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Christin

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In der Mitte von Lübars, gleich neben der Kirche, liegt einer der vielen Pferdehöfe des Ortes. Freie Pferdeboxen werden angeboten. Pferde stecken ihre Köpfe aus den Boxen. Dahinter liegen die Koppel und endlos wirkende Wiesen. Eine Pferdewirtin berichtet über Christin: „Christin saß hier oft mit Miss Ellie, ihrem Jack-Russel-Terrier, den sie einst zum Geburtstag bekommen hatte, auf der Bank. Bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr war sie auf dem Hof. Jeder hier kannte Christin. Ein freundliches Mädchen, immer hilfsbereit“, sagt die Frau und: „Was geschehen ist, ist unfassbar.“

Für sie, für ihre Tochter, für die Menschen in Lübars. Und vor allem für Christins Familie.

Doch der Reihe nach.

Christin wird am 30. August 1990 geboren. Sich als Mädchen gegen zwei ältere Brüder zu behaupten, ist manchmal nicht einfach. Doch das ist kein Thema für Christin. Schon frühzeitig hat sie die Männer der Familie im Griff. Das betrifft nicht nur die Brüder Denis, der 1984 geboren wird, und Patrick, geboren 1986, sondern auch den Papa beziehungsweise „Daddy Jankie“, wie Christin ihren Vater liebevoll nennt. Da muss Mutter Anke sich schon manchmal mit einem Machtwort durchsetzen.

Christin wächst in einer wohlbehüteten Umgebung im Haus der Familie auf. Die Eltern ermöglichen den Kindern alles, was in ihrer Macht steht, und dass das Nesthäkchen dabei besonders profitiert, muss nicht extra erwähnt werden.

Ordnung halten ist allerdings nicht ihre besondere Stärke, doch wozu hat man schließlich große Brüder.

Gemeinsames Essen 1994

Natürlich ist Christin nicht anders als andere Mädchen in ihrem Alter auch. Sie kann schon mal trotzig werden, wenn nicht alles nach ihren Wünschen abläuft. Doch das Bocken hält nie lange an, und sie sucht rasch wieder die Nähe der Familie und der Freunde. Obwohl sie stets ihre eigene Meinung vertritt, ist sie gegenüber jedermann offen.

Tiere sind für Christin wichtige Bezugspersonen

Vor allem ist sie nie nachtragend und glaubt, wie von der häuslichen Umgebung her gewöhnt, dass jeder Mensch Vertrauen verdient. Diesen Glauben muss sie aber letztlich mit ihren Leben bezahlen.

Frühzeitig entwickelt sich bei Christin die Liebe zu Tieren und bereits mit sieben Jahren steht ihr Berufs-wunsch fest: Etwas mit Tieren machen.

Das ist auch die Zeit, wo Christin sich den Pferdehof als zweite Heimat aussucht.

Es geschah in jener Nacht

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