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Kapitel 5 Catastrophe

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Lexi hatte sich den Song mehrmals angehört und ihn direkt gespürt.

Er war wirklich verdammt gut!

Er passte einfach ideal zu ihrem Stil, wenn sie auch hin und wieder ein paar Änderungen im Kopf hatte, die sie jedoch bei ihrem ersten Treffen noch nicht so direkt hatte sagen wollen.

Dennoch, der Song war wirklich gut!

Er hatte deutliche Züge des Punkrocks und das war das, was Lexi sehr gefiel, wenn sie auch hier und da ein paar härtere Züge eingebaut hätte, doch wer wusste schon, ob sie später nicht ein wenig Mitspracherecht haben würde?

Nachdem sie den Song ein paar Mal gehört hatte, hatten ihre Lippen automatisch den Text mitgesungen. Sie war ziemlich schnell mit sowas.

Für sie war es schon immer ein Leichtes gewesen, Texte auswendig zu lernen und Melodien flink zu erkennen. So hatte sie nebenbei gedankenverloren mitgesungen, ehe der Produzent sie gestoppt und gebeten hatte, den Raum zu wechseln. Er hatte sie in einen anderen geführt, in dem aktuell nur ein einziges Mikrofon stand, um Aufnahmen zu tätigen. Es war ein Recht kleiner Raum und sicherlich nur für Probeaufnahmen gedacht. Offenbar mussten ihm ihre kleinen Melodien gefallen haben, denn er bat sie augenblicklich, einfach damit weiterzumachen, diesmal nur das Mikrofon dazu zu benutzen.

Lexi hatte vor einiger Zeit schon die Einstellung entwickelt, dass so, wie sie die Dinge fühlte, ihr Gesang am besten zu sein schien. Deswegen gab sie es auf, beim Singen nachzudenken, und ließ einfach ihr Gefühl sprechen.

So passierte es schnell, dass sie die Melodien minimal änderte, Schnörkel einbaute und hier und da ein wenig variierte.

Nachdem sie so ein paar wenige Aufnahmen gemacht hatten, bat der Produzent sie wieder zurück in den ersten Raum und erklärte ihr schließlich endlich, was es mit dem Song auf sich hatte.

Es handelte sich hierbei um einen Titelsong für eine Buchverfilmung, welche tatsächlich auch für die Kinos geplant war.

Lexi blieb der Atem weg, als ihr bewusst wurde, für was man sie wirklich in Erwägung zog.

Sie musste sich erst einmal hinsetzen und so ließ sie sich wieder auf das Sofa neben dem Glastisch fallen.

„Und Sie haben da wirklich an mich gedacht?“, fragte sie schließlich ungläubig und ließ sich noch ein Glas Wasser reichen, aus dem sie augenblicklich einen großen Schluck nahm.

„Wie gesagt, deine Managerin war wirklich überzeugt von dir“, sprach er schließlich weiter und Lexi nickte langsam. Sie würde definitiv herausfinden müssen, wer diese ominöse Frau war, die sie nicht kannte, aber viel von ihr zu halten schien.

Langsam schüttelte Lexi den Kopf.

„Ich weiß gar nicht so Recht, was ich sagen soll“, sagte sie langsam und stellte das Glas zurück auf den Tisch, ehe sie sich langsam über die Lippen leckte.

„Sag einfach ja. Dann wird meine Sekretärin den Vertrag noch heute zu deiner Managerin bringen und wir können übermorgen mit den Aufnahmen beginnen“, sagte er schließlich und lachte einen Moment, als sich Lexi langsam durch die Haare strich.

„Das geht alles wirklich schnell“, gab sie zurück und er winkte nur ab.

„So ist nun mal das Business“, erwiderte er nur und stand in diesem Moment von seinem Stuhl auf, als er im Flur jemanden gehört zu haben schien.

In dem Augenblick kam der Fremde von dem Galaabend in den Raum und Lexi widerstand dem Drang, aufzustehen und ihn zu grüßen.

Es war der Unbekannte, der ihre CD dem Produzenten gegeben hatte.

Er war der Grund, warum sie hier war und diese Chance bekam.

Also griff sie höflicherweise nach seiner Hand, um ihn zu begrüßen.

Sie rang sich schließlich zu einem einfachen „Guten Morgen“ durch und versuchte nicht allzu interessiert zu wirken, wenn sie sich auch nicht daran hindern konnte, leicht schief zu grinsen.

Es war schon immer einer ihrer Eigenarten gewesen.

Je interessanter ein Kerl für sie war, umso abweisender war sie gewesen. Und er sollte schließlich nicht glauben, dass sie ihm nun zu Füßen liegen würde, weil er die CD einem Produzenten gebracht hatte.

Ihre Musik hatte sicherlich auch dazu beigetragen, weswegen sie hier war.

Als dieser Fremde schließlich lächelte und seine Grübchen deutlich hervortraten, spürte sie für einen Moment ihren Herzschlag aussetzen und verfluchte sich augenblicklich für diese Reaktion.

Also wandte sie direkt den Blick von ihm ab und griff erneut nach dem Glas Wasser, um es langsam und mit aller Ruhe an ihre Lippen zu heben und ihm damit zu signalisieren, dass er nichts in ihr durcheinandergebracht hatte.

Er sah schließlich deutlich danach aus, als wäre er gewohnt gewesen, dass jede Frau bei diesem Lächeln schwach werden würde.

Während der Produzent Prince kurz in alle kleinen Details einwies, blickte sie über das Glas hinweg zu ihm und musterte ihn einen Moment.

Er sah wirklich verdammt gut aus.

Und sicherlich wusste er das auch.

Nachdem die beiden schließlich das nächste Treffen geklärt hatten, wandte sich Prince wieder ihr zu und sie stellte letztendlich das Glas zurück auf den Tisch, bevor sie das Kinn leicht erhob und ihm einen gleichgültigen Blick entgegen warf, der einen Funken zu kalt gewirkt hatte.

Verdammt, sie hatte nicht zu auffällig desinteressiert oder gar abweisend wirken wollen. Sie hatte lediglich neutral wirken wollen, doch war eine abweisende Reaktion für sie leichter gewesen als Neutralität.

Aber sicherlich schadete es ihm nicht, wenn eine Frau ihn nicht sofort anlächelte.

„Ich hoffe, du konntest dich mit dem Song anfreunden?“, fragte er schließlich grinsend und blickte Lexi direkt entgegen.

Diese schien einen Moment zu überlegen und zuckte kaum merklich mit den Schultern.

„Ein paar Änderungen würden dem Song sicherlich guttun“, sagte sie direkt heraus und biss sich augenblicklich auf die Zunge.

Verdammt.

Sie hatte doch zurückhaltend bleiben wollen, zumindest bis der Vertrag unterschrieben war.

Sofort blickte sie zu dem Produzenten, hatte sie doch gerade nicht nur Prince eine provokante Antwort gegeben, sondern auch dem Produzenten.

Dieser jedoch lachte nur und schien ihre bissige Bemerkung als charmant abzuwerten, legte er ihr doch direkt eine Hand auf die Schulter.

„Ich bin durchaus gespannt, was wir gemeinsam Großartiges schaffen können. Ich weiß noch genau...“, begann er, bevor eine Lobesrede an seine bisherigen Erfolge folgte, doch Lexi hörte nur auf halben Ohr zu, war sie doch viel zu interessiert an Prince.

Sie kannte nur seinen Künstlernamen.

Sie wusste nicht einmal genau, welche Rolle er darin spielen konnte.

War er ein Musiker?

Und wie war sein richtiger Name gewesen?

Sie hatte in Gedanken nicht einmal gemerkt, dass ihm nicht entgangen war, dass sie ihn genau zu mustern schien.

Er grinste ihr unglaublich frech entgegen und wieder erkannte man seine Grübchen dabei, während er sich ziemlich langsam über die Lippen leckte und ein Funkeln in seinen Augen erschien, welches nach Abenteuerlust schrie.

Durch dieses Funkeln wurde Lexi aus ihren Gedanken gerissen und sie schüttelte direkt den Kopf, als ihr Blick mit einem Schlag kühler wurde.

„Willst du einen Kaffee?“, fragte Prince schließlich, obwohl der Produzent bereits herüber zum CD-Regal gegangen war und noch immer in einer Rede der Nostalgie hinterher hing, doch schien er Prince’ Frage nicht einmal gehört zu haben.

„Ich hatte schon einen, danke“, erwiderte Lexi nur kurz und stand schließlich auf. Prince hatte eine Augenbraue erhoben und blickte ihr einen Moment fragend hinterher, als sie an ihm vorbeigegangen war.

Dieser Mann brauchte dringend einen Korb.

Sie unterbrach schließlich einfach den Produzenten in seiner Lobeshymne an sich selbst, während sie zur Tür ging.

„Vielen Dank für das Angebot. Ich werde darüber nachdenken“, sagte sie direkt und nickte ihm einen Moment zu, bevor sie über die Schulter zu Prince zurücksah und ihm nur mit einem winzigen Zucken ihrer Augenbraue deutete, dass sie definitiv kein Interesse hatte und schließlich den Raum verließ.

Sie stolzierte beinahe schon den Gang entlang und niemand der beiden hatte sie aufgehalten, also verließ sie recht schnell das Gebäude, ging über den Parkplatz und folgte der Straße in Richtung der U-Bahn-Station, während sie bereits mit einer Hand ihr Handy aus der Tasche gefischt hatte, um Carries Nummer zu wählen.

Sie musste sofort mit ihr sprechen und herausfinden, wer diese Frau gewesen war, die sich längst ihre Managerin nannte.

Sie hatte nicht einmal den Bildschirm entsperrt, da erkannte sie bereits drei Anrufe auf ihrem Display einer fremden Nummer.

Augenblicklich entsperrte sie den Bildschirm und rief die fremde Nummer zurück, während sie weiter die Straße entlangging.

Es hatte keine dreimal geklingelt, als auch bereits eine weibliche Stimme abnahm.

„Alexis, ich habe dich schon erwartet“, tönte es direkt von der anderen Seite.

„Entschuldigung?“, antwortete Lexi und erhob skeptisch eine Augenbraue, ehe sie stehen blieb und sich flüchtig umsah.

Bevor sie hätte weitersprechen können, stellte sich die Frau auch bereits vor und bat sie um einen Termin in ihrem Büro.

Lexi war im ersten Moment sprachlos.

Der heutige Tag ging ihr definitiv zu schnell, doch war sie ebenso neugierig darauf und so willigte sie ein, ließ sich die Adresse auf ihr Handy schicken und vereinbarte in einer dreiviertel Stunde schon einen Termin mit der Fremden.

Es hatte nur drei U-Bahn-Stationen gedauert, als sie auch schon in der Nähe der Innenstadt wieder ausgestiegen war und recht bald an einem großen Parkhaus angekommen war, welches zu einem riesigen Bürokomplex gehörte. Sie war sich jetzt schon sicher, dass es nicht einfach werden würde, wenn sie mit dem Auto einmal hierher fahren würden, war der Verkehr hier deutlich größer geworden.

Sie ging am Parkhaus vorbei auf einen kleinen Vorplatz, auf dem ebenfalls ein paar wenige Autos standen, und direkt auf eine große Glastür zu, ehe sie auch dort in einem kleinen Vorraum ankam und eine freundliche blonde Dame am Empfang sie begrüßte.

Sie lächelte augenblicklich der Dame zu und ging zu ihr herüber.

Sicherlich musste sie sogar deutlich jünger als sie selbst gewesen sein, was Lexi einen Moment zum Schmunzeln brachte.

„Guten Tag. Ich habe eine Termin - “, begann Lexi, doch wurde sie bereits unterbrochen. Ganz offensichtlich hatte man sie schon erwartet.

Sie ließ sich von der Dame zum Büro der Managerin führen, deren Name auf einem kleinen silbernen Metallschild neben der Tür eingraviert war.

Das Büro befand sich auf der rechten Seite des kleinen Vorraumes und war durch einen kurzen Flur abgegrenzt worden. Innerhalb dieses Flures befand sich lediglich eine Glastür zum Büro. So konnte sie schon von der Tür aus einen großen dunklen Eichenschreibtisch erkennen, hinter welchem eine Dame saß. Davor befanden sich zwei große graue Sessel, welche wohl für ihre Klienten hingestellt worden waren. Allgemein wirkten alle Räume im Gebäude ziemlich kahl und strotzten wohl eher durch schlichte Eleganz, als durch spielerische Dekorationen.

Die Empfangsdame klopfte kurz und kündigte Lexi schon an, als sie auch direkt hereingebeten wurde und eine doch recht junge Frau, vielleicht Mitte dreißig, mit einem dunkelblauen Business-Kostüm und blonden Haaren, die zu einem lockeren Dutt geformt waren, begrüßte und sie zu ihrem Schreibtisch führte.

„Ich freue mich, dass du hierher gefunden hast“, begann sie sofort und Lexi ließ sie vor ihrem Schreibtisch auf einem der grauen Sessel fallen.

„Ich habe den Vertrag schon vorbereitet und erfahren, dass der Termin heute gut verlaufen ist“, fuhr sie fort und Lexi hob augenblicklich beide Augenbrauen.

„Einen kleinen Moment bitte. Ich verstehe gerade nur die Hälfte“, harkte Lexi direkt ein und hob leicht ihr Kinn.

„Woher wissen Sie von mir?“, fragte sie direkt und nun wirkte die Managerin deutlich überrascht und schien einen Moment in ihren Unterlagen nachzusehen, ob sie sich womöglich im Termin geirrt hatte, doch sah sie Lexi direkt wieder sicherer an.

„Ihre Freundin hat Sie nicht informiert?“, fragte sie nun deutlich förmlicher und Lexi schüttelte leicht den Kopf, als sie die Frau umso fragender ansah.

Die Managerin lachte einen kleinen Moment und schob eine Tasse Kaffee zu Lexi herüber.

Lexi blickte kurz zu der Tasse herunter und war verwundert darüber, nicht einmal gefragt worden zu sein, ob sie Kaffee mochte, ehe sie die Tatsache einfach akzeptierte und nach der Tasse griff.

Sie roch einen flüchtigen Moment dran, bevor sie leicht nippte.

Es war ein Mocca.

Überrascht über die außergewöhnliche Kaffeeauswahl sah sie wieder der Managerin entgegen und erwartete weitere Erklärungen. Sie musste nicht lange darauf warten und die Antworten der Managerin wirkten mit einem Schlag wieder deutlich lockerer, wie auch bereits bei ihrer Begrüßung.

„Nun, deine Freundin hat vor einiger Zeit deine CD in mein Büro gebracht zusammen mit einem kleinen Bewerbungsschreiben. Ich bin erst kürzlich dazu gekommen, die Unterlagen durchzugehen und mir die Probeaufnahmen anzuhören. Und was soll ich sagen? Du hast keine Möglichkeit, abzulehnen“, sagte sie direkt und lachte wieder als Lexi schließlich grinsen musste.

Irgendwie gefiel ihr diese direkte Art und auf eine gewisse Weise war ihr diese auch sympathisch.

„Na, wenn das so ist“, antwortete Lexi schmunzelnd und schüttelte einen Moment den Kopf, als sie auf den Vertrag hinabsah und schließlich direkt nach diesem griff, ohne auf die Erlaubnis der Managerin zu warten.

Es schien ein ordentlicher Vertrag zu sein, wie sie diese schon öfter gesehen hatte und auch wenn sie diesen nur flüchtig überflog, so schien alles seine Richtigkeit zu haben.

Die Managerin ließ ihr alle Zeit der Welt den Vertrag durchzulesen und lehnte sich entspannt in ihrem Sessel zurück, während sie Lexi beobachtete.

Sie schien zu wissen, was sie wollte und was sie bieten konnte.

Nachdem Lexi sich den Vertrag genauer angesehen hatte, legte sie das Papier wieder auf den Tisch und sah zu ihr auf. Ihr war das winzige Detail nicht entgangen, welches der Produzent über die Managerin erwähnt hatte und so fragte sie geradeheraus.

„Sie sind noch neu in dem Geschäft?“

Auch wenn die Frage sehr direkt gewesen war und Lexi sich unsicher war, ob sie damit vielleicht sogar unhöflich gewirkt hatte, so war die Managerin doch auf einem ähnlichen Level gewesen und so würde sie diese direkte Art sicher nicht ablehnen.

Diese nickte ihr sofort zu und antwortete ziemlich entspannt auf die Frage.

„Ich habe bisher drei Künstler unter Vertrag, alles männliche Sänger, jedoch in einem anderen Genre angesiedelt, als es deine Aufnahmen sind. Ich habe mich bisher hauptsächlich in der Popmusik bewegt, weswegen ich zu Beginn auch überlegt habe, diesen Schritt wirklich zu gehen. Doch deine Musik ist vielversprechend und ich bin offen für Neues“, sagte sie, bevor sie sich nach vorne legte und beide Hände auf den Tisch legte.

„Alexis, ich sage es dir ganz direkt: Ich bin gut. Ich weiß, was ich tue, auch wenn ich erst neu in diesem Business bin. Und ich weiß, dass du Potenzial hast. Arbeite für mich. Unterschreib den Vertrag. Und ich bin mir sicher, du wirst es nicht bereuen.“

Alexis hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt und ihr stumm zugehört, ehe sie schließlich langsam nickte und über die Worte nachdachte, welche die Managerin gesagt hatte.

Sicherlich war es ein Risiko gewesen, eine Managerin zu engagieren, die nicht nur neu war, sondern auch in dem Genre des Musikers bisher nicht gearbeitet hatte.

Doch was hatte sie für eine Alternative?

Sie könnte ablehnen, Nachhause fahren und darüber nachdenken, ob sie sich doch wieder diese dämlichen Galen antun sollte.

Oder sie könnte das Risiko eingehen, den Vertrag unterschreiben und in nur zwei Tagen schon ihre ersten Aufnahmen für einen Titelsong eines Kinofilms haben.

Verdammt, sie wäre dumm gewesen, nun abzulehnen.

Sie lächelte schief und auch sie lehnte sich zurück, zog das Papier nochmal an sich und überprüfte ein zweites Mal das Kleingedruckte.

Sie griff mit der zweiten Hand zu ihrer Tasse und nahm einen weiteren Schluck des Moccas, während sie weiterhin mit den Blicken das Papier studierte.

„Ich hoffe, zukünftig bleibt das ungefragte Servieren das Moccas erhalten“, sagte Lexi schließlich und blickte von unten herauf zu der Managerin, ehe sie langsam schief grinste.

A song of Catastrophe

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