Читать книгу TERRA FUTURA - TESECO im Einsatz (5): Testflug zum Deneb - Walter Berner - Страница 8
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ОглавлениеAm Nachmittag des 31. Juli 2233, einem Mittwoch, fand sich die PRINCESS-Crew zur vorgesehenen Zeit im Besprechungsraum 33 Auf Ebene D von PORT TESECO ein, wo sie schon von Generalmanagerin Kate Reed und ihrem Sekretär Engin Ültay erwartet wurden.
„Nanu, sind wir zu spät?“, erkundigte sich der PRINCESS-Kommandant, während er seine oberste Chefin begrüßte.
„Keine Sorge Tom“, beruhigte diese ihn und winkte ab. „Wir waren zu früh. Frei nach dem Motto: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
„Hat das nicht irgendein russischer Philosoph gesagt?“, überlegte Nomo laut, während er Engin Ültay die Hand schüttelte.
„Die Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, Nomo“, erwiderte GM Reed achselzuckend. „Den Spruch habe ich in irgendeiner Historien-Doku aufgeschnappt. Es handelt sich also um fundiertes Halbwissen!“
Nomo musste lachen. „Fundiertes Halbwissen … der war gut!“
„Nun Commander – sind Sie und ihre Crew bereit für Ihren ersten großen Auftritt vor versammelter Mannschaft?“, erkundigte sich die TESECO-Chefin bei Carna, nachdem die Begrüßungsrunde beendet worden war.
Der atmete einmal tief ein und wiegte bedächtig seinen Kopf. „Bereit ist gut!“, sagte er. „Bisher wissen wir ja nur, dass wir als Kommandocrew vorgesehen sind und konnten gerade mal die Kernorder durchlesen. Wir haben ja noch nicht einmal Ahnung davon, wie groß unsere Crew auf der N'YAN NOR sein wird!“
„Da muss ich mich im Namen von verschiedenen Organisationen entschuldigen“, sagte GM Reed bedauernd. „Es waren harte Verhandlungen notwendig, bis man sich auf die Zusammensetzung der Crew einigen konnte. Engin, würden Sie ...“
„Oh ja, Kate, natürlich“, übernahm ihr Sekretär das Wort. Er zog ein Datenpad aus seiner Brusttasche und rief eine Datei ab.
„Da haben wir sie als Kommandocrew ...“, fing er an, abzulesen, was da stand. „Dann natürlich die Besatzungen der vier als Beiboote mitgeführten leichten Kreuzer, die sich aus zwei kompletten Mannschaften der USF, einer weiteren TESECO-Crew sowie einer von SADMIT bestimmten Crew für Raumvermessung zusammensetzen werden. Insgesamt 28 Personen also. Dazu kommen drei Noraki und der Wissenschafts- und Technikerstab, der aus weiteren 10 Personen gebildet wird. Und als letztes zu erwähnen sind dann noch die beiden Ärzte.“
„Wenn ich richtig mitgezählt habe, umfasst die Besatzung damit 80 Mitglieder“, kommentierte Carna die Ausführung des Sekretärs, als diese seine Aufzählung beendet hatte.
Glenn pfiff durch die Zähne. „Ganz schön viele, bei denen wir das Kommando übernehmen sollen!“, sagte er beeindruckt.
„Angst vor dieser neuen Aufgabe?“ GM Reed blinzelte dem Kanadier freundlich zu.
„Angst keine ...“, verneinte der. „Aber Respekt!“
„Eine Antwort, die Sie auszeichnet, Glenn“, meinte die TESECO-Chefin anerkennend. Und an Carna gewandt sagte sie: „Und? Habe Sie Ihre Rede vorbereitet?“
Der schüttelte seinen Kopf. „Aber nein, ich rede frei aus dem Bauch heraus. Alles andere würde sich bei mir sonst nur gekünstelt anhören.“
„Bloß gut, dass Tom heute keine Hülsenfrüchte zum Mittag hatte“, flüsterte Hanne ihrer Kollegin Harriet kichernd ins Ohr.
Die prustete los und konnte gerade noch die Hand vor dem Mund halten. Natürlich hatten auch die anderen Hannes Bemerkung mitbekommen, und so ging leises Gelächter durch die Crew. Carna verdrehte dazu seine Augen und schüttelte seinen Kopf, während er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass auch GM Reed sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
„Ich glaube, wir gehen hinüber in die Halle und bringen das Intro hinter uns, bevor meine Leute hier ...“, er warf seiner Crew einen strengen Blick zu, der sie augenblicklich zum verstummen brachte, „... sich noch in Albernheiten verlieren!“
„Wie Sie meinen, Tom ...“, stimmte die Generalmanagerin zu. „Also, ich werde vorausgehen, eine kurze Begrüßung sprechen und sie als Kommandocrew ankündigen. Dann folgt ihr Auftritt. Mr. Ültay wird Ihnen das Signal geben. Alles klar so weit?“
Carna nickte. „Auf das Signal hin erfolgt der Auftritt der Gladiatoren!“, fasst er mit trockenem Humor zusammen.
„Immerhin erwarten Sie auf der anderen Seite keine hungrigen Löwen!“ GM Reed nickte der PRINCESS-Crew noch einmal zu, dann öffnete sie die Tür zum angrenzenden, großen Versammlungsraum, und ließ diese einen Spalt offen stehen, nachdem sie hindurch gegangen war.
„Meine Damen und Herren, werte Kollegen ...“, konnten die Zurückgebliebenen die Worte der Irin hören, „Als Leiterin von TESECO begrüße ich Sie alle recht herzlich in PORT TESECO, wo das Abenteuer „Ferner Stern“ seinen Anfang nehmen soll.
Ganz besonders möchte ich den Minister für extraterrestrische Angelegenheiten, Mr. David Hill, sowie den stellvertretenden Direktor von SADMIT, Janosch Parczin, hier in unserem Raumhafen begrüßen. Als Vertreter der federführenden Behörden wollten es sich beide Herren nicht nehmen lassen, der künftigen Besatzung des ersten Fernraumschiffs der Menschheit, der N'YAN NOR, ihre besten Wünsche mit auf den Weg zu geben.“ Freundlicher Applaus klang auf. Dann setzte Generalmanagerin Reed ihre kurze Ansprache fort. „Noch ist diese Besatzung nicht ganz komplett. Begrüßen Sie daher nun die Mannschaft der PRINCESS II – Crewmaster Tom Carna und seine Truppe – Ihre Kommandocrew!“
Engin Ültay nickte Carna stumm zu. Der holte noch einmal tief Luft, schaute seine Leute noch einmal aufmunternd an, dann straffte er sich und trat als erster durch die Tür, dicht gefolgt von der Mannschaft. Gemeinsam nahmen sie neben Generalmanagerin Reed auf einem kleinen Podest Aufstellung, während die anwesenden Personen sie mit einem lang anhaltenden, freundlichen Applaus empfingen.
„Ach du meine Güte!“, entfuhr es Roy leise und entgeistert, als er ein bestimmtes Gesicht darunter entdeckte. „Da ist ja mein Degen-Opfer aus 'Neptuns Reich'!“, flüsterte er Nomo, der neben ihm stand, ins Ohr.
„Na, das kann ja heiter werden“, kommentiert der diese Entdeckung. „Deswegen meinte er, wir würden ihn noch kennenlernen!“
„Pscht!“, zischte ihnen da Karin zu. „Ruhe jetzt – Tom spricht! Haltung annehmen und lächeln!“
„Meine Damen und Herren, Herr Minister und Herr Direktor, liebe Kolleginnen und Kollegen – zunächst einmal bedanke ich mich auch im Namen der gesamten Kommandocrew für ihren herzlichen Empfang ...“, begann der Kommandant seine Ansprache. „Keine Angst, es erwartet sie keine ausufernde Reden – ich bin eher ein Praktiker, was das angeht ...“
Beifälliges Gemurmel und freundliches Gelächter erklang.
„Ich möchte sagen, dass es uns eine große Ehre und Ansporn zugleich ist, diese erste, große Fernexpedition mit dem Experimentalschiff N'YAN NOR, ein sehr schöner und treffender Name übrigens, zu leiten. Dabei bin ich davon überzeugt, dass die Besatzung aus Noraki, Wissenschaftlern und Technikern, sowie Angehörigen von USF und TESECO Großartiges leisten wird. Heute beginnt unsere zweimonatige Test- und Ausbildungsphase an Bord des Schiffes. Dort werden wir Gelegenheit haben uns näher und besser kennenzulernen und zu einer Mannschaft zusammenzuwachsen. Und das müssen wir – denn dort draußen hört uns niemand schreien, wenn etwas schief läuft. Wir werden so weit von unserer Heimat entfernt sein, wie noch kein Mensch, noch kein Noraki zuvor in unserer Geschichte. Deshalb werden wir uns blind aufeinander verlassen müssen. Meine Kommandocrew und ich werden immer mit offenem Ohr und offenem Herzen für Sie alle da sein, und wir werden alles daran setzen, mit Ihnen zusammen die Mannschaft zu werden, die dieser Testflug zum Deneb braucht! Damit möchte ich schon zum Ende meiner kurzen Rede kommen, denn alles andere bespricht sich leichter und besser von Angesicht zu Angesicht. So lernen wir uns auch am besten kennen. Und damit, liebe Kolleginnen und Kollegen: der Deneb ruft!“
Erneut gab es freundlichen Beifall für die frisch gebackene Kommandocrew. Diese begrüßte die beiden offiziellen Vertreter der Erdregierung und der Raumfahrtbehörde, dann begaben sie sich hinunter zu ihren künftigen Crewkollegen, wo sich sich aufteilten, vorstellten und erste Eindrücke voneinander sammelten.
Carna steuerte als Erstes die marmorhäutigen Noraki an, die ein wenig verloren am Rand der Gesellschaft herumstanden.
Der Commander kreuzte die Händen nach Noraki-Art mit den Handrücken nach vorne vor der Brust, verbeugte sich leicht und begrüßte die drei Abgesandten des raumfahrenden Volkes mit deren traditioneller Grußformel: „Zzdran Nor Dschzass“. Was so viel bedeutete wie 'Mit Dir der gütigen Mutter Fürsorge', wobei die gütige Mutter Versinnbildlichung der Heimatsonne der Noraki, Nor, darstellte.
Die drei Extraterrestrier tauschten überraschte Blicke aus und erwiderten den Gruß dann höflich.
„Sie sprechen Norsch-Um, Kommandant?“, erkundigte sich dann der zuvorderst stehende der Dreiergruppe. „Thoo-Aran-Akima, norakische Integritätsbewahrung“, stellte sich dann vor. „Meine beiden Artgenossen heißen hier links Joop-Ysae-Akima, und hier rechts Roon-Aran-Akima. Beide kommen vom technischen Elitariat.“
„Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen – und nein, von Ihrer Sprache beherrsche ich bedauerlicherweise lediglich ein paar Brocken. Mir scheint, mir fehlen einige wichtige Muskeln im Sprachapparat. Die viele Zisch-, S- und R-Laute haben sich für mich als unbeherrschbar erwiesen. Dafür sprechen Sie TerTa ausgezeichnet, Thoo-Aran-Akima. Und … Sie sind der erste Noraki, denn ich lächeln sehe!“
„Dafür habe ich viele Zählperioden geübt, denn dafür sind die Gesichtsmuskeln unserer Rasse eigentlich nicht ausgelegt“, antwortete der Noraki freundlich. „Ihre Sprache ist für uns relativ leicht erlernbar. Nur die Bildhaftigkeit und die Neigung zu Umschreibungen machen es manchmal schwer, zu verstehen, was denn in bestimmten Fällen gemeint ist. Ich entschuldige mich daher im Voraus für dadurch entstehende Missverständnisse.“
Carna winkte ab. „Halb so wild. Wir werden das Kind schon schaukeln!“
Prompt wirkte der Noraki irritiert. „Kind?“, fragte er deshalb. „Fliegen auch Kinder mit auf der N'YAN NOR mit? Und wieso sollen wir die Kinder schaukeln?“
Carna schüttelte seinen Kopf. „Nein, Kinder fliegen nicht mit. Höchstens ein paar Kindsköpfe – Ups, ich sehe, dass ich gerade das nächste Missverständnis heraufbeschworen habe. Dafür weiß ich aber nun, wo das Problem liegt. Aber die Kniffe unserer Sprache werden wir Ihnen schon noch näher bringen können. Jedenfalls freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit! Kommen Sie – mischen Sie sich unter ihre künftigen Kollegen. Ich wette, die sind genauso neugierig darauf, Sie kennenzulernen, wie ich!“
Der Neuseeländer bugsierte die Dreiaugen unter die anderen Crewmitglieder und begab sich selbst anschließend zu Oberst Jeremia Youlou hinüber, der gerade mit ein paar Mitgliedern des Wissenschaftler-Teams gesprochen hatte.
„Hallo Oberst“, begrüßte Carna den schwarzhäutigen Raumflottenoffizier. „Ich hätte nicht erwartet, einen hochrangigen USF-Kommandant in meiner Crew wiederzufinden. Können Sie sich überhaupt damit abfinden, von einem TESECO-Agent befehligt zu werden?“
Youlou starrte Carna einen Moment lang forschend aus seinen braunen Augen an, bevor er antwortete. „Sie sind ziemlich direkt, Commander“, sagte er dann. „Gleich auf den Punkt kommen, das gefällt mir. Und ja, ich habe mich freiwillig gemeldet, denn ein Trip wie unserer ist ein lang gehegter Traum von mir. Und nein, ich habe keine Probleme, mich Ihrer Autorität unterzuordnen!“ Er lachte heiser. „Außerdem – wenn ich quer schieße, habe ich dann die Garantie, dass ihr Kommunikationsspezialist nicht wieder mit seinem Degen auf mich los geht?“
Jetzt musste auch Carna schmunzeln. „Ich schwöre Ihnen Oberst, dass Mr. Anthony nicht mein geheimer Vollstrecker ist!“
„Na, dann bin ich beruhigt“, lachte Youlou. „Da wäre dann nur noch eines ...“
„Und das wäre?“
Der USF-Oberst streckte Carna seine rechte Hand hin. „Jeremia ...“
Carna zögerte nicht, schlug ein, und sagte: „Tom. Auf gute Zusammenarbeit!“
„Das will ich meinen!“, rief der aus Afrika stammende Flottenoberst. „Auf den Trip unseres Lebens!“
Die Begrüßung und das erste Beschnuppern der Expeditionsteilnehmer nahm noch eine Zeitlang ihren Fortgang, dann brach man gemeinsam mit drei Zubringerfähren zum Experimentalschiff auf. Mit jedem zurückgelegten Kilometer wuchs in der künftigen Besatzung die Aufregung, denn Details über die Größe und das Aussehen des Schiffes waren bisher wie ein Staatsgeheimnis gehütet worden. Nach etwa 30 Minuten Flug in den freien Raum jenseits des Mondes war es dann so weit. Die N'YAN NOR tauchten im Sichtbereich der Fähren auf und begann, im Sonnenlicht zu funkeln.
Der Anblick war atemberaubend! Eine hellblau-metallisch schimmernde Spindel aus NULL-Stahl, deren Länge, vom Computer eingeblendet, 1000 Meter betrug, bei einer größten Dicke von 500 Metern. Über die gesamte Länge liefen zehn Längsstreifen, mit einer Breite von jeweils einem Meter, die im Lichte Sols wie Diamanten glitzerten und opalisierten. Die Streifen bildeten den sichtbarsten Teil der neu konstruierten SEHD-Projektorenanlage, und sie bestanden zum größten Teil aus hochreinen Nullitrium-Kristallen, genauso wie die beiden 'Nadelspitzen' der Spindel.
Die Menschen an Bord der Fähren konnten sich kaum satt sehen. Ein Schiff wie dieses, so elegant, und von der Schönheit eines wertvollen Schmuckstücks, hatte es zuvor noch nie gegeben. Wahrscheinlich auch kein teureres. Allein die Menge an Nullitrium-Kristallen mussten Unsummen verschlungen haben.
Eine kleine, diamantenförmige Privatyacht näherte sich den drei anfliegenden Fähren. Gleichzeitig aktivierten sich in diesen Monitore, die das Senderlogo von GALACTIV zeigten, ein rotierendes, goldenes G auf rundem Sternenemblem. Es war der beliebteste Nachrichten- und Infotainmentkanal in der Stellaren Union.
Ein Jingle kündigte einen Spezialreport der Nachrichtenabteilung an und im nächsten Moment sah man das bronzefarbene, lächelnde Gesicht von Anchievas Pradnaharam, dem Anchorman GALACTIVS. Der blendend aussehende Inder aus Neu-Delhi war einer der beliebtesten Moderatoren in der vielfältigen TV-Welt.
„Und hier melden sich die GALACTIV-News mit einem Spezialreport über den offiziellen Start des Programms „Ferner Stern“, über das in den letzten Monaten ein Mantel des Schweigens gehalten wurde. Ich bin Anchievas Pradnaharam, und ich berichte exklusiv für sie aus dem Orbit der „N'YAN NOR“, wie das neue Experimentalschiff getauft worden ist. Der Name entstammt der norakischen Sprache und er gibt den Namen des Programms Eins zu eins wieder.“
Das Bild wechselte und zeigte die drei anfliegenden Fähren mit der Besatzung an Bord.
„Hier sehen Sie die Fähren im Anflug auf die N'YAN NOR. An Bord befindet sich die künftige Besatzung. 80 Frauen, Männer und Noraki, die es wagen werden, mit diesem neu entwickelten Prototyp eines Fernraumschiffes sich weiter von der Erde zu entfernen, als dies jemals zuvor möglich gewesen ist: exakt 3389 Lichtjahre weit soll die Reise gehen, zum Zielstern Deneb, einem weiß-blauen Überriesen unter den Sternen. Nach nur wenigen Werbespots erwartet sie eine kurze Information zum Zielsternsystem. Anschließend werde ich einige Interviews mit der Besatzung, dem Minister für extraterrestrische Angelegenheiten, dem stellvertretenden Direktor von SADMIT, Generalmanagerin Kate Reed von TESECO und natürlich mit dem Kommandanten den N'YAN NOR, Crewmaster Tom Carna, führen. Bleiben Sie bei uns, wir sind gleich wieder für Sie da!“
Noch einmal blitzten die beiden blütenweißen Zahnreihen des Nachrichtenmoderators auf, dann flimmerte der erste Werbespot über den Bildschirm, der sich daraufhin von selbst ausschaltete.
Tom Carna starrte seine Chefin, die süffisant lächelte, entgeistert an.
„Davon haben Sie mir aber nichts gesagt!“, klagte er säuerlich.
„Ich bitte Sie, Tom ...“, entgegnete die Irin dem Agenten. „Das gehört nun mal dazu. Mit der Trainingsphase beginnt die Öffentlichkeitsarbeit. GALACTIV wird von nun an regelmäßig von den Startvorbereitungen berichten. Und Sie werden gute Miene zum Spiel machen und schön brav Rede und Antwort stehen!“
„Und außerdem ...“, Engin Ültay legte dem Commander besänftigend die Hand auf die Schulter, „... außerdem giert die Öffentlichkeit nach so langer Geheimhaltung nach Informationen. Die Sponsoren werden sich in den nächsten zwei Wochen bis zum eigentlichen Start überschlagen und die öffentliche Hand ist froh über jede extra Million an Tecs, die dadurch dem Projekt zufließen. Die Zeit dafür ist verdammt kurz, aber man wollte eben auf Nummer sicher gehen, dass der MAWIB NG auch wirklich funktioniert.“
Carna seufzte inbrünstig. „Weiß ich ja alles, aber mögen muss ich den Rummel deswegen trotzdem nicht. Auf jeden Fall werde ich eine gute Show liefern.“
„Nichts anderes habe ich von Ihnen erwartet, Tom“, sagte Generalmanagerin Reed zu ihrem Agent. „Also dann – ready for the rumble!“
Der Crewmaster musste lachen. „Wo holen Sie nur immer diese antiquierten Sprüche hervor!“
„Wofür verfügt TESECO über einen Geheimdienst?“, gab die Irin schmunzelnd zurück.