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Christin in ihrem Element

„Sie war ein ausgesprochen zartes Wesen“, sagt Pferdewirtin Marion Köhler. Sie habe das Mädchen, als es noch im Dorf wohnte, öfter nach dem Reiten mit dem Auto nach Hause gefahren. Es sei unfassbar, dass ein solches Mädchen so schrecklichen Menschen einfach ausgeliefert war.

Am besten lässt sich Christin durch einen Nachruf ihrer Freundin beschreiben:

„Sie war ein Familienmensch durch und durch, die Familie ging ihr über alles. Sie wollte immer, dass ihre Familie stolz auf sie sein kann.

Christin war die beste Freundin, die man sich wünschen konnte. Sie war immer da, wenn ich sie gebraucht habe, egal, wie spät es war, ein Anruf und sie war da. Sie hatte die einzigartige Gabe, mich immer wieder aufzuheitern, egal, wie schlimm mein Problem war. Sie gab mir immer das Gefühl, dass alles gut werden würde, und sie sagte stets, wir schaffen das zusammen. Sie war fröhlich, hilfsbereit und lebenslustig.

Ich habe sie selten traurig erlebt, denn sie sah in jedem Rückschlag nur das Positive und ging jedes noch so große Problem an, weil sie sich sicher war, dass auf Regen immer Sonnenschein folgen würde. Christin war eine Freundin, mit der man Pferde stehlen konnte, und die für jeden Spaß zu haben war. Sie war vielmehr wie eine Schwester als eine Freundin für mich, sie war meine Familie. Ich habe selten jemanden kennengelernt, der etwas Schlechtes über sie sagte, und Leute, die es doch taten, nahmen sich meiner Meinung nach einfach nicht die Zeit, sie richtig kennenzulernen.

Sie gab nicht viel auf das, was andere von ihr dachten oder über sie sagten. Sie sagte immer, ich weiß, wer ich bin, dafür brauche ich keine anderen. Sie sah in jedem Menschen stets nur das Positive und war sich sicher, dass jeder Mensch eine Chance verdiente. Sie machte sich immer ein eigenes Bild von jedem Menschen und gab nichts darauf, was andere von ihm hielten. Wenn sie einen Raum betrat, dann füllte sie ihn mit Leben und mit Freude. Wenn ich an Christin denke, dann denke ich an einen Menschen, der es nicht verdient hat, so früh aus dem Leben gerissen zu werden, sie hatte doch noch so viele Dinge vor und wollte noch so viel erreichen.

Den Platz in meinem Herzen wird ihr niemand mehr nehmen und die Leere, die sie in meinem Leben hinterlassen hat, wird auch niemand mehr füllen können.

So einen Menschen wie sie gibt es nur einmal im Leben, und ich bin froh, dass ich zehn wundervolle und lustige Jahre mit ihr verbringen durfte, auch wenn es viel zu kurz war. Die Erinnerung an sie wird ewig weiterleben, dafür werde ich sorgen. Gott hat nun einen der besten Engel, den er haben kann, ihre Familie und ihre Freunde haben einen Schutzengel mehr, auf den sie sich in jeder Lebenslage verlassen können.“

Diese Zeilen schrieb Michelle Hübner, Christins Schulfreundin seit der 6. Klasse. Beide verband auch die Liebe zu Pferden. Und Michelle war es auch, die den letzten Tag mit Christin verbrachte. Dazu später mehr.

Es geschah in jener Nacht

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