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Ein Psalm fürs Leben – oder doch nur fürs Sterben?

Ein Pfarrer besucht einen Kranken. Dem geht es nicht besonders, aber das Gespräch tut ihm gut. Bevor der Pfarrer sich verabschiedet, möchte er dem Kranken noch ein hilfreiches Wort aus der Bibel sagen. „Darf ich Ihnen noch einen Psalm lesen?“, fragt er, und als der Kranke nickt, fügt er hinzu: „Ich möchte mit Ihnen den Psalm 23 beten.“ Da fährt der Kranke erschrocken auf: „Ja, steht es schon so schlimm mit mir, Herr Pfarrer?“

Für den Kranken war offensichtlich Psalm 23 ein Psalm, den man nur auf dem Sterbebett liest. Das entspricht zweifellos einer alten Tradition, insbesondere im evangelischen Bereich, obwohl der Psalm eigentlich gar nicht vom Sterben spricht. Vielleicht war es das im Psalm genannte „finstre Tal“, das dazu führte, den Psalm besonders in dieser Situation zu lesen. Vielleicht lag es auch daran, dass früher die meisten Christen wenigstens diesen Psalm auswendig konnten und deshalb in der Lage waren ihn mitsprechen, auch wenn sie von einer schweren Krankheit gezeichnet waren. Und vielleicht war es einfach die über Generationen hin bewährte Erfahrung, dass die Worte dieses Psalms Menschen in solch schwierigen Situationen Trost und Halt gaben.

Aber Psalm 23 ist für das ganze Leben geschrieben. In ihm spricht ein Mensch, der weiß: Gott ist mit mir auf einem guten Weg. Bei ihm bin ich geborgen. Das ist wichtig – im Leben und im Sterben.

Bei Gott geborgen

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