Читать книгу Hanna - Veronique Seitz - Страница 5
ОглавлениеIm Schwimmbad
Meine Eltern fuhren los, nach Saalfeld und ließen mich und Max allein. Ich ging mit Max nach oben und packte die Sachen in eine Umhängetasche, die ich brauchte. Max steckte ich in einer Rucksack artigen Tragetasche für Babys, die ich mir vor den Bauch hing. Ich hing mir auch die Tragetasche um die Schulter und machte mich auf den Weg. Max schlief ein und genoss das sanfte schaukeln meiner Schritte. Vom Acker wehte eine Wolke von frischem Dünger zu uns rüber. Ich ging an der alten Ruine vorbei und bog nach links, in Richtung Wald ab. Dort war es angenehm kühl und die Bäume knarrten leise im Wind. Da ich schon in diese Richtung ging, entschloss ich zum Griffelbruch zu gehen. Da der Weg nicht weit war, war ich schnell dort und setzte mich auf eine Holzbank. Max wachte auf und gähnte. In der Nähe stand ein Blaubeerstrauch, dessen Früchte reif schienen. Ich legte Max auf den Tisch, der vor mir stand und ging zu diesem Strauch. Ich pflückte einige Beeren und legte sie in meine Hand. Da nicht unbedingt viele Beeren gut erreichbar waren, schob ich einen Ast zur Seite. Unter diesem Ast lag etwas großes glänzendes, das anscheint rot und oval war. Da ich nicht wusste was es war, ging ich zum Tisch und legte die Beeren ab um diesen Gegenstand vor holen zu können. Ich schob wieder den Ast zur Seite und zog den unerwartet großen Gegenstand aus diesem Strauch. In der Hocke betrachtete ich dieses Ovale Teil. Zuerst dachte ich es sei eine Vase, aufgrund der glatten und roten Oberfläche. Doch es hatte weder eine Öffnung, noch hatte es einen flachen Boden. Aber für einen Stein war es zu glatt, zu farbig und zu leicht. Ich stand auf und ging zurück zum Tisch und legte es darauf. Es war fast so lang wie Max und hatte einen Durchmesser eines normalen Esstellers. Vielleicht war es ein übergroßer Rubin. Ich beugte mich direkt über diesen Gegenstand und stellte fest, dass es nicht nur rot war, sondern auch goldene Äderchen hatte. Ich überlegte was es sein könnte und aß dabei die gepflückten Blaubeeren. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich war, entschied ich mich dafür, dass es ein Stein sein musste. Da ich schon eine Stunde lang weg war und ich nicht wusste wann meine Eltern wieder da waren, verstaute ich den Stein in die Umhängetasche, legte mir den Babyhalterucksack um und machte mich, mit der Umhänge Tasche in der Hand, auf den Weg zu den Bungalows.
Als ich an kam waren meine Eltern immer noch nicht da. Ich ging nach oben zu meinem Bungalow, schloss es auf und legte Max auf den Tisch im Wohnzimmer und die Tasche auf die Schlafcouch. Max hatte den gesamten Weg über geschlafen und wurde soeben wach. Zuerst befreite ich Max aus der Tragetasche und legte ihn vorsichtig auf die Couch. Dann holte ich den Stein aus der Umhängetasche und legte ihn in den Schlafzimmerschrank. Da ich wissen wollte wann meine Eltern wieder da waren, legte ich Max in den Babytragekorb und ging mit ihm zusammen zum Bungalow meiner Eltern und setzte mich dort auf die Terrasse. Nach einigen Minuten rollte unser Chevy van auf das Grundstück und meine Eltern stiegen aus und begannen die Lebensmittel nach oben zu tragen. „Hallo, ihr zwei.“ Begrüßte uns meine Mutter Freudestrahlend, als sie bei uns angekommen war. „Hi.“ Erwiderte ich. Sie schloss die Tür auf und brachte die prall gefüllten Beutel in die Küche. Wenig später war auch mein Vater oben bei uns. „Hallo.“ Sagte mein Vater. „Hi.“ Begrüßte ich auch ihn. „Wie war der Spaziergang?“ fragte mich meine Mutter. „Schön. Ich bin zum Griffelbruch gelaufen und habe dort Blaubeeren gepflückt und gegessen.“ Antwortete ich ihr. In Gedanken stritt ich mit mir selbst, ob ich meinen Eltern von meinem Fund berichten sollte oder lieber nicht. Mein Vater kam raus und sah mich an. „Was ist los? Du guckst so nachdenklich.“ Fragte er. „Ich überlege grade nur.“ Antwortete ich ihm. „Das sehe ich. Was überlegst du?“ Wollte er wissen. Auch meine Mutter kam nun auf die Terrasse, die die Beutel fertig ausgeräumt hatte. Nun sahen mich meine Eltern erwartungsvoll an. Ich seufzte und sagte: „Ich überlege ob ich euch sagen sollte, was ich gefunden habe.“ „Ja. Sag ruhig.“ Ich kratzte mich am Kopf und entschied mich dafür es ihnen zu sagen. „Ich habe etwas gefunden, das so aussieht wie ein übergroßer Robin mit Goldäderchen.“ Erzählte ich. Meine Eltern sahen sich mit gerunzelter Stirn an. „Ich kann es euch zeigen.“ Bat ich an. „Ja, dann zeig uns mal was du gefunden hast.“ Sagte meine Mutter mit besorgtem Gesicht. Ich rannte rüber und holte den Stein aus dem Schrank, verdeckte ihn mit einer Strickjacke und ging wieder zu meinen Eltern. Als ich wieder da war saßen meine Eltern am Tisch. Ich legte den Stein auf den Tisch und enthüllte ihn. Meine Eltern betrachteten ihn misstrauisch und mein Vater strich mit der Hand über die Oberfläche. „Hm. Vielleicht hast du Recht. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen.“ Sagte er. „Wie wäre es, wenn wir morgen mal in Saalfeld nach einem Juwelier Ausschau halten. Abends können wir ja dann etwas essen gehen.“ Schlug meine Mutter vor. „Ja, gute Idee.“ Antwortete ich. Auch mein Vater war einverstanden. Da es schon recht spät geworden war, brachte ich den Stein wieder in den Schlafzimmerschrank und half anschließend den Tisch zu decken. Da der Tisch nicht reichte, holte mein Vater den Tisch von meinem Bungalow auch noch rüber. Als der Tisch fertig gedeckt war, kamen die Vermieter auch rüber und wir begannen zu grillen. Es war sehr gemütlich und wir bemerkten gar nicht wie schnell die Zeit vergangen war. Die Sterne standen schon hoch am Himmel, als die Vermieter entschlossen wieder in ihr Haus zu gehen. Max war schon längst eingeschlafen und wir räumten die Lebensmittel und das Geschirr weg. Da ich todmüde war nahm ich Max und verschwand in meinen Bungalow. Ich zog mich um, bezog das Couchbett und machte auch Max Bett fertig. Da mir die Betten im Schlafzimmer zu hart waren, legte ich Max in eins der betten. Ich machte die Vorhänge im Wohnzimmer zu und legte mich auf das Couchbett. Einige Minuten später schlief ich ein.
Ich wachte auf. Das Geschrei von Max in den Ohren. Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer zu ihm. Ich wechselte ihm die Windeln und legte ihn danach wieder ins Bett. Dann ging ich wieder ins Wohnzimmer und schaute auf die Uhr. Da es schon acht war machte ich Max und mich fertig und zog die Vorhänge im Wohnzimmer auf. Der Himmel war strahlend blau und kein Wölkchen war zu sehen. Mein Handy klingelte. „Hallo?“ fragte ich. „Hi, hier ist Kevin.“ Sagte er. „Hi. Na wie geht es?“ Erkundigte ich mich. „Gut. Und euch?“ Fragte Kevin. „ Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich sie gestern schon gefragt habe und sie ja gesagt hat.“ Sagte er mir. „Toll!“ Sagte ich begeistert, fröhlich und aufgeregt zugleich. Wir telefonierten noch eine ganze Weile und vergaßen fast die Zeit. Als Meine Mutter rüber kam und anklopfte, um mich zum Frühstück zu holen, legten wir schließlich auf. Ich holte Max und ging mit meiner Mutter zusammen rüber. Der Frühstückstisch war schon gedeckt, sodass wir, sobald ich saß, mit dem Frühstück beginnen konnten. „schön Gruß von Kevin. Er hatte mich gerade angerufen.“ Sagte ich in die gefräßige Stille hinein. „Ah, danke.“ Sagte mein Vater. „Wie wäre es wenn wir heute ins Schwimmbad gehen und abends nach einem Juwelier Ausschau halten und dann Essen gehen? Den Stein schätzen lassen können wir ja denn Morgen oder so.“ Fragte meine Mutter. Da alle einverstanden waren packten wir unsere Badeklamotten nach dem Frühstück ein und fuhren dann los. Die Fahrt nach Saalfeld war ausgelassen und lustig. Alle freuten sich schon auf das kühle Wasser im Schwimmbad. Wir fanden schnell ein Parkplatz und beeilten uns an die Kasse zu kommen, da gerade ein voll besetzter VW-Bus neben uns in die Parklücke gefahren war. Der Eintritt war überraschen billig und die Anlage wirklich schön gestaltet. Wir breiteten uns auf einer Bank aus und gingen einer nach dem anderen uns umziehen. Als wir alle wieder an der Bank waren sagte meine Mutter: „ Einer muss immer bei Max sein. Wie wäre es, wenn erst ich bei Max bin und wenn ich auch mal schwimmen möchte hole ich einen von euch ok?“ „Ok.“ Stimmten Papa und ich ihr zu.
Nachdem alles geklärt war, ging ich mit meinem Vater ins Wasser und schwamm mit ihm um die Wette. Nach einiger Zeit kam meine Mutter mit der Bitte, dass ich bitte auf Max aufpassen möge. Ich stieg aus dem Wasser, nahm Ihr Max ab und lief in Richtung Bank.
Die Bank war so heiß, dass ich mir erst mal am Hintern ganz schon wehtat. Ich sprang wieder auf und legte mir ein Handtuch unter. Kaum saß ich fing Max an zu schreien. Ich wechselte ihm schnell die Windel und warf diese weg. Als ich gerade zurück kam sah ich wie zwei Jungs in meinem Alter sich an meinen Sachen zu schaffen machten. Ich beeilte mich zurück zukommen und rief: „He ihr da, könntet ihr mal meine Sachen in Ruhe lassen?“ beide drehten die Köpfe zu mir und rannten dann fort. Zuerst schaute ich nach ob irgendetwas fehlte und setzte mich, nachdem ich feststellte, dass alles da war. Ungefähr eine Stunde saß ich dort und beobachtete Kinder beim Spielen bevor mein Vater auf mich zukam. „wenn du willst kannst du wieder ins Wasser. “Sagte er. „Ok. Ich nehme Max für ein paar Minuten mit ins Wasser.“ Sagte ich. „Ok.“ Erwiderte er. Ich nahm Max auf den Arm und ging ins Nichtschwimmerbecken. Viele Leute sahen mich verwirrt an und tuschelten mit ihren Begleitungen. Es schien Max Spaß zu machen, doch nach einigen Minuten war ihm das Wasser doch zu viel. Ich brachte ihn zu meinem Vater und ging dann zur Wasserrutsche. Ich stieg die stufen hoch und stellte mich hinter zwei Kindern an. Hinter mir kamen die zwei Jungs, die in meinen Sachen herumgeschnüffelt hatten, die Treppe hoch. „Oh, hallo.“ Sagte der eine an mich gewandt. Er hatte braune Haare und auch braune Augen. Seine Haut war blass und mit Sommersprossen übersät. Er war sehr schlank und im Gegensatz zu dem anderen hatte er kaum sichtbare Muskeln. Der andere Junge hatte schwarze Haare und grüne Augen, war braungebrannt und war sehr gut durch trainiert. „Was wolltet ihr an meiner Tasche?“
Fragte ich die beiden. „Wir haben dir da etwas rein getan. Falls etwas Merkwürdiges passiert.“ Sagte der braunhaarige. „Wieso etwas Merkwürdiges?“ Fragte ich verwirrt. „Das wirst du sehen. Ich bin übrigens Ted, das ist Florian und wer bist du?“ sagte der braunhaarige. Das Kind vor mir rutschte herunter. „Ich wüsste nicht was das euch angeht.“ Sagte ich und legte meine Hände auf die Stange vor mir. „Wir werden in Kürze viel mit einander zu tun haben.“ Sagte Ted. „Hä? Ihr verwirrt mich.“ Sagte ich. Ich sah nach unten um zu sehen ob das Kind schon unten war. Da ich freie Bahn hatte drehte ich mich noch mal zu den beiden um und sagte: „Ich bin Hanna.“ Danach nahm ich Schwung und rutschte nach unten. Nach wenigen Sekunden war ich unten und stand auf, um das Becken zu verlassen. Ich war gerade auf der Treppe, als auch Ted unten angelangte. Er bemühte sich zu mir zukommen um das Gespräch von grade weiter zuführen. Wenige Sekunden später kam auch Florian unten an. Ich wischte mir einen Tropfen von der Stirn und ging in Richtung Bank ohne Florian und Ted zu beachten, die ständig meinen Namen riefen. Meine langen Haare klebten an meinem Rücken und berührten schon den Saum meines Bikiniunterteils. An der Bank angelangt, setzte ich mich neben meine Mutter, die inzwischen meinen Vater abgelöst hatte. „was ist los? Keine Lust mehr?“ fragte mich meine Mutter. „Doch schon, aber ich möchte ne kurze Pause machen und mich sonnen.“ Antwortete ich. „Wer war das mit dem du da oben auf der Rutsche gesprochen hast?“ Fragte sie. „Ach das waren solche merkwürdigen Jungs namens Florian und Ted. Die hatten vorhin in meinen Sachen herum gestöbert.“ Sagte ich. „ Haben die irgendetwas gestohlen?“ fragte Mama entsetzt. „Nein, dieser Ted meinte die hätten etwas in meine Tasche getan. Falls etwas Merkwürdiges passiert.“ Erwiderte ich. „Hä? Hast du schon nach gesehen was sie rein getan haben?“ fragte sie. „Ne.“ Antwortete ich und öffnete meine Tasche. Oben auf meinen Sachen lag ein Zettel, den ich zuvor nicht bemerkt hatte. Ich holte den Zettel raus und las laut was darauf stand: „Florian und Ted, wenn etwas sehr merkwürdiges passiert, komm zu uns. Du findest uns in der Drachenschlucht unterhalb der Wartburg. Wenn du da bist lege deine linke Hand an eine Felswand. Aha.“ „Und was soll das bezwecken? Vor allem was soll schon sehr merkwürdiges geschehen?“ wunderte sich meine Mutter. Ich zog kurz die Schultern hoch und schaute auf mein Handy um nach zu sehen wie spät es war, als auch mein Vater zur Bank zurückkehrte. Er überredete mich mit ihm zusammen zu schwimmen. Wir gingen zum Schwimmerbecken und sprangen mit dem Kopf zuerst ins Wasser und schwammen unsere Bahnen. Mein Vater scherzte herum und brachte mich immer wieder zum Lachen. Nach einer Weile schlossen sich Florian und Ted mir wieder an. Ich beachtete sie nicht und stieg aus dem Wasser. Mein Vater folgte mir nicht und zog weiter seine Bahnen. Ich entschied mich, mich von den Wasserdrüsen massieren zu lassen und setzte mich auf solch eine Massagebank im Nichtschwimmerbecken. Die Zeit verging wie im Flug und da ich meine Augen geschlossen hatte merkte ich gar nicht, wie die beiden Jungs sich links und rechts von mir gesetzt hatten. Als ich die beiden bemerkte verließ ich Augen verdrehend die Bank und ging zurück zu unseren Sachen. Inzwischen saß mein Vater wieder dort und hatte Max auf dem Arm. Als dann meine Mutter kam fragte mein Vater: „Wie wäre es, wenn wir langsam losgehen, ganz in Ruhe nach einem Juwelier Ausschau halten und dann uns in ein Restaurant setzen.“ Da es schon sechs war und wir nichts zum Mittag gegessen hatten, entschieden wir uns dann aufzubrechen. Wir zogen uns wieder nacheinander um und packten unsere Sachen ein. Ich war die letzte die sich umgezogen hatte und war aus diesem Grund auch als letzte fertig. Ich legte mir gerade meine Umhängetasche um, als Florian und Ted auftauchten. „Hi, Hanna geht ihr schon?“ Fragte Florian zum ersten Mal in einer freundlichen, sanften und tiefen jugendlichen Stimme. „Ja.“ Sagte ich knapp und von seiner tollen stimme überrascht. „Schade.“ Sagte er etwas bedrückt. „Dann bis zum nächsten Mal.“ Sagte Ted freundlich. „Tschüs.“ Verabschiedete ich die beiden. „Tschüs.“ Erwiderte Florian. Ted hob die Hand und drehte sich zum Gehen um. Auch Florian drehte sich um und ging. Mein Vater sah mich merkwürdig an und ging erst weiter als ich ihn überholt hatte. Im Auto war es wahnsinnig warm, so dass es wehtat, wenn man gegen etwas Metallenes kam. Sobald es möglich war drehte mein Vater die Klimaanlage auf und wir fuhren los. Wir fuhren nicht lange bis wir einen Juwelier fanden und auch nicht bis wir ein schönes Lokal gefunden hatten.
Vor dem Restaurant war ein kleiner Parkplatz, auf den wir uns stellten. Wir brauchten uns nicht lange Bemühen um ein freien Tisch zu finden der in der Sonne stand. Mein Vater sah mich fragend an, da ich soeben in Gedanken versunken war. Ich dachte an diese unglaubliche Schönheit und diese wunderbare Stimme Florians. Ich glaubte mich verliebt zuhaben. Nach wenigen Minuten kam auch schon eine Kellnerin. Nach unserer Bestellung dauerte es nicht lange, bis wir unser Essen auf dem Tisch hatten. Nachdem wir aufgegessen hatten bezahlten wir und fuhren nachhause. Als wir ankamen ging ich mit Max zu meinem Bungalow, um unsere Sachen abzulegen.