos aus, aber sie hat einen Hauch von mädchenhafter Anmut. Man kann ihr ansehen, dass sie viel an der frischen Luft ist, denn Gesicht und Arme sind braungebrannt, Beine und Dekolleté dagegen von zarter Blässe. Ihre Arbeitsschuhe hat sie gegen ein Paar leichte Sandalen gewechselt, die ihre kräftigen Füße kaum fassen. Wir können machen was wir wollen: Sie verwandelt sich auch in ihrer neuen Verkleidung nicht vom Aschenputtel in die zierliche Prinzessin. Ihr hätte der bekannte Prüf-Pantoffel nicht gepasst. Aber sie hat etwas in ihrer Art, das mich in ihren Bann zieht: In ihr steckt eine natürliche, ungezierte, herzhafte, leichtsinnige, Vertrautheit schaffende Fröhlichkeit. Ich lasse mich von ihr anstecken.

An unserem Ziel angekommen, stellen wir das Auto oberhalb des Strandes ab, ziehen unsere Schuhe aus und tollen hinunter ans Wasser. Waten durch die heranrollenden Wellen und juchzen aus vollen Hälsen gegen den Wind. Nichts erwachsenes ist mehr an uns, wir rennen und planschen wie unbekümmerte Kinder. Völlig außer Atem, halten wir an, fassen uns an den Händen und sehen hinaus in die Weite, bis hin zum fernen, dunstigen Horizont. Und wir fühlen eine Prise Glück. Eine ganze Weile stehen wir schweigend da und rücken immer näher aneinander.

Aber es hilft alles nichts, die Sonne steht schon tief und wir haben noch keine Unterkunft. Wir laufen also zurück zum Auto und begeben uns auf Quartiersuche.

Erst beim dritten Versuch finden wir in einem kleinen Hotel zwei Einzelzimmer. Hier können wir auch zu Abend essen. Direkt über dem Strand. Auf einer über die Dünen vorgebauten Terrasse, wollen wir bei einem ausgiebigen Mahl den ersten Abend beenden. Wir lassen uns Plätze reservieren, ganz vorne, hinter den gläsernen Windabweisern.

Nachdem das geklärt ist, machen wir noch einen kleinen Erkundungs-Gang durch´s Städtchen. Wir erzählen uns voneinander, um uns ein wenig kennenzulernen. Ich erfahre von ihr, dass sie bisher nur eine einzige weite Reise gemacht hat: sie war mal in den Dolomiten. Natürlich nach der „Wende“. Dann fällt ihr ein: „Als ich noch nicht zur Schule ging, war ich mit meinen Eltern mal in Ungarn im Balaton; aber daran kann ich mich kaum noch erinnern. Es war nie einfach, einen Ferienplatz zu bekommen.”

Nach der Wende hatten sie ihren Hof von der LPG zurückerhalten, auch die dazugehörigen Äcker, und ab da gab es nur noch Arbeit. Das ganze, mühsam gesparte Geld ging für Hausreparaturen und Geräteanschaffungen drauf.

„Was ich jetzt gerade hier mache, ist für meine Eltern unvorstellbar, sie rechnen vermutlich damit, dass sie ihre Tochter nicht mehr lebend wiedersehen.” Sie lacht laut auf.

Was für ein herrliches Weib!

Ich finde es schade, wie sie ihr Leben auf dem Hof ihrer Eltern verbringen muss. Es scheint mir perspektivlos und fürchterlich eintönig, aber wenn ich mein Leben bedenke, sieht´s da auch nicht besonders abwechslungsreich aus. Also sollte ich wohl etwas behutsamer urteilen!

Die Luft wird kühler, der Tag schickt sich wieder an, der Nacht zu weichen.

Wir machen uns auf den Rückweg und halten nur noch einmal, als wir an den Auslagen einer Bildergalerie vorbeikommen. Ein Maler hat den selben Sonnenuntergang in vier verschiedenen Größen gemalt und im Geschäft hängt an einer Wand noch ein fünfter, riesiger, wandfüllender Ölschinken mit diesem Sonnenuntergang: Wellen mit Schaumkronen, zerrissene Wolkenfetzen und eine halbe, glutrote Sonne, die dabei ist, im Meer zu versinken. Rot, Schwarz, etwas Ocker und Violett. Wieviele mögen davon noch im Lager sein? Wir sind auf den heutigen Sonnenuntergang zum Abendessen gespannt. Die Bilder haben uns vorgewarnt.

Ich kaufe noch ein paar Postkarten und Briefmarken, um einige neidisch machende Grüße an die Daheimgebliebenen zu schicken. Am liebsten hätte ich ja eine Postkarte, mit mir, dem Cabriofahrer, vor untergehender, glutroter Sonne am Meer.

Wir kommen gerade zurecht, um uns noch auf dem Zimmer frisch zu machen und treffen dann pünktlich zum roten Himmelsschauspiel auf der Terrasse ein. Wir sitzen windgeschützt, werden von einem Strahler erwärmt und genießen den gemeinsamen Abend. Wir bestellen uns die wirklich fangfrischen Meeresfrüchte, trinken einen trockenen Riesling und erleben den Sonnenuntergang so ähnlich, wie vom Maler dargestellt. Die Natur kann wunderbar kitschig sein!

Der Nachtisch, der Mokka und der Absacker verlängern den Abend und bringen uns beide in eine gelöste Stimmung; wirklich gelöst, frei von allen Fesseln, die sich so im Leben unvermeidlich um uns gelegt hatten. Manchmal mischen sich Gedanken ein, die mich erinnern, dass ich ein wenig der Vater dieser jungen Frau sein könnte. Ich bin gelegentlich mein eigener Spielverderber.

Nachdem wir gezahlt haben, schlage ich ihr vor, noch einmal ans Wasser zu gehen. Wind und Meer haben sich beruhigt, eine leichte Dünung läuft den flachen Sandstrand herauf und verschwindet wieder in der Dunkelheit. Wir haben uns an den Händen gefasst. Ich ermuntere sie: „Kann ich dich überreden? Wollen wir das Wasser ausprobieren und nächtlich baden gehen? Traust du dich?” Jetzt wird es offenbar, wir haben vorhin vergessen, ihr einen Badeanzug zu kaufen und auch meine Badesachen liegen oben im Koffer.

Meine Füße stehen schon im Wasser. Es fühlt sich kühl an. Aber ich werde mutig und verwegen und rufe: „Egal!“ und ziehe mich aus. Sie weiß nicht, was sie davon halten soll; als ich aber nackt vor ihr stehe und bereit bin, ins Wasser zu gehen, murmelt sie etwas verschämt: „Warte!“ und lässt in großer Eile ihre Hüllen fallen. Es ist dunkel und so hofft sie wohl, unerkannt zu bleiben. Sieh mal an, diese Dorfschönen sind etwas keuscher als wir Stadtmenschen, das habe ich nicht erwartet.

Meine Augen haben sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und im schwachen Mondlicht kann ich mehr ahnen als sehen, dass sie einen schönen, ebenmäßigen, kräftigen Körper hat. Wir fassen uns an den Händen und rennen wild entschlossen ins Wasser. Für einen Augenblick verschlägt uns die Kälte den Atem. Ich halte an, ziehe sie zu mir, umarme sie, drücke sie fest an mich und frage scheinheilig: „Ist es so etwas wärmer?“ Leider löst sie sich wieder aus meiner Umklammerung und schwimmt fast geräuschlos hinaus in die Dunkelheit. Ich rufe sie, bettele: „Komm doch zurück! Ehe ein Unglück geschieht, wie soll ich dich denn in der Dunkelheit retten. Und denk daran, jetzt beißen die Fische besonders wild, ganz besonders die großen!“ Ich höre nichts mehr von ihr und bin in großer Sorge. Plötzlich umklammert sie mich von hinten und ich bin einem Herzstillstand sehr nahe. Welche Verführung, welcher Reiz geht von dieser jungen, herben Frau aus. Und wie vertraut wir uns schon sind.

Als wir aus dem Wasser kommen, prickelt das Blut unter der Haut wie Schaumwein und erwärmt uns schnell wieder. Da wir auch keine Handtücher mithaben, müssen wir uns einen Augenblick lufttrocknen lassen.

Fast gleichzeitig umfassen wir uns und schmiegen uns eng aneinander. Ein wunderschönes Gefühl, mit dem zusätzlichen Kribble des Heimlichen, der Gefahr des Entdecktwerdens.

Vorhin noch, an diesem Morgen, hat sich keiner erträumen können, was uns hier am Abend widerfährt. Wir küssen uns zum ersten Mal und sind fast von Sinnen.

Wir nehmen unsere Sachen und rennen zu einem der Strandkörbe. Jemand hat vergessen, sein Gatter zu montieren. Wir lassen uns hineinfallen. Keiner will den anderen wieder loslassen, wir könnten uns in dieser Dunkelheit ja verlieren. Wir verlieren uns dann restlos ineinander, verlieren jede Scham, jede Zurückhaltung, jeden Vorbehalt, jede Kontrolle und am Ende den Verstand.

Warum sind gerade diese Augenblicke die schönsten in einem Menschenleben? Nämlich dann, wenn wir uns völlig vergessen, nur noch fühlen und gefühlt werden, gerade dann erleben wir totale Erfüllung.

Sie sitzt auf mir und ist behutsam wie eine Erfahrene; die Wilde hat sich in eine Sanfte verwandelt. Die Knospen ihrer Brüste streicheln mich und zwei Hände reichen nicht, um all die schmeichelnden Wunder zu umfassen.

Als wir spät zum Hotel zurückkommen, versuchen wir auszusehen wie zwei Unschuldslämmer, blinzeln ins helle Licht und sind wieder fast korrekt gekleidet. Wo wir stehen, wird es etwas sandig unter uns, aber das kennt man hier oben am Meer. Wir verabschieden uns vor ihrer Zimmertür, wünschen uns eine gute Nacht und haben uns fest vorgenommen, auszuschlafen!

Es dauert keine Viertelstunde, und es ist schon weit nach Mitternacht, als es an meiner Tür klopft. Was ist denn passiert? Langsam öffnet sich die Zimmertür und eine piepsige Stimme bettelt: „Lass mich heute Nacht nicht allein.” Und sie kriecht, ohne lange zu fackeln, unter meine Decke. Ich merke erst jetzt, dass sie sich ihr neues Nachthemd ausgezogen hat. Und so verbringen wir unvermeidlich eine relativ schlaflose, aufregende Nacht. Einerseits sind wir beide keine Anfänger in Liebesdingen, andererseits ist es beglückend, was es am anderen nach langer Enthaltsamkeit wieder alles zu entdecken gibt. Claudia liebt geräuschvoll und so ist es für mich ein Leichtes, herauszufinden, wo es ihr besonders gut tut. Ich koste Sonne und Salz auf ihrer Haut und atme ihren Duft. Wir sind wie im Rausch.

Die Bibel sagt: Und sie erkannten sich! Ja, das trifft es! Wir erkennen uns vollständig und mit allen Sinnen. Als wir nach kurzem Schlaf endlich erwachen, ist es schon warmer Morgen. Wir verabreden uns zum Frühstück und sie huscht vorsichtig in ihr Zimmer, um sich ausgehfein zu machen.

Kuscheln ist doch die schönste Unterhaltung der Welt. Es gibt nur weniges, das alle Sinne so zu beschäftigen weiß. Und wir kosten es weidlich aus. Zwar kaufen wir ihr noch einen schönen, dunkelblauen Badeanzug, aber ins Wasser kommen wir damit nicht mehr. Die Postkarten bleiben unbeschrieben, das schöne Cabrio versandet etwas, dafür sind der Tag und die folgende Nacht reinstes Vergnügen.

Darüber vergessen wir allerdings das Essengehen nicht, denn auch die fangfrischen Fische gehören zu einem vollkommenen Vergnügen am Meer, vor allem, wenn sie ein kochender Könner beim Wickel hat. Sie sind ein Hochgenuss.

Dieses Wochenende würde für uns beide unvergesslich bleiben, darin waren wir uns jetzt schon einig. Was wäre geworden, wenn der Jauchewagen in diesem Dorf nicht vor mir hergefahren wäre oder ich hätte ihn überholen können? Was wäre wenn?

So wie es kommt, ist es schon meistens richtig. Aber auch die schönste Zeit findet einmal ihr Ende, leider! Am Sonntag Nachmittag bringe ich sie nach Hause. Sie verwandelt sich wieder in eine Landfrau. Die neuen Sachen stopft sie in eine Tüte und will die ersteinmal auf dem Hof verstecken.

Sie hofft, dass ihr das gelingen wird, bevor der Hund sein Freudengeheul anstimmt und sie verrät. Ihre Eltern sollen sie unverändert wiedererkennen können. Alles würde sein, als wäre nichts geschehen. Der Alltag nimmt uns so schnell wieder in die Pflicht, dass wir uns kaum wehren können. Was bleibt, ist das Paradies der Erinnerungen, unzerstörbar.

Wir versprechen uns, einander zu schreiben.

Der Alltag hat auch mich wieder. Der sommerliche Ausflug ist schon bald Vergangenheit. Ich habe mein rotes Cabrio noch vier Monate gefahren. Als die regnerische Zeit begann, habe ich es mit etwas Verlust verkauft. Bereut habe ich nichts.

Man muss nicht frei sein, es genügt, sich frei zu fühlen. Und ich konnte, wenn ich nur wollte!

Aber etwas bleibt in der Luft hängen, ist unentschieden. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Wochenende nur ein schönes Sommervergnügen war, wie es sie gelegentlich gibt oder ob ich eine Fortsetzung riskieren sollte und ob die überhaupt wünschenswert und letztendlich zukunftsträchtig ist. Ich will ersteinmal ein wenig zuwarten, klären lassen, die Sache aus etwas Distanz betrachten.

Verstand und Bauch sind in heftiger Diskussion miteinander. Bisher ist es unentschieden.

Meine Noch-Ehefrau spielt mit dem Gedanken, sich gegebenenfalls doch scheiden zu lassen. Sie hat mir klar gemacht, dass sie eindeutige Verhältnisse liebt. Sie sei Mathematikerin und da ist immer eins und eins gleich zwei und auf keinen Fall um die zwei! Ungenauigkeiten sind ihr zuwider! Auch gut! Ein Arzt kann sich niemals sicher sein, da kann eins und eins auch schon mal fünf sein, und es gibt dafür nichteinmal eine einleuchtende Erklärung.

Ich bin also zur Zeit mit Ordnung machen ganz schön beschäftigt. Gezwungenermaßen! Leider habe ich bei all dem Stress irgendwann den Zettel mit Claudias Anschrift und Rufnummer verbummelt. Vermutlich habe ich ihn mit viel Logik an einen passenden Ort gelegt, um ihn jederzeit wiederzufinden.

Aber nun ist der ersteinmal weg!

Begehren hat´s eilig - Liebe wächst langsam

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