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In der Gemeinschaft der Kirche

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Jesus vergleicht christliches In-der-Welt-Sein mit dem Salz und dem Sauerteig. Mithin ist christliches Leben als Minderheit in der Zerstreuung der Normalfall und im Sinne Gottes. Je weiter sich jemand hinauswagt ins Offene und Weite, desto tiefer wird sich umgekehrt die Rückbindung zu bewähren haben. Sendung ohne Sammlung wird kurzatmig und kurzlebig. Doch das Sich-Sammeln in der Gemeinschaft der Kirche wird immer mehr Glaubenden zur Not und darum Thema in der geistlichen Begleitung. Hier wird es wichtig, den Fokus auf diese an der Kirche leidende Person zu richten, damit sie sich klären, neu gründen und aufrichten kann. Und dies einerseits widerständig gegen sündige Kirchenstrukturen, andererseits kritisch sich selbst prüfend: »Bin ich fixiert auf mein Idealbild von Kirche und auf eine Totalidentifikation? Kann ich aufrecht und ohne zu beschönigen diese reale Kirche ansehen? Kann ich sie (noch) lieben? In einer geerdeten, nüchternen Liebe, womöglich in Feindesliebe? Schaue ich, wenn ich auf die Kirche schaue, nicht immer auch in den Spiegel?« Dietrich Bonhoeffer ist im Blick auf die Gemeinschaft vor Ort überzeugt: »Wer seinen Traum von einer christlichen Gemeinschaft mehr liebt als die christliche Gemeinschaft selbst, der wird zum Zerstörer jeder christlichen Gemeinschaft, und ob er es persönlich noch so ehrlich, noch so ernsthaft und hingebend meinte. Wer sich das Bild einer Gemeinschaft erträumt, der fordert von Gott, von dem andern und von sich selbst die Erfüllung. Er tritt als Fordernder in die Gemeinschaft der Christen, richtet sein eigenes Gesetz auf … (Doch) ein gemeinsames Leben wird nur dort gesund bleiben, … wo es an Not, Kampf und Verheißung der ganzen Kirche handelnd und leidend teilnimmt.«12

Inspiration 3/2021

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