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Vorwort

Am Anfang der Geschichte meint man, ein beinahe übliches Klischee vor sich zu haben: Wie es in der bisherigen Literatur, deren Verfilmung und anderen Filmen fast immer der Fall ist, kehrt das Opfer des Holocaust nach Deutschland zurück und erkennt den Täter von damals, dessen sehr anständige Familie aber nichts von den Geschehnissen der Vergangenheit weiß.

Das scheinbare Klischee verschwindet fast sofort, als der Täter aus seiner eigenen Perspektive gezeigt wird. Immer sympathischer erscheint er, und immer klarer erkennt man auch ihn als Opfer. Auch seine Geschichte ist grausam. Ein moralisch hochstehender Mensch, der auch und gerade aufgrund seiner hohen Moral zum Täter werden konnte und damit gleichzeitig zum Opfer.

Die Geschichte soll schildern, wie leicht man einen Menschen eines Kriegsverbrechens beschuldigen kann, der in Wahrheit nach dem Prinzip des kleineren Übels handelnd, sich einerseits schuldig gemacht, andererseits aber zahlreiche Menschenleben gerettet hat. Bei dem hier angeschnittenen Schuld-Problem handelt es sich um die große tragische Verkettung des “Unschuldig-schuldig Werdens”, die seit Ewigkeiten aktuell ist und auch bleiben wird. Und zwar unabhängig davon, um was für ein Land es sich handelt.

Zudem möchte die Geschichte zeigen, dass es nicht stimmt, dass die Deutschen Nazis waren, sondern dass die Nazis damals die Deutschen waren. Es hätten auch die anderen sein können. Es ist immer nur eine Frage der Situation, des Machthabers und der Zeit.

Die in die Story eingefügten kleinen Anspielungen an den Vietnam – Krieg können hierfür als Beispiel dienen. Die Nebengeschichten über die Geheimdienste, die auch für Spannung sorgen, zeigen ebenfalls, dass sogar das Ende des grausamsten aller Kriege, des zweiten Weltkrieges, kein Ende des Kampfes um die Weltherrschaft war und dass dieser Kampf nie enden wird, wenn die Menschen nicht anfangen umzudenken.

Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, eine spannende, aber gleichzeitig auch sehr ernsthafte Geschichte auf eine Weise zu erzählen, dass jede Gesellschaftsschicht sie interessant finden wird.

Ich hoffe auch, mit dem Buch etwas dazu beizutragen, die Opfer, aber auch die Täter jedes unsinnigen Krieges aus einer anderen Perspektive als bisher zu sehen und zu erkennen, dass jeder Krieg nur Opfer bringt und dass die wirklichen Täter nicht die ganzen Völker sind, sondern diejenigen, die über diese Völker herrschen.

Victor Ast.

In der Schlinge

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