Читать книгу TERRA FUTURA - TESECO im Einsatz - W. Berner - Страница 10
7.
ОглавлениеDie beiden Männer verließen die SILVERJET durch die ovale Bodenluke und schritten langsam, ständig auf die Umgebung achtend, auf den mächtigen stählernen Leib der PLUTARCH zu, der blaugrau vor ihnen im Lichte Enigmas glänzte. Rundherum sah man noch die Spuren thermischer Energie, mittels der die Schiffsgeschütze entgegen den Vorschriften eine Bresche in das undurchdringliche Grün der Pflanzendecke Greenwichs geschlagen hatten. Allerdings war die agile Vegetation des Planeten schon wieder dabei, das verlorene Terrain zurückzuerobern. Schlangen gleich rankten dicke Pflanzenstränge aus der fast kompakt wirkenden Wand des Pflanzenbewuchses ringsumher auf die schwarzbraun verbrannte Fläche und schlugen dort schon wieder neue Wurzeln. Als die TESECO- Agenten unter den Schiffsleib traten, wurde es wegen des durch diesen geworfenen Schattens dunkler um sie herum. Angenehm dagegen war die eintretende Kühle, denn Enigma strahlte heiß von einem nur mit wenigen Kumulus- Wolken durchsetzten Firmament. Das leise, feine Summen der ANGRAV- Aggregate lieferte sich einen Wettbewerb mit dem Rascheln und Knistern der Pflanzen des Waldes ringsumher. Die Mischung aus beiden wirkte irgendwie unwirklich, fremdartig, ja, er hatte sogar etwas Bedrohliches an sich. Vorsichtig und langsam umrundeten Krakar und N’Kasa das Kugelsegment des unteren Schiffsleibes. Dann kam die Bodenschleuse der PLUTARCH in Sicht. Sie war sperrangelweit geöffnet, bei allerdings deaktivierter Antigravrampe. Das Fehlen des energetischen Zutrittsweges des gut drei Meter über Grund befindlichen Schleusenraumes hatte die hiesige Vegetation nicht daran gehindert, mit ihren schlangenartigen Ranken bis dorthin vorzudringen.
„Das sieht nicht gut aus!“, bemerkte Zabo Krakar düster. „Die Schleusenabschirmung ist nicht aktiviert. Entweder ist das bodenloser Leichtsinn, oder…“
„Oder uns erwartet eine böse Überraschung!“, vollendete der schwarzhäutige Afrikaner den Satz seines Captains. „Gehen wir an Bord?“
„Ich denke, dazu sind wir da, Mr. N’Kasa.“
Mweru N’Kasa nickte und zog einen kleinen Codegeber aus einer der Taschen seines Kombis. Damit nahm er Kontakt zur Bordoptronik der PLUTARCH auf und übermittelte ein TESECO- Überrangsignal. Der Bordrechner reagierte zu ihrer Erleichterung sofort. Nur einen Wimpernschlag später baute sich, von der Unterkante der geöffneten Bodenschleuse ausgehend, das nur wenige Millimeter dünne, leicht golden schimmernde Feld der Antigravrampe vor ihnen auf. Mit gemischten Gefühlen begannen die beiden Männer, diese hinaufzuschreiten. In der Schleuse des Pionierraumers angekommen, hielten sie kurz inne und Mweru hob einen handflächengroßen Scanner in die Höhe, um ihre Umgebung abzutasten.
„Oh oh…“, machte er.
„Sparen Sie sich bitte solch unqualifizierte Äußerungen und geben Sie lieber einen klaren Bericht über die Situation ab!“, wies ihn sein Kommandant unwillig zurecht.
Mweru seufzte innerlich über seinen stets auf Einhaltung aller Vorschriften und Reglements bedachten Vorgesetzten, kam aber seiner Aufforderung sofort nach.
„Keine Lebenszeichen zu orten“, berichtete er. „Und die atmosphärische Zusammensetzung im Schiffsinneren ist die gleiche, wie dort draußen.“
„Vorausgesetzt, jemand möchte nicht vierundzwanzig Stunden am Tag eine Filtermaske tragen, dann wäre das wesentlich mehr als bodenloser Leichtsinn!“, bemerkte Krakar trocken. „Die ganze Sache wird von Minute zu Minute mysteriöser.“
Er verzog seine Lippen zu dünnen Strichen, während er nachdachte und versuchte, die Situation zu analysieren. Dabei stand ihm die Sorge um die verschwundene Crew deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Also gut!“, sagte er schließlich, „Mit Herumstehen kommen wir auch nicht weiter. Wir dringen weiter ins Schiffsinnere vor und klappern dabei Deck für Deck ab.“
Er steuerte einen der drei Schiffslifte der PLUTARCH an. Mweru folgte ihm. Gemeinsam betraten sie dessen Kabine und ließen sich ein Deck höher tragen. Hier befanden sich überwiegend Ausrüstungs- und Lagerräume für Material, welches zur Errichtung von ersten Basen und Stationen auf neu entdeckten Planeten benötigt wurde. Einige der Lagerräume hatten aufklappbare Seitenwände, durch die das darin eingelagerte Material direkt auf die jeweilige Planetenoberfläche heraus geschafft werden konnte. Auf diesem Deck angekommen, verließen sie den Bordlift. Vor ihnen lag der kreisförmige Ringkorridor dieser Ebene. Da sich hier nur die Ausrüstungsräume anschlossen, brauchten sie nach einem Zugang zu einem äußeren Korridor nicht zu suchen. Den gab es hier nicht.
„Wo fangen wir an, Commander?“, fragte Mweru seinen Chef.
Dieser zeigte nach links.
„Hier!“, bestimmte er. „Wir nehmen uns Raum für Raum vor, bis wir dieses Deck durchsucht haben. Und dann kommt das nächste dran. An die Arbeit!“
Mit der Durchsuchung des Ausrüstungsdecks kamen sie rasch voran, da die einzelnen Räume gut organisiert und durchdacht, sowie effizient beladen worden waren. Die Übersichtlichkeit kam den beiden Männern somit zugute. Allerdings fanden sie keine Spur von der verschwundenen Mannschaft. Erstaunlich war die Tatsache, dass die Bestände laut den elektronischen Bestandslisten, die sich neben jedem Eingang befanden, zu beweisen schienen, dass kein nennenswertes Material aus dem Schiff entladen wurde. Das war ein weiterer Punkt auf der Liste der mysteriösen Geschehnisse und Ungereimtheiten. N’Kasa und Krakar trafen sich vor dem Bordlift wieder. Da ihre Suche auf diesem Deck kein Ergebnis erbracht hatte, steuerten sie ohne Umschweife das nächsthöhere an. Hier, sowie auf dem folgenden Level, befanden sich die Mannschaftskabinen und Gemeinschaftseinrichtungen der 15- köpfigen Besatzung.
Aber auch auf dem nächsthöheren Deck umfing sie absolute Stille und es gab weiterhin keine Spur von der Besatzung. Die Anspannung der beiden TESECO- Agenten wuchs mit jeder ergebnislos verstreichenden Minute. Die ersten drei untersuchten Kabinen waren Unterkünfte, die jedoch leer vorgefunden wurden. Krakar stand vor der Tür des nächsten Raumes, laut Beschriftung einer der drei Gemeinschaftsräume. Der Kroate betätigte den Öffnungssensor und mit kaum wahrnehmbarem Zischen glitten die beiden Türhälften zur Seite. Der Crewmaster machte zwei Schritte nach vorne, blieb dann aber abrupt stehen und zuckte erschrocken zurück. Dabei prallte er gegen den kräftige gebauten Leib N’Kasas, der dem Commander zum Gemeinschaftsraum gefolgt war, nachdem er die zuvor von ihm untersuchte Kabine wieder verlassen hatte.
„Hoppla!“, entfuhr es ihm erschrocken, „Was ist denn los, Chef?“
Entgegen seiner sonst üblichen Art wies Krakar seinen Kommunikationsspezialisten wegen der informellen Anrede nicht zurecht. Stattdessen hob er nur seinen rechten Arm und wies in den Raum vor ihnen hinein. Der Afrikaner folgte mit seinem Blick dem ausgestreckten Arm Krakars. Im nächsten Moment stieß er ein entsetztes Ächzen aus. Es bot sich ihm ein fürchterlicher Anblick. Vor ihnen lagen menschliche Körper kreuz und quer verteilt im Raum herum, teils auf dem Boden, teils auf den Sitzmöbeln und Einrichtungsgegenständen. Es mussten um die zwölf Personen sein, vermutlich sogar alle 15 Besatzungsmitglieder der PLUTARCH. Manche der Körper waren mit dichten, wuchernden Pflanzen bedeckt. Nichts regte sich und über allem lag ein feiner, süßlicher Geruch von Verwesung.
„Mein Gott!“, stöhnte Mweru auf und griff sich in fassungsloser Geste an seinen Kopf. „Was um alles in der Welt ist denn hier passiert?“
„Tja, es scheint, wir haben die Besatzung der PLUTARCH gefunden“, sagte Krakar betont gelassen.
Der Commander gab sich alle Mühe, ruhig zu erscheinen, um damit auch Herr der Lage zu bleiben. Doch wer genau hinhörte, bemerkte das Zittern in seiner Stimme, begriff, dass die zur Schau gestellte Kaltblütigkeit nur den inneren Aufruhr überdecken sollte.
„Man kann keine äußeren Verletzungen erkennen“, murmelte er vor sich hin, während aus zusammengekniffenen Augen die surreal anmutende Szenerie vor sich musterte. „Fast, als ob sie schlafen!“
„Ein sehr tiefer Schlaf“, entschlüpfte es N’Kasa, der mühsam um seine Fassung rang. „Und ungesund dazu.“
Er atmete einige Male tief durch, dann schob er sich an Krakar vorbei und ging langsam auf den ihnen am nächstgelegenen Körper zu.
Der Pionier lag mit dem Gesicht vor ihm auf den mit einem hellgrauen, kurzflorigen Teppich ausgestatteten Boden des Gemeinschaftsraumes. Mweru ging neben der Gestalt in die Hocke. Entschlossen ergriff er sie an den Schultern und drehte sie auf den Rücken. Weit aufgerissene Augen starrten ihm entgegen, stumpf, glanzlos und gebrochen. Der Blick des Todes. Das Gesicht selbst spiegelte die Empfindungen wieder, die den Mann vor seinem Tod bewegt haben mochten. Zum Erstaunen des TESECO- Agenten zeigte es den Ausdruck grenzenlosen Erstaunens. Mweru ließ den Körper wieder los.
„Verdammte Scheiße!“, fluchte er und wandte sich ab.
Zabo Krakar sah dem Afrikaner an, dass er sekundenlang mit sich und seinen Gefühlen kämpfen musste. Ein TESECO- Agent bekam zwar eine gute Ausbildung und wurde für alle möglichen Eventualitäten trainiert. Doch letztendlich konnte man einen Menschen nicht auf alles vorbereiten, was ihm im Laufe der Jahre begegnen und widerfahren mochte.
Der Kroate trat jetzt selbst neben einen der toten Körper heran. Dieser musste nicht erst herumgedreht werden, denn er lag bereits auf dem Rücken. Die Augen des etwa vierzigjährigen Mannes waren zwar geschlossen, doch sein Gesicht zeigte den gleichen, erstaunten Ausdruck, wie bei dem anderen Toten. Krakar musterte den Mann genau, damit ihm keine noch so geringe Kleinigkeit entging. Auf dem hellgrauen Bordkombi konnte man Reste von Pflanzensträngen erkennen. Sie führten an Ärmeln, Kragen und der Verschlussleiste über der Brust unter den Stoff, was die Vermutung des Commanders bestärkte, dass diese Pflanzen tatsächlich aus dem Körpergewebe der Menschen heraus gewachsen waren. Die Blätter dieser seltsamen Gewächse präsentierten sich schmal, lanzettförmig und sie besaßen sehr scharfe Blattkanten. Der tote Körper schien jedoch kein Quell des Lebens mehr für diese Pflanze zu sein, denn ihr Laub war welk und teilweise schon abgestorben und vertrocknet. Krakar musterte nun den Toten etwas genauer. Die Verwesung war noch nicht weit voran geschritten, so dass man durchaus noch erkennen konnte, dass dessen Gesicht einmal männlich anziehend gewesen sein mochte. Warum die Leichname noch so gut intakt waren, schien dem Crewmaster ein weiteres Rätsel auf der Liste zu sein. Hier würden die forensischen Untersuchungen sicher mehr zutage fördern als der jetzige bloße Augenschein. Aber Krakar hatte so dass Gefühl, als das die vorgefundenen Pflanzen hierbei eine wichtige Rolle spielen mochten.
„Schade um dich und deine Kollegen“, sagte Carna leise zu dem Toten vor sich. „Du hättest es sicher verdient gehabt, dein Leben weiter zu leben!“
Krakar schloss die Augen und sprach leise ein kurzes Gebet, zu dessen Abschluss er sich noch bekreuzigte. Dann wandte er sich an Mweru N’Kasa.
„Sie werden sich noch die anderen Leichen anschauen“, befahl er ihm.
„Machen sie einen ersten, kurzen Bioscan der Körper. Vielleicht finden wir ja dadurch schon heraus, was die Menschen hier getötet hat. Ich schaue mir derweil mal die Bordbuchaufzeichnungen an.“
Er erhob sich und strebte einem Computerterminal an der Seite des Gemeinschaftsraumes entgegen. Es mochte ja gut sein, dass die Aufzeichnungen des Bordbuches Hinweise auf das Geschehen hier auf der PLUTARCH liefern konnten. Er hatte das kleine Nebenterminal noch nicht erreicht, als er so ruckartig stehen blieb, als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
Eine wohl unbewusst gemachte Wahrnehmung drängte sich in den Vordergrund seines Wachbewusstseins. Krakar wirbelte herum und eilte zu dem Toten zurück, neben dem er eben noch gekniet hatte. Erneut unterzog er den Körper einer kritischen Musterung mit seinen Blicken. Und da entdeckte er, was er vorhin wohl ganz einfach übersehen, oder, besser gesagt, nicht bewusst registriert hatte.
„Mweru, kommen Sie bitte einmal zu mir herüber“, bat er seinen Kollegen.
„Ja, was gibt es?“
Mit schnellem Schritt kam der Afrikaner zu seinem Commander herüber gelaufen. Dieser deutete auf den Kopf des Toten.
„Hier – sehen Sie sich den Schädel dieses Mannes an. Was fällt Ihnen da auf?“
Der TESECO- Agent begriff nicht sofort, auf was sein Vorgesetzter hinaus wollte, denn im ersten Augenschein konnte er nichts Ungewöhnliches an dem Mann entdecken, abgesehen von der Tatsache, dass er auf mysteriöse Weise zu Tode gekommen war. Doch andererseits würde ihn Zabo Krakar niemals ohne Grund auf etwas hinweisen. Das war einfach nicht seine Art. Also schaute Mweru noch einmal ganz genau hin, ging dazu neben der Leiche in die Hocke.
„Verflixt, ich sehe nicht…“, murmelte er leise vor sich hin.
Doch mitten im Satz stockte er, denn seine Augen hatten tatsächlich etwas erfasst, was beim einfachen Hinsehen durchaus unbemerkt bleiben konnte.
„Da ist eine nadelfeine, rote Linie auf der Stirn, fast nicht zu sehen“, sagte er dann, als er sich seiner Beobachtung sicher war.
„Und wie mir scheint, führt sie um den gesamten Schädel herum. Fast so, als hätte jemand mit einem Stift eine Haarfeine Linie auf die Haut gezeichnet.“
„Ich glaube nicht, dass es ein Stift war“, entgegnete Krakar ernst.
„Das scheint mir eher ein sehr scharfes Messer gewesen zu sein. Ein Skalpell, oder…höllisch scharfe, Lanzettförmige Blätter!“
Mweru sah seinen Chef verwirrt an.
„Messer?“, echote er verständnislos, „Blätter? Ich verstehe nicht…“
Er fing einen Blick Krakars auf, der ihn bis ins Knochenmark erschauern ließ. Nur langsam bahnte sich die Erkenntnis Bahn in dem Afrikaner, die sein Kommandant wohl schon gefunden hatte. Wortlos und entschlossen griff der Crewmaster in die Haare des toten Pioniers. Er packte zu und nach einem kurzen Ruck hielt er dessen Schädeldecke in seiner Hand.
Schlagartig fühlte Mweru, wie starke Übelkeit in ihm aufstieg. Er würgte heftig. Ein Anblick wie dieser bot sich selbst einem erfahrenen Agenten nicht alle Tage. Die Schädelkapsel vor ihnen war völlig leer. Von dem Gehirn des Toten fehlte jede Spur. Außerdem war nicht ein Tropfen Blut zu sehen. Alles wirkte klinisch steril und sauber, was den Eindruck des Unheimlichen extrem verstärkte.
„Das ist ja…grauenhaft!“, stammelte der Kommunikationsspezialist fassungslos hervor.
Dann drehte er sich rasch zur Seite und übergab sich. Den Anblick des leeren Schädels würde er so schnell nicht wieder aus seinem Gedächtnis löschen können. Auch Krakar, der Kommandant, musste einige Male heftig schlucken und seine Gesichtsfarbe war weit davon entfernt, gesund auszusehen. Doch mit eiserner Disziplin riss er sich zusammen und bewahrte Fassung. Er hob seinen Arm und aktivierte das Multicom- Armband. Zuerst rief er die S-NEXUS 2 und erkundigte sich bei Luornu Hagar, ob die Aufzeichnungen der Einsatzmonturen komplett und störungsfrei bei ihr eingegangen waren. Bleich, das Entsetzen des eben gesehenen noch ins Gesicht geschrieben, antwortete die hagere Frau.
„Es…es ist alles aufgezeichnet, Commander.“
„Gut Mrs. Hagar. Dann…informieren Sie bitte die Kommandanten der EXODUS und der GANYMED II über den bisherigen Einsatz. Veranlassen Sie außerdem, dass umgehend ein Bergungskommando auf den Planeten herunter geschickt wird.“
Nachdem die TESECO- Agentin die erhaltenen Anweisungen bestätigt hatte, trennte Krakar die Verbindung. Er setzte sich vor der Wand des Gemeinschaftsraumes auf den Boden, lehnte sich zurück und schloss erschüttert seine Augen. In dieser Stellung verharrte er, bis die Männer und Frauen des Bergungskommandos eintrafen. Gemeinsam hoben sie die Toten auf Antigravbahren und schafften sie aus der PLUTARCH heraus, wo sie in schmale Kunststoffsärge umgebettet wurden. Nachdem diese Arbeit erledigt war, sanken die NEXUS und die EXODUS aus ihrem Orbit nach unten, wo sie mangels Platz auf dem Boden in der Luft, rechts und links über dem Rumpf der PLUTARCH zum Stillstand kamen. Die Bodenschleusen der beiden TESECO- Kreuzer öffneten sich und mittels Traktorstrahl wurden die Plastiksärge an Bord der beiden Schiffe gehievt. Dort würde man eine erste Autopsie durchführen. Krakar hegte den leisen Verdacht, dass bei allen 15 Leichen das Gehirn entfernt worden war. Eine unheimliche, grauenvolle Bedrohung lastete über den TESECO- Agenten. Keiner sprach darüber, aber es war allen anzusehen, dass sie dieser Gedanke beschäftigte, um nicht zu sagen, bis ins Mark ängstigte. Darum war jedes Besatzungsmitglied der drei Raumschiffe froh, als man nach einigen Stunden die Bergungsarbeiten abschließen konnte. Leise summend, stiegen die EXODUS und die NEXUS wieder in den blauen Himmel des Planeten Greenwich empor. Im Orbit schloss sich den beiden Schiffe auch die GANYMED II an und gemeinsam nahm man Kurs auf die ferne Erde. Kurz darauf startete auch die PLUTARCH. Man hatte den Bordrechner mit einem automatischen Flugprogramm gefüttert, der das Schiff bis in den Mondorbit zurück führen würde. Damit war auch das letzte Raumschiff von Greenwich verschwunden. Zurück blieb ein auf den ersten Blick unschuldig wirkender Planet, der jedoch unter den Wipfeln, Ästen und Blättern des globalen Urwalds ein mörderisches Geheimnis verbarg.