Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 154

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Milo hatte den Kerl mit der Baseballmütze bis zur Straße verfolgt. Suchend ließ er den Blick schweifen. Der Verkehr quälte sich auf vier Spuren dahin. Auf den Bürgersteigen gab es kaum Passanten. Dies war eine Wohngegend, Geschäfte hatten Seltenheitswert. Die Konkurrenz des nahen Manhattan war einfach zu übermächtig.

Ein aufgeregtes Hupen ließ Milos Blick zur Seite fahren.

Und dann sah er ihn.

Er hatte sich bis zu dem Grünstreifen gerettet, der die Straße teilte.

Er blickte in Milos Richtung.

Milo trug die P226 in der Rechten. Aber er wusste, dass ihm die Waffe im Moment wenig nützte. Es wäre unverantwortlich gewesen, an diesem Ort eine Schießerei zu riskieren.

Sein Gegenüber hatte da weit weniger Skrupel.

Er begriff sofort, dass Milo hinter ihm her war. Der Mann mit der Baseball-Kappe riss den Arm hoch... Etwas Dunkles hielt er in der Rechten. Eine Maschinenpistole vom Typ Uzi.

Der Flüchtende ließ die Waffe einfach losknattern. Ein Kugelhagel von zwanzig bis dreißig Geschossen pfiff über die Autodächer. Viele der Fahrer bemerkten überhaupt nicht, was los war.

Milo duckte sich.

Hinter ihm gingen einige Fensterscheiben zu Bruch.

Der Mann mit der Baseballmütze versuchte, seinen Weg fortzusetzen und auch die zweite Hälfte der Straße hinter sich bringen. Jemand hupte. Bremsen quietschten. Der Flüchtende wich wieder zurück auf den Grünstreifen. Milo rannte indessen los. Ein Geländewagen verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Ein Lastwagen fuhr Zentimeter vor seinen Füßen her und ließ ihn wieder einen Schritt zurückweichen. Als der Lastwagen davongefahren war, sah Milo, dass sein Gegner mitten auf der Fahrbahn stand. Er richtete die MPi direkt auf die Windschutzscheibe eines Mercedes. Der Mercedes bremste. Der Fahrer - ein Mann in hellblauem Pilotenhemd und dunkelroter Krawatte - war bleich vor Schrecken. Es gab ein dumpfes Geräusch. Hinter dem Mercedes gab es einen kleineren Auffahrunfall. Jemand hupte.

Der Flüchtende umrundete die Motorhaube des Mercedes, versuchte die Beifahrertür aufzureißen. Die Zentralverrieglung verhinderte das. Mit dem Magazin der Uzi schlug er die Seitenscheibe ein. Der erschrockene Mercedesfahrer löste die Verriegelung. Die Tür wurde aufgerissen...

In diesem Moment hatte Milo den Grünstreifen erreicht.

"Waffe fallenlassen! FBI!", brüllte Milo und versuchte, den Straßenlärm zu übertönen.

Es war riskant, was Milo versuchte. Aber es nicht zu versuchen, konnte genauso verhängnisvoll sein. Schließlich musste er versuchen, eine Geiselnahme zu verhindern.

Der Kerl mit der Uzi riss seine Waffe hoch.

Die MPi knatterte erneut los, aber die Kugeln gingen in den den stahlgrauen Himmel über Queens.

Milos Schuss war in der Geräuschkulisse beinahe untergegangen. Seine Kugel traf den Mann mit der Baseballmütze an der Schulter. Die Wucht des Geschosses riss ihn nach hinten. Der Lauf seiner Uzi wurde emporgerissen. Der Mann taumelte zurück, prallte gegen das Heck eines vorbeifahrenden Pkw, ehe er hart zu Boden kam. Milo machte ein paar Sätze nach vorn. Er sprang auf die Kühlerhaube des Mercedes.

Mit beide Händen packte er die P226.

Er richtete die Waffe nach unten.

Dem Mann mit der Baseballmütze war die Waffe aus der Hand geschleudert worden. Er hielt sich die Schulter und blickte auf.

"Das Spiel ist aus", sagte Milo.


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